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Entdeckungsreise Heilpilze: So integrieren Sie die wertvollen Helfer in Ihren Alltag

Basiswissen Heilpilze, ihr Wirkspektrum und ihre Anwendungsmöglichkeiten

von Jannyn Saß

Chaga an Baumrinde

Es scheint, als besäßen sie eine eigene Intelligenz, diese Wesen, die weder Tier noch Pflanze sind. Uralt sind sie und räumen nicht nur die Wälder auf, sie können sogar Plastik zersetzen: die Pilze. Seit Menschengedenken nehmen sie einen wichtigen Teil in der traditionellen Heilkunde ein, sei es bei den Chinesen, den Japanern, den Finnen, den Estländern oder den Europäern. Und es scheint, dass sich auch bei den Alchemisten noch viel mehr Schätze über das Heilwissen aus der Welt der Pilze entdecken lassen.

Erfahren Sie in diesem Artikel

  • Basiswissen zu den Qualitäten einzelner, traditionell verwendeter Heilpilze und
  • den Einfluss, den sie auf den menschlichen Gesundheitszustand nehmen können.

Da Wissen allein nicht reicht, sondern es immer auch um das Integrieren ins Leben geht, stellen wir Ihnen ein paar ausgewählte Anwendungsmöglichkeiten vor. So können Sie diese wertvollen Helfer wunderbar und einfach in Ihren Alltag integrieren und von ihren Vorzügen profitieren.

Warum sind Pilze traditionell in der Heilkunde verankert?

Sie waren schon lange vor uns da – man geht davon aus, dass Pilze seit mindestens 460 Millionen Jahren unseren Planeten besiedeln. Ein stolzes Alter, auf das sie zurückblicken und bei dem Homo sapiens mit seinen 200.000 Jahren bei weitem nicht mithalten kann. Diese uralten Bewohner der Erde haben sich dabei nicht einfach nur im Überleben angepasst, sondern sie haben viele Fähigkeiten entwickelt, die sie in einer so langen Zeit hier auf Erden perfektionieren konnten und die man den kleinen Wald- und Wiesenbewohnern auf den ersten Blick nicht unbedingt zutrauen würde.

Zuständig für den Detox: Pilze sind Experten für Recycling und Entgiftung

Ihre offensichtlichste Fähigkeit besteht darin, abgestorbene Organismen des Waldes zu zersetzen. Dadurch “räumen” sie auf. Man könnte sagen: Viele Pilzarten sind Meister der Entgiftung. Und im übertragenen Sinne sind sie deshalb auch für uns Menschen so vorteilhaft, denn sie helfen auch uns bei der Zersetzung nicht brauchbarer Stoffe im Körper.

Pilze scheinen eine eigene Intelligenz besitzen - ganz ohne Gehirn

Eine weniger offensichtliche Fähigkeit ist die Intelligenz der Pilze. Sie stellen damit etwas auf den Kopf, was wir für gegeben halten – nämlich unseren Glauben, dass Intelligenz zwingend mit einem Gehirn verbunden ist. Doch wie viel Gehirn muss ein Lebewesen haben, um intelligent zu sein? Die Pilze zeigen, dass es gar keines braucht.

Um dies zu verstehen, braucht es ein unkonventionelles Denken und eine Loslösung davon, dass die Intelligenz einzig und allein in einem Organ sitzt.

Dies fand Merlin Sheldrake, Sohn des berühmten Biologen und Entdeckers der morphogenetischen Felder Rupert Sheldrake, heraus.

So können beispielsweise Schleimpilze in einem Labyrinth den kürzesten Weg zwischen zwei Punkten finden. Hat nicht Intelligenz auch mit Problemlösung zu tun, wie man kommuniziert, Entscheidungen trifft, lernt, sich erinnert? Genau das tun Pilze.

Und alles ganz ohne Gehirn. Wer sind also diese Wesen, die uns andere Einblicke in unser Denken, Fühlen und Verhalten gewähren können – allein dadurch, wie sie ihre Intelligenz entfalten? Tauchen wir ein in ihre Welt, denn Pilze stehen in symbiotischer Verbindung mit allem, was sie umgibt. Sie tauchen dort auf, wo es einer Entgiftung des Waldes bedarf. Kein Wunder, dass sie seit alters her dafür eingesetzt werden, um den Menschen zu helfen.

Mykotherapie: Eine alte Heilkunst

Die Bedeutung der Pilze für die Menschen ist tatsächlich immens. So werden Pilze seit jeher nicht nur als Nahrungsmittel genutzt, sondern vielseitig in der traditionellen Medizin eingesetzt. In Asien z. B., insbesondere in China, Japan und Korea, werden Pilze seit Tausenden von Jahren medizinisch verwendet.

Einige Arten wie beispielsweise Reishi (Ganoderma lucidum), Shiitake (Lentinula edodes) oder Maitake (Grifola frondosa) sind hierbei besonders hervorzuheben. Sie werden traditionell

  • zur Stärkung des Immunsystems,
  • zur Verbesserung der Herzgesundheit und
  • zur Linderung von Atemwegserkrankungen eingesetzt.

Im Alten Ägypten galten Pilze als Symbol für Unsterblichkeit, und ihr Verzehr war oft den Pharaonen vorbehalten. Dies deutet auf die Wertschätzung hin, die den Pilzen in der ägyptischen Gesellschaft beigemessen wurde.

Auch in Zentraleuropa waren die Pilze bis weit ins Mittelalter in der Volksmedizin verankert, doch im Laufe der Zeit ging viel von diesem Wissen verloren. Aktuell rücken die Heilpilze wieder mehr in den Fokus und die Mykotherapie nimmt wieder ihren angestammten Platz in der Naturheilkunde ein. Nicht zuletzt ist dies ein Verdienst von Rolf Siek, Forscher in einer traditionsreichen Kölner Arzneimittelfabrik, sowie des deutschen Mykologen Kronberger, der an Diabetes erkrankt war und in Selbstversuchen die blutzuckersenkende Wirkung der Pilze entdeckte. [Vgl. Veröffentlichung Kronbergers]

Was Heilpilze können

Alle Vitalpilze entgiften, entschlacken und entsäuern – so jedenfalls sagt es die Traditionelle Chinesische Medizin.

Medizinisch werden Pilze zur

  • Stärkung des Immunsystems und der Abwehrkräfte,
  • zur Entgiftung der Organe,
  • zur unterstützenden Therapie bei Krebserkrankungen und
  • sogar zur Chelat-Therapie eingesetzt.

[Vgl. Studie]

Vitalpilze sind jedoch nicht nur Entgifter, sondern auch Ernährer, denn sie weisen eine hohe Nährstoffdichte auf. Neben Vitamin B, D und E enthalten sie sehr viele Biovitalstoffe und Mineralien, außerdem Eiweiß und Kohlenhydrate. Zugleich haben Vitalpilze adaptogene Eigenschaften. Adaptogene helfen dem Körper, sich an innere und äußere Reize besser anzupassen, das Gleichgewicht wiederherzustellen und eine Vielzahl biologischer Prozesse zu regulieren. [Vgl. Studie]

Die sieben wichtigsten Heilpilze für Ihre Gesundheit

1. Igelstachelbart - Hericium erinaceus

Für das Gedächtnis, die Konzentration und das Nervensystem

Tatsächlich: Er sieht aus wie ein kleiner weißer Igel, der als Igelstachelbart, Löwenmähne oder auch Hericium erinaceus bekannte Heilpilz. Sein Körper besteht aus einer Kaskade an weißen Fasern.

Igelstachelbart an Moos, daneben Farne

 Abb. Igelstachelbart auf Moos

 

Der Igelstachelbart und seine Einsatzgebiete

Traditionell findet dieser besondere Heilpilz Anwendung bei Magen- und Verdauungsproblemen sowie bei Krebserkrankungen. Generell gilt er als Stärkungsmittel bei Erschöpfungszuständen.

Herausragend ist Hericium in seiner Fähigkeit, positiv auf das Nervensystem Einfluss zu nehmen. Aufgrund dieser Eigenschaft wird er häufig in der Therapie von Multipler Sklerose (MS) eingesetzt. Er kurbelt nämlich den Nervenwachstumsfaktor an und sorgt für die Neubildung von Nervenzellen, was bei Autoimmunprozessen des Nervensystems hilfreich ist. [Vgl. Tero Isokauppila. “Heilpilze von Reishi bis Cordyceps”]

Auch konnte nachgewiesen werden, dass die Myelinschicht der Nervenzellen durch Hericium wieder aufgebaut wird. Die Myelinschicht umhüllt die Axone und ist wichtig für die Unterstützung, den Schutz, die Versorgung und die Isolierung der Nervenfasern. Eine Schädigung der Myelinstruktur kann zu schweren Erkrankungen des Nervensystems führen.) [Vgl. Studie]

Genau deshalb spielt Hericium eine Rolle bei degenerativen Prozessen. Eine Vielzahl von Studien konnte nachweisen, dass einige der aus Hericium erinaceus extrahierten bioaktiven Verbindungen bei verschiedenen pathologischen Zuständen im Gehirn wie beispielsweise Alzheimer, Depressionen, Parkinson oder Rückenmarksverletzungen positiven Einfluss nehmen konnten. [Vgl. Studie] Diese Eigenschaften können sich auch bei den Folgen eines Schlaganfalls als nützlich erweisen. [Vgl. Studie]

2. Cordyceps - Ophiocordyceps sinensis

Für ein gutes Energielevel, bei Asthma und Bronchitis

Ein wenig unheimlich mag es anmuten, aber dieser Pilz wächst auf den mumifizierten Larven von Insekten, meistens Raupen, weshalb der Cordyceps auch als Raupenpilz bezeichnet wird. Ophiocordyceps sinensis ist ein kostbarer Bestandteil in der Traditionellen Chinesischen Medizin und in der Tibetischen Medizin. Gerade bei den Tibetern war dieser Pilz sehr kostbar, war dieser früher doch ausschließlich auf den Hochebenen des Himalayas beheimatet und nicht einfach zu ernten.

Cordiceps, der auf einer Larve wächst, weitere im Hintergrund

Abb. Cordyceps-Pilz

 

Cordyeps galt den Tibetern als wichtige Energiequelle. Dies führt Tero Isokauppila in seinem Buch auf den hohen Gehalt an Beta-Glucanen zurück. Das sind natürliche Stoffe, die dem Körper Sauerstoff auf Zellebene zuführen und so die Energie und Ausdauer steigern können. Genau deshalb wird Cordyceps gern bei Erschöpfungszuständen verwendet.

 

"Cordyceps erhöhen im Körper außerdem deutlich die Werte von Adenosintriphosphat (ATP). ATP ist für die Energie-Hauptversorgung des Körpers zuständig und wird für alle zellulären Prozesse benötigt. (…) Wenn der Körper wieder ATP auflädt, z. B. über Cordyceps strahlen wir wieder mehr und bewegen uns mit Leichtigkeit und Elan.”  

[Vgl. Tero Isokauppila. “Heilpilze von Reishi bis Cordyceps”]

 

Cordyceps und seine Einsatzgebiete

Der Pilz wirkt unterstützend auf die Funktion der Nebennieren und ist ein wichtiger Nährstoff für Lunge und Nieren. Dass ihm sogar aphrodisierende Eigenschaften innewohnen, mag vielleicht weniger bekannt sein. [Shashidhar et al., 2013].

Cordyceps ist auch bekannt als "Qi"-Pilz, der die "Lebenskräfte aktiviert". Deshalb wird Ophiocordyceps sinensis häufig auch als Tonikum zur Unterstützung von Sportlern verwendet, um die körperliche Ausdauer wiederherzustellen und die Leistung zu steigern. [Vgl. Studie]

Übrigens: Bei der nächsten Halsentzündung könnten Sie auch Cordyceps in Erwägung ziehen. Denn eine Studie aus dem Jahr 2005 zeigte, dass Cordyceps dazu beiträgt, Streptokokken in ihrer Ausbreitung und in ihrem Wachstum zu hemmen. [Vgl. Studie]

Achtung! Schwangere, Stillende und kleine Kinder sollten keinen Cordyceps verwenden, da er leichte Magen-Darm-Störungen hervorrufen kann.

3. Reishi - Ganoderma lucidum

Für den erholsamen Schlaf, bei Stress, saisonalen Allergien und vielem mehr

Reishi zählt zu den bedeutendsten Heilpilzen. Er trägt in der Traditionellen Chinesischen Medizin den Namen Lingzhi, was “Pilz der Unsterblichkeit” bedeutet. Dies drückt aus, wie hoch geschätzt dieser Pilz im alten China war. Nur der Kaiser selbst durfte damals von den alchemistischen Qualitäten der “Brücke zwischen Erde und Himmel” profitieren. Gern wird Reishi oder der Glänzende Lackporling auch als “Pilz der spirituellen Macht” oder “Herrscher der Kräuter” bezeichnet.

Reishi und Moos auf Rinde

Abb. Glänzender Lackporling 

 

Die pharmakologische Wirkung von Ganoderma lucidum wurde bereits 100 v. Chr. in "Shen Nong's Herbal Classic" beschrieben. Die alten chinesischen Taoisten betrachteten Ganoderma lucidum als ein pflanzliches Arzneimittel, das den Menschen helfen könnte, das "Elixier der äußeren Jugend" zu erlangen. [Vgl. Studie]

Nicht nur historisch wurde Reishi als “Pilz des langen Lebens” gesehen, er ist auch in unserer Zeit ein bekanntes Anti-Aging-Mittel. Denn Reishi fördert das Immunsystem und schützt den Körper vor Viren, Bakterien und Parasiten. [Vgl. Tero Isokauppila. “Heilpilze von Reishi bis Cordyceps”]

Es hat sich gezeigt, dass verschiedene Extrakte aus Ganoderma lucidum lebensverlängernde Wirkungen entfalten können. Zugleich sind chelatierende Eigenschaften bekannt. Chelatbildner sind in der Lage, Schwermetalle an sich zu binden. [Vgl. Studie]

 

Reishi schützt die Haut vor Alterung,

stärkt das Immunsystem und unterstützt die Gedächtnisfunktion.

[Vgl. Studie]

Reishi und seine Einsatzgebiete

Reishi und Alzheimer

Jüngste Studien haben den Nutzen des Reishi-Vitalpilzes für das Gehirn aufgezeigt. Die enthaltenen Polysaccharide (GLP), eine der wichtigsten aktiven Komponenten in Ganoderma lucidum, schützen Neuronen. Darüber hinaus schützt Öl aus Ganoderma-lucidum-Sporen dopaminerge Neuronen und verbessert Verhaltensdefizite bei der Parkinson-Krankheit. Wissenschaftlich ist jedoch noch nicht geklärt, ob und wie dieser Pilz bei der Behandlung von Alzheimer eingesetzt werden kann. [Vgl. Studie]

Reishi und saisonale Allergien

Keine Studie, aber ein Fallbericht legt nahe, dass 1.000 mg Reishi in Form eines dual-extrahierten Pulvers bei saisonalen Allergien helfen kann, die Symptome zu lindern. [Vgl. Tero Isokauppila. “Heilpilze von Reishi bis Cordyceps”]

Reishi und Hormone

Reishi kann zu einem balancierten Hormonspiegel beitragen, denn die Triterpen-Verbindungen unterstützen das endokrine System - so Tero Isokauppila in seinem Buch.

Reishi und Brustkrebs

Reishi - das konnten viele Studien bereits belegen - besitzt Potenzial in der Bekämpfung von Tumoren. So konnte Ganoderma lucidum die Apoptose (Absterben) in menschlichen Brustkrebszellen anregen, indem es auf die Mitochondrien wirkt und eine antiproliferative Wirkung durch Zellzyklusarrest ausübt. Dabei wird die Lebensfähigkeit von nicht krebsartigen Brustepithelzellen (MCF10A) durch den Vitalpilz nicht beeinträchtigt. [Vgl. Studie]

4. Chaga - Inonotus obliquus

Traditionell bei Erkältungen, für glänzendes Haar und schöne Haut sowie bei Entzündungen & Stress

Ähnlich populär und wichtig wie der Reishi ist der Chaga-Pilz, der gern an den Stämmen von Birken wächst. Insbesondere in der russischen Volksmedizin ist er fest verankert und die Aufzeichnungen über seine vielfältigen Wirkungen reichen bis in das 17. Jahrhundert zurück. Aufgrund seiner therapeutischen Verwendung in der modernen Medizin ist der Chaga ebenso als "Pilz der Unsterblichkeit" bekannt, in Japan trägt er den Beinamen "Diamant des Waldes" und in China "König der Pflanzen".

Chaga an einem Stamm

Abb. Chaga-Pilz auf Birkenstamm 

 

Chaga und seine Einsatzgebiete

Chaga-Pilz: ein Super-Pilz mit unzähligen Facetten und ungenutztem Potenzial - so bezeichnet eine umfassende Studie den unscheinbaren Waldpilz. Und das zu Recht, denn in der Studie fand man, dass Chaga-Anwendungen wichtig für die Therapie von Brust-, Gebärmutterhals- und Hautkrebs sowie die Behandlung von Diabetes sind. [Vgl. Studie] Die Erkenntnisse über seine Bioaktivität haben seine Fähigkeit als Antioxidans, entzündungshemmendes, antivirales und antitumorales Mittel gezeigt. Selbst für Zukunftsprognosen soll der Chaga geeignet sein – jedenfalls waren sich mehrere indigene Völker darin einig. Die Einwohner Sibiriens hingegen stellten fest, dass der regelmäßige Verzehr von Chaga vor dem Beginn degenerativer Krankheiten schützte. Sie verwendeten ihn, um ihre Vitalität zu steigern und ein langes, gesundes Leben zu führen. [Vgl. Studie] Moderne Russen haben festgestellt, dass Krebserkrankungen dort, wo Chaga traditionell verwendet wurde, nicht vorkommen [Bericht Pilz, 2004]

 

In Russland werden wässrige Extrakte aus Chaga häufig als antiphlogistische (entzündungshemmende), antitumorale und insbesondere krebshemmende Arzneimittel eingesetzt und sind dort auch als solche zugelassen. (Nicht so in der EU) 

 [Vgl. Studie]

 

Chaga und das Immunsystem

Auch dem Chaga werden immunmodulatorische Eigenschaften nachgesagt, die sich auf die Polysaccharide des Pilzes, vor allem die Beta-Glucane zurückführen lassen. Diese sind in der Lage, die Produktion von Lymphozyten anzuregen, die infektiöse Mikroorganismen aus dem Körper befördern. [Vgl. Tero Isokauppila. “Heilpilze von Reishi bis Cordyceps”]

Chaga und die außerordentlich hohen ORAC-Werte

Herausragend ist der hohe ORAC-Wert, den der Chaga mit sich bringt. ORAC – Das ist der Wert, mit dem der Gehalt an Antioxidantien pro 100 g angegeben wird, und dieser ist bei Chaga extrem hoch. Dabei ist es egal, ob eine Chaga-Heißwasser-Abkochung oder duale Extraktion verwendet wird - beide Chaga-Auszüge übersteigen die ORAC-Werte vieler als Superfood bezeichneter Lebensmittel. Während frischer Ingwer einen ORAC-Wert von 39.000 / 100 g hat, beinhaltet der Chaga ganze 113.003 / 100 g im Dual-Extrakt. [Vgl. Klaus Glebe. “Der geheimnisvolle Chaga-Pilz” & Tero Isokauppila. “Heilpilze von Reishi bis Cordyceps”]

5. Shiitake - Lentinula edodes

Für die Haut, die Leber und bei hohem Cholesterinspiegel

Shiitake sind neben Champignons vielleicht die bekanntesten Pilze. Dennoch sollten die Kräfte des Shiitake nicht unterschätzt werden, seine medizinische Verwendung geht auf 100 n. Chr. zurück. So wird Shiitake in China seit jeher zur Behandlung von Erkrankungen der oberen Atemwege eingesetzt, aber auch bei Kreislaufbeschwerden oder für ein höheres Energielevel bei körperlicher Erschöpfung. [Tero Isokauppila. “Heilpilze von Reishi bis Cordyceps”]

Shiitake und Moos auf Rinde

Abb. Shiitake-Pilze auf einem Baumstamm 

 

Insgesamt neun der wichtigsten Aminosäuren sind im Shiitake enthalten, zugleich aber auch essentielle verdauungsfördernde Enzyme und Minerale wie Magnesium und Kalium sowie viele Vitamine (B und D).

Shiitake und seine Einsatzgebiete

Die herausragendste Eigenschaft dieses Vitalpilzes sieht die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) in seinem positiven Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System. Denn Shiitake enthält die organische Verbindung Adenosin, das nachweislich gefäßerweiternd wirkt und die Durchblutung am Herzen verbessert. Die enthaltenen Triterpene senken gleichzeitig den Blutdruck. Beschrieben wurden in der TCM aber auch:

  • Antimikrobielle Eigenschaften gegen Parasiten, Pilze, Bakterien und Viren
  • Verbesserte Widerstandskraft gegen Krebs [Studie]
  • Senkung des Cholesterinspiegels im Blut

Studien haben gezeigt, dass Shiitake-Pilze in der Lage sind, die Betazellen der Bauchspeicheldrüse zu schützen, die Insulinproduktion zu steigern und den Blutzuckerspiegel zu senken. Deshalb kann Shiitake bei Diabetes Typ II ein spannendes Diätetikum sein. [Vgl. Studie]

Tero Isokauppila beschreibt auch in seinem Buch, wie ein berühmter Teenie-Star, der stark unter Akne litt, seine aggressiven Pflegeprodukte für die Haut und Medikamente erfolgreich eintauschen konnte - gegen den Shiitake-Extrakt.

Übrigens:

Ein bedeutender Nutzen dieses Pilzes ist auch seine zahnfleisch-entzündungshemmende Wirkung. Selbst zur Kariesprävention kann Shiitake eingesetzt werden. Dies zeigen verschiedene In-vitro- und In-vivo-Studien. [Vgl. Studie]

6. Maitake - Grifola frondosa

Für die Verdauung und bei Übergewicht

Gemäß traditioneller Überlieferungen in Japan erzählt man, dass Sammler wahre Freudentänze aufführten, sobald sie einen Maitake-Pilz entdeckten. Denn auch der Maitake muss sich hinter den anderen Heilpilzen nicht verstecken. Der Maitake-Pilz, auch unter dem Namen “Klapperschwamm” bekannt, wird traditionell sehr geschätzt, um den Blutdruck sowie den Blutzuckerspiegel zu senken bzw. um ungesunde Fette im Blut (Stichwort Triglyzeride) zu reduzieren.

Maitake, Moos und Rinde

Abb. Maitake-Pilz auf Moos 

 

Maitake und seine Einsatzgebiete

Maitake ist grandios für das Darmmikrobiom, da der Heilpilz präbiotische Eigenschaften besitzt. Präbiotika sind Lebensmittelbestandteile, die Wachstum und Aktivität der “guten” Darmbakterien fördern. Dieser Effekt lässt sich auf die enthaltenen Glucane und Ballaststoffe zurückführen. [Vgl. Studie]

Krebs ist mittlerweile weltweit eine führende Ursache für Tod und umfassende Einschränkungen der Lebensqualität. Chemotherapeutische Medikamente gegen Krebs zielen darauf ab, schnell wachsende Krebszellen abzutöten, können jedoch auch gesunde Zellen schädigen und im gesamten Körper Nebenwirkungen verursachen. Im Rahmen verschiedener medizinischer Ansätze wird die Fähigkeit des Immunsystems, Tumore zu erkennen und abzustoßen, seit mehr als einem Jahrhundert erforscht. In zahlreichen Studien konnte gezeigt werden, dass Maitake das Wachstum von Tumorzellen hemmen kann. [Vgl. Studie]

7. Schmetterlingstramete - Coriolus versicolor

Bei Schnupfen und Erkältung, für die Verdauung und bei Infektionen

Ein letzter Heilpilz, der unbedingt porträtiert werden sollte, ist die Schmetterlingstramete. Dieser Pilz fand vor allem unter den Taoisten große Bewunderung. Insbesondere seine Eigenschaft, auf Bäumen zu wachsen, die eigentlich pilzabtötende Eigenschaften besitzen, faszinierte sie und war für sie ein Zeichen dafür, dass es sich um einen äußerst zähen, widerstandsfähigen Heilpilz handeln musste.

Schmetterlingstrameten auf Rinde, übereinander wachsend

Abb. Eine Gruppe Schmetterlingstrameten 

 

Die Schmetterlingstramete und ihre Einsatzgebiete

Und tatsächlich: Die Schmetterlingstramete besitzt neben den immunmodulatorischen Eigenschaften auch eine antikanzerogene Wirkung. Letztere wird auf die beiden enthaltenen Beta-Glucane PSK (Polysaccharid Krestin) und PSP (Polysaccharid Peptid) zurückgeführt. Diese beiden Inhaltsstoffe machen die Schmetterlingstramete zu einem der meistverkauften Anti-Krebsmittel auf dem japanischen Markt. Auch scheint die Schmetterlingstramete die Regeneration von beschädigtem Knochenmark nach Krebsbehandlungen zu unterstützen. [Vgl. Tero Isokauppila. “Heilpilze von Reishi bis Cordyceps”]. Es bedarf allerdings weiterer aussagekräftiger Studien zu diesem Thema.

Die Welt der Heilpilze ist eine, die es sich in der Tiefe zu entdecken und zu studieren lohnt. Viele weitere spannende Pilzarten wie der Polyporus, Agaricus blazei Murrill oder Auricularia polytricha (Judasohr) seien an dieser Stelle nur namentlich erwähnt.

Anwendungsvielfalt der Pilze

Ebenso vielfältig wie die Pilzarten und ihre Wirkungen sind auch ihre Anwendungsmöglichkeiten. Pilze können als medizinische Extrakte, Abkochungen, getrocknet oder frisch in der Küche verwendet werden.

Ihren Platz im Alltag finden sie in verschiedenen Rezepten, z. B. in

  • Desserts,
  • Cocktails,
  • Heißgetränken als Kaffeeersatz,
  • Suppen,
  • Salaten,
  • warmen Gerichten oder
  • Kaltschalen.

Sehr gute Rezepte finden Sie hier.

Kennen Sie z. B. den Chaga-(Nicht-)Kaffee?

Hierfür können Sie z. B. 2 EL gemahlenen Chaga mit 1 EL gerösteter Löwenzahnwurzel sehr lange kochen und mit Nussmilch und Gewürzen verfeinern.

Auch für die Tiere geeignet

Medizinische Pilze sind ebenfalls gut für unsere vierbeinigen Freunde geeignet. So beschreibt Wanda May Pulfer in ihrem Buch “Mykotherapie für Tiere” ausführlich Wirkstoffe und Anwendungen z. B. bei Allergien, Arthrose, Dermatitis, Autoimmunreaktionen, Babesiose, Borreliose, Diabetes, Harnwegsinfektionen, Hepatitis oder Herpes. Aber auch bei der Hufrehe des Pferdes, Katzenschnupfen, Krebserkrankungen, Leishmaniose, Mykosen oder Scheinträchtigkeit gibt die Autorin Hilfestellung.

Woran erkennen Sie gute Qualität?

Zu guter Letzt: Viele der beschriebenen Pilze haben chelatisierende Eigenschaften. Das bedeutet, dass sie Schwermetalle binden können. Genau das ist auch der Grund, weshalb Sie Pilze immer nur in hoher Qualität aus biologischem Anbau und am besten aus Deutschland kaufen sollten - hier sind die Vorschriften und Analysen streng geregelt. Denn die Gefahr bei nicht geprüften Pilzen besteht darin, dass sie durch Umweltbelastungen einen sehr hohen Schwermetallgehalt aufweisen können. Pilzpulver von qualitativ hochwertigen ganzen Pilzen besitzen einen hohen Enzymgehalt und sind dadurch in der Lage, Giftstoffe im Körper aufzuspalten und ausscheidungsfähig zu machen.

Weitere spannende Bücher

Sie möchten mehr über Heilpilze erfahren?

Neben dem in diesem Artikel häufig zitierten Buch von Tero Isokauppila, “Heilpilze von Reishi bis Cordyceps” mit seinen zahlreichen Pilzrezepten und Beschreibungen der Pilzwirkspektren, möchten wir auf Christopher Hobbs “Ganzheitliche Anwendung von Heilpilzen” hinweisen. Hier erfahren Sie neben ausführlichen Porträts der Heilpilze auch, wie Sie Pilze selbst verarbeiten können.

Wenn Sie unsere heimischen Pilze näher kennenlernen möchten, empfiehlt sich Gerit Fischers “Heimische Heil- und Vitalpilze - Kompakt-Ratgeber” Hier lernen Sie mehr über 20 Pilze von Austernpilz bis Zunderschwamm, erhalten Rezepte und Anleitungen für die Verarbeitung und Herstellung von Ölen, Salben, Tees und Tinkturen.

Disclaimer

Wenn Sie Antibiotika, gerinnungshemmende Mittel, bestimmte Medikamente gegen Diabetes einnehmen oder intravenös Glukose bekommen, sollten Sie medizinische Pilze nur innerhalb einer ärztlichen Behandlung verwenden. Auch bei allgemeinen Fragen zur gesundheitlichen Anwendung der Vitalpilze sollten Sie immer fachkundigen Rat einholen.


Fotos: Shutterstock

Entdeckungsreise Heilpilze: So integrieren Sie die wertvollen Helfer in Ihren Alltag

Basiswissen Heilpilze, ihr Wirkspektrum und ihre Anwendungsmöglichkeiten

von Jannyn Saß

Chaga an Baumrinde

Es scheint, als besäßen sie eine eigene Intelligenz, diese Wesen, die weder Tier noch Pflanze sind. Uralt sind sie und räumen nicht nur die Wälder auf, sie können sogar Plastik zersetzen: die Pilze. Seit Menschengedenken nehmen sie einen wichtigen Teil in der traditionellen Heilkunde ein, sei es bei den Chinesen, den Japanern, den Finnen, den Estländern oder den Europäern. Und es scheint, dass sich auch bei den Alchemisten noch viel mehr Schätze über das Heilwissen aus der Welt der Pilze entdecken lassen.

Erfahren Sie in diesem Artikel

  • Basiswissen zu den Qualitäten einzelner, traditionell verwendeter Heilpilze und
  • den Einfluss, den sie auf den menschlichen Gesundheitszustand nehmen können.

Da Wissen allein nicht reicht, sondern es immer auch um das Integrieren ins Leben geht, stellen wir Ihnen ein paar ausgewählte Anwendungsmöglichkeiten vor. So können Sie diese wertvollen Helfer wunderbar und einfach in Ihren Alltag integrieren und von ihren Vorzügen profitieren.

Warum sind Pilze traditionell in der Heilkunde verankert?

Sie waren schon lange vor uns da – man geht davon aus, dass Pilze seit mindestens 460 Millionen Jahren unseren Planeten besiedeln. Ein stolzes Alter, auf das sie zurückblicken und bei dem Homo sapiens mit seinen 200.000 Jahren bei weitem nicht mithalten kann. Diese uralten Bewohner der Erde haben sich dabei nicht einfach nur im Überleben angepasst, sondern sie haben viele Fähigkeiten entwickelt, die sie in einer so langen Zeit hier auf Erden perfektionieren konnten und die man den kleinen Wald- und Wiesenbewohnern auf den ersten Blick nicht unbedingt zutrauen würde.

Zuständig für den Detox: Pilze sind Experten für Recycling und Entgiftung

Ihre offensichtlichste Fähigkeit besteht darin, abgestorbene Organismen des Waldes zu zersetzen. Dadurch “räumen” sie auf. Man könnte sagen: Viele Pilzarten sind Meister der Entgiftung. Und im übertragenen Sinne sind sie deshalb auch für uns Menschen so vorteilhaft, denn sie helfen auch uns bei der Zersetzung nicht brauchbarer Stoffe im Körper.

Pilze scheinen eine eigene Intelligenz besitzen - ganz ohne Gehirn

Eine weniger offensichtliche Fähigkeit ist die Intelligenz der Pilze. Sie stellen damit etwas auf den Kopf, was wir für gegeben halten – nämlich unseren Glauben, dass Intelligenz zwingend mit einem Gehirn verbunden ist. Doch wie viel Gehirn muss ein Lebewesen haben, um intelligent zu sein? Die Pilze zeigen, dass es gar keines braucht.

Um dies zu verstehen, braucht es ein unkonventionelles Denken und eine Loslösung davon, dass die Intelligenz einzig und allein in einem Organ sitzt.

Dies fand Merlin Sheldrake, Sohn des berühmten Biologen und Entdeckers der morphogenetischen Felder Rupert Sheldrake, heraus.

So können beispielsweise Schleimpilze in einem Labyrinth den kürzesten Weg zwischen zwei Punkten finden. Hat nicht Intelligenz auch mit Problemlösung zu tun, wie man kommuniziert, Entscheidungen trifft, lernt, sich erinnert? Genau das tun Pilze.

Und alles ganz ohne Gehirn. Wer sind also diese Wesen, die uns andere Einblicke in unser Denken, Fühlen und Verhalten gewähren können – allein dadurch, wie sie ihre Intelligenz entfalten? Tauchen wir ein in ihre Welt, denn Pilze stehen in symbiotischer Verbindung mit allem, was sie umgibt. Sie tauchen dort auf, wo es einer Entgiftung des Waldes bedarf. Kein Wunder, dass sie seit alters her dafür eingesetzt werden, um den Menschen zu helfen.

Mykotherapie: Eine alte Heilkunst

Die Bedeutung der Pilze für die Menschen ist tatsächlich immens. So werden Pilze seit jeher nicht nur als Nahrungsmittel genutzt, sondern vielseitig in der traditionellen Medizin eingesetzt. In Asien z. B., insbesondere in China, Japan und Korea, werden Pilze seit Tausenden von Jahren medizinisch verwendet.

Einige Arten wie beispielsweise Reishi (Ganoderma lucidum), Shiitake (Lentinula edodes) oder Maitake (Grifola frondosa) sind hierbei besonders hervorzuheben. Sie werden traditionell

  • zur Stärkung des Immunsystems,
  • zur Verbesserung der Herzgesundheit und
  • zur Linderung von Atemwegserkrankungen eingesetzt.

Im Alten Ägypten galten Pilze als Symbol für Unsterblichkeit, und ihr Verzehr war oft den Pharaonen vorbehalten. Dies deutet auf die Wertschätzung hin, die den Pilzen in der ägyptischen Gesellschaft beigemessen wurde.

Auch in Zentraleuropa waren die Pilze bis weit ins Mittelalter in der Volksmedizin verankert, doch im Laufe der Zeit ging viel von diesem Wissen verloren. Aktuell rücken die Heilpilze wieder mehr in den Fokus und die Mykotherapie nimmt wieder ihren angestammten Platz in der Naturheilkunde ein. Nicht zuletzt ist dies ein Verdienst von Rolf Siek, Forscher in einer traditionsreichen Kölner Arzneimittelfabrik, sowie des deutschen Mykologen Kronberger, der an Diabetes erkrankt war und in Selbstversuchen die blutzuckersenkende Wirkung der Pilze entdeckte. [Vgl. Veröffentlichung Kronbergers]

Was Heilpilze können

Alle Vitalpilze entgiften, entschlacken und entsäuern – so jedenfalls sagt es die Traditionelle Chinesische Medizin.

Medizinisch werden Pilze zur

  • Stärkung des Immunsystems und der Abwehrkräfte,
  • zur Entgiftung der Organe,
  • zur unterstützenden Therapie bei Krebserkrankungen und
  • sogar zur Chelat-Therapie eingesetzt.

[Vgl. Studie]

Vitalpilze sind jedoch nicht nur Entgifter, sondern auch Ernährer, denn sie weisen eine hohe Nährstoffdichte auf. Neben Vitamin B, D und E enthalten sie sehr viele Biovitalstoffe und Mineralien, außerdem Eiweiß und Kohlenhydrate. Zugleich haben Vitalpilze adaptogene Eigenschaften. Adaptogene helfen dem Körper, sich an innere und äußere Reize besser anzupassen, das Gleichgewicht wiederherzustellen und eine Vielzahl biologischer Prozesse zu regulieren. [Vgl. Studie]

Die sieben wichtigsten Heilpilze für Ihre Gesundheit

1. Igelstachelbart - Hericium erinaceus

Für das Gedächtnis, die Konzentration und das Nervensystem

Tatsächlich: Er sieht aus wie ein kleiner weißer Igel, der als Igelstachelbart, Löwenmähne oder auch Hericium erinaceus bekannte Heilpilz. Sein Körper besteht aus einer Kaskade an weißen Fasern.

Igelstachelbart an Moos, daneben Farne

 Abb. Igelstachelbart auf Moos

 

Der Igelstachelbart und seine Einsatzgebiete

Traditionell findet dieser besondere Heilpilz Anwendung bei Magen- und Verdauungsproblemen sowie bei Krebserkrankungen. Generell gilt er als Stärkungsmittel bei Erschöpfungszuständen.

Herausragend ist Hericium in seiner Fähigkeit, positiv auf das Nervensystem Einfluss zu nehmen. Aufgrund dieser Eigenschaft wird er häufig in der Therapie von Multipler Sklerose (MS) eingesetzt. Er kurbelt nämlich den Nervenwachstumsfaktor an und sorgt für die Neubildung von Nervenzellen, was bei Autoimmunprozessen des Nervensystems hilfreich ist. [Vgl. Tero Isokauppila. “Heilpilze von Reishi bis Cordyceps”]

Auch konnte nachgewiesen werden, dass die Myelinschicht der Nervenzellen durch Hericium wieder aufgebaut wird. Die Myelinschicht umhüllt die Axone und ist wichtig für die Unterstützung, den Schutz, die Versorgung und die Isolierung der Nervenfasern. Eine Schädigung der Myelinstruktur kann zu schweren Erkrankungen des Nervensystems führen.) [Vgl. Studie]

Genau deshalb spielt Hericium eine Rolle bei degenerativen Prozessen. Eine Vielzahl von Studien konnte nachweisen, dass einige der aus Hericium erinaceus extrahierten bioaktiven Verbindungen bei verschiedenen pathologischen Zuständen im Gehirn wie beispielsweise Alzheimer, Depressionen, Parkinson oder Rückenmarksverletzungen positiven Einfluss nehmen konnten. [Vgl. Studie] Diese Eigenschaften können sich auch bei den Folgen eines Schlaganfalls als nützlich erweisen. [Vgl. Studie]

2. Cordyceps - Ophiocordyceps sinensis

Für ein gutes Energielevel, bei Asthma und Bronchitis

Ein wenig unheimlich mag es anmuten, aber dieser Pilz wächst auf den mumifizierten Larven von Insekten, meistens Raupen, weshalb der Cordyceps auch als Raupenpilz bezeichnet wird. Ophiocordyceps sinensis ist ein kostbarer Bestandteil in der Traditionellen Chinesischen Medizin und in der Tibetischen Medizin. Gerade bei den Tibetern war dieser Pilz sehr kostbar, war dieser früher doch ausschließlich auf den Hochebenen des Himalayas beheimatet und nicht einfach zu ernten.

Cordiceps, der auf einer Larve wächst, weitere im Hintergrund

Abb. Cordyceps-Pilz

 

Cordyeps galt den Tibetern als wichtige Energiequelle. Dies führt Tero Isokauppila in seinem Buch auf den hohen Gehalt an Beta-Glucanen zurück. Das sind natürliche Stoffe, die dem Körper Sauerstoff auf Zellebene zuführen und so die Energie und Ausdauer steigern können. Genau deshalb wird Cordyceps gern bei Erschöpfungszuständen verwendet.

 

"Cordyceps erhöhen im Körper außerdem deutlich die Werte von Adenosintriphosphat (ATP). ATP ist für die Energie-Hauptversorgung des Körpers zuständig und wird für alle zellulären Prozesse benötigt. (…) Wenn der Körper wieder ATP auflädt, z. B. über Cordyceps strahlen wir wieder mehr und bewegen uns mit Leichtigkeit und Elan.”  

[Vgl. Tero Isokauppila. “Heilpilze von Reishi bis Cordyceps”]

 

Cordyceps und seine Einsatzgebiete

Der Pilz wirkt unterstützend auf die Funktion der Nebennieren und ist ein wichtiger Nährstoff für Lunge und Nieren. Dass ihm sogar aphrodisierende Eigenschaften innewohnen, mag vielleicht weniger bekannt sein. [Shashidhar et al., 2013].

Cordyceps ist auch bekannt als "Qi"-Pilz, der die "Lebenskräfte aktiviert". Deshalb wird Ophiocordyceps sinensis häufig auch als Tonikum zur Unterstützung von Sportlern verwendet, um die körperliche Ausdauer wiederherzustellen und die Leistung zu steigern. [Vgl. Studie]

Übrigens: Bei der nächsten Halsentzündung könnten Sie auch Cordyceps in Erwägung ziehen. Denn eine Studie aus dem Jahr 2005 zeigte, dass Cordyceps dazu beiträgt, Streptokokken in ihrer Ausbreitung und in ihrem Wachstum zu hemmen. [Vgl. Studie]

Achtung! Schwangere, Stillende und kleine Kinder sollten keinen Cordyceps verwenden, da er leichte Magen-Darm-Störungen hervorrufen kann.

3. Reishi - Ganoderma lucidum

Für den erholsamen Schlaf, bei Stress, saisonalen Allergien und vielem mehr

Reishi zählt zu den bedeutendsten Heilpilzen. Er trägt in der Traditionellen Chinesischen Medizin den Namen Lingzhi, was “Pilz der Unsterblichkeit” bedeutet. Dies drückt aus, wie hoch geschätzt dieser Pilz im alten China war. Nur der Kaiser selbst durfte damals von den alchemistischen Qualitäten der “Brücke zwischen Erde und Himmel” profitieren. Gern wird Reishi oder der Glänzende Lackporling auch als “Pilz der spirituellen Macht” oder “Herrscher der Kräuter” bezeichnet.

Reishi und Moos auf Rinde

Abb. Glänzender Lackporling 

 

Die pharmakologische Wirkung von Ganoderma lucidum wurde bereits 100 v. Chr. in "Shen Nong's Herbal Classic" beschrieben. Die alten chinesischen Taoisten betrachteten Ganoderma lucidum als ein pflanzliches Arzneimittel, das den Menschen helfen könnte, das "Elixier der äußeren Jugend" zu erlangen. [Vgl. Studie]

Nicht nur historisch wurde Reishi als “Pilz des langen Lebens” gesehen, er ist auch in unserer Zeit ein bekanntes Anti-Aging-Mittel. Denn Reishi fördert das Immunsystem und schützt den Körper vor Viren, Bakterien und Parasiten. [Vgl. Tero Isokauppila. “Heilpilze von Reishi bis Cordyceps”]

Es hat sich gezeigt, dass verschiedene Extrakte aus Ganoderma lucidum lebensverlängernde Wirkungen entfalten können. Zugleich sind chelatierende Eigenschaften bekannt. Chelatbildner sind in der Lage, Schwermetalle an sich zu binden. [Vgl. Studie]

 

Reishi schützt die Haut vor Alterung,

stärkt das Immunsystem und unterstützt die Gedächtnisfunktion.

[Vgl. Studie]

Reishi und seine Einsatzgebiete

Reishi und Alzheimer

Jüngste Studien haben den Nutzen des Reishi-Vitalpilzes für das Gehirn aufgezeigt. Die enthaltenen Polysaccharide (GLP), eine der wichtigsten aktiven Komponenten in Ganoderma lucidum, schützen Neuronen. Darüber hinaus schützt Öl aus Ganoderma-lucidum-Sporen dopaminerge Neuronen und verbessert Verhaltensdefizite bei der Parkinson-Krankheit. Wissenschaftlich ist jedoch noch nicht geklärt, ob und wie dieser Pilz bei der Behandlung von Alzheimer eingesetzt werden kann. [Vgl. Studie]

Reishi und saisonale Allergien

Keine Studie, aber ein Fallbericht legt nahe, dass 1.000 mg Reishi in Form eines dual-extrahierten Pulvers bei saisonalen Allergien helfen kann, die Symptome zu lindern. [Vgl. Tero Isokauppila. “Heilpilze von Reishi bis Cordyceps”]

Reishi und Hormone

Reishi kann zu einem balancierten Hormonspiegel beitragen, denn die Triterpen-Verbindungen unterstützen das endokrine System - so Tero Isokauppila in seinem Buch.

Reishi und Brustkrebs

Reishi - das konnten viele Studien bereits belegen - besitzt Potenzial in der Bekämpfung von Tumoren. So konnte Ganoderma lucidum die Apoptose (Absterben) in menschlichen Brustkrebszellen anregen, indem es auf die Mitochondrien wirkt und eine antiproliferative Wirkung durch Zellzyklusarrest ausübt. Dabei wird die Lebensfähigkeit von nicht krebsartigen Brustepithelzellen (MCF10A) durch den Vitalpilz nicht beeinträchtigt. [Vgl. Studie]

4. Chaga - Inonotus obliquus

Traditionell bei Erkältungen, für glänzendes Haar und schöne Haut sowie bei Entzündungen & Stress

Ähnlich populär und wichtig wie der Reishi ist der Chaga-Pilz, der gern an den Stämmen von Birken wächst. Insbesondere in der russischen Volksmedizin ist er fest verankert und die Aufzeichnungen über seine vielfältigen Wirkungen reichen bis in das 17. Jahrhundert zurück. Aufgrund seiner therapeutischen Verwendung in der modernen Medizin ist der Chaga ebenso als "Pilz der Unsterblichkeit" bekannt, in Japan trägt er den Beinamen "Diamant des Waldes" und in China "König der Pflanzen".

Chaga an einem Stamm

Abb. Chaga-Pilz auf Birkenstamm 

 

Chaga und seine Einsatzgebiete

Chaga-Pilz: ein Super-Pilz mit unzähligen Facetten und ungenutztem Potenzial - so bezeichnet eine umfassende Studie den unscheinbaren Waldpilz. Und das zu Recht, denn in der Studie fand man, dass Chaga-Anwendungen wichtig für die Therapie von Brust-, Gebärmutterhals- und Hautkrebs sowie die Behandlung von Diabetes sind. [Vgl. Studie] Die Erkenntnisse über seine Bioaktivität haben seine Fähigkeit als Antioxidans, entzündungshemmendes, antivirales und antitumorales Mittel gezeigt. Selbst für Zukunftsprognosen soll der Chaga geeignet sein – jedenfalls waren sich mehrere indigene Völker darin einig. Die Einwohner Sibiriens hingegen stellten fest, dass der regelmäßige Verzehr von Chaga vor dem Beginn degenerativer Krankheiten schützte. Sie verwendeten ihn, um ihre Vitalität zu steigern und ein langes, gesundes Leben zu führen. [Vgl. Studie] Moderne Russen haben festgestellt, dass Krebserkrankungen dort, wo Chaga traditionell verwendet wurde, nicht vorkommen [Bericht Pilz, 2004]

 

In Russland werden wässrige Extrakte aus Chaga häufig als antiphlogistische (entzündungshemmende), antitumorale und insbesondere krebshemmende Arzneimittel eingesetzt und sind dort auch als solche zugelassen. (Nicht so in der EU) 

 [Vgl. Studie]

 

Chaga und das Immunsystem

Auch dem Chaga werden immunmodulatorische Eigenschaften nachgesagt, die sich auf die Polysaccharide des Pilzes, vor allem die Beta-Glucane zurückführen lassen. Diese sind in der Lage, die Produktion von Lymphozyten anzuregen, die infektiöse Mikroorganismen aus dem Körper befördern. [Vgl. Tero Isokauppila. “Heilpilze von Reishi bis Cordyceps”]

Chaga und die außerordentlich hohen ORAC-Werte

Herausragend ist der hohe ORAC-Wert, den der Chaga mit sich bringt. ORAC – Das ist der Wert, mit dem der Gehalt an Antioxidantien pro 100 g angegeben wird, und dieser ist bei Chaga extrem hoch. Dabei ist es egal, ob eine Chaga-Heißwasser-Abkochung oder duale Extraktion verwendet wird - beide Chaga-Auszüge übersteigen die ORAC-Werte vieler als Superfood bezeichneter Lebensmittel. Während frischer Ingwer einen ORAC-Wert von 39.000 / 100 g hat, beinhaltet der Chaga ganze 113.003 / 100 g im Dual-Extrakt. [Vgl. Klaus Glebe. “Der geheimnisvolle Chaga-Pilz” & Tero Isokauppila. “Heilpilze von Reishi bis Cordyceps”]

5. Shiitake - Lentinula edodes

Für die Haut, die Leber und bei hohem Cholesterinspiegel

Shiitake sind neben Champignons vielleicht die bekanntesten Pilze. Dennoch sollten die Kräfte des Shiitake nicht unterschätzt werden, seine medizinische Verwendung geht auf 100 n. Chr. zurück. So wird Shiitake in China seit jeher zur Behandlung von Erkrankungen der oberen Atemwege eingesetzt, aber auch bei Kreislaufbeschwerden oder für ein höheres Energielevel bei körperlicher Erschöpfung. [Tero Isokauppila. “Heilpilze von Reishi bis Cordyceps”]

Shiitake und Moos auf Rinde

Abb. Shiitake-Pilze auf einem Baumstamm 

 

Insgesamt neun der wichtigsten Aminosäuren sind im Shiitake enthalten, zugleich aber auch essentielle verdauungsfördernde Enzyme und Minerale wie Magnesium und Kalium sowie viele Vitamine (B und D).

Shiitake und seine Einsatzgebiete

Die herausragendste Eigenschaft dieses Vitalpilzes sieht die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) in seinem positiven Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System. Denn Shiitake enthält die organische Verbindung Adenosin, das nachweislich gefäßerweiternd wirkt und die Durchblutung am Herzen verbessert. Die enthaltenen Triterpene senken gleichzeitig den Blutdruck. Beschrieben wurden in der TCM aber auch:

  • Antimikrobielle Eigenschaften gegen Parasiten, Pilze, Bakterien und Viren
  • Verbesserte Widerstandskraft gegen Krebs [Studie]
  • Senkung des Cholesterinspiegels im Blut

Studien haben gezeigt, dass Shiitake-Pilze in der Lage sind, die Betazellen der Bauchspeicheldrüse zu schützen, die Insulinproduktion zu steigern und den Blutzuckerspiegel zu senken. Deshalb kann Shiitake bei Diabetes Typ II ein spannendes Diätetikum sein. [Vgl. Studie]

Tero Isokauppila beschreibt auch in seinem Buch, wie ein berühmter Teenie-Star, der stark unter Akne litt, seine aggressiven Pflegeprodukte für die Haut und Medikamente erfolgreich eintauschen konnte - gegen den Shiitake-Extrakt.

Übrigens:

Ein bedeutender Nutzen dieses Pilzes ist auch seine zahnfleisch-entzündungshemmende Wirkung. Selbst zur Kariesprävention kann Shiitake eingesetzt werden. Dies zeigen verschiedene In-vitro- und In-vivo-Studien. [Vgl. Studie]

6. Maitake - Grifola frondosa

Für die Verdauung und bei Übergewicht

Gemäß traditioneller Überlieferungen in Japan erzählt man, dass Sammler wahre Freudentänze aufführten, sobald sie einen Maitake-Pilz entdeckten. Denn auch der Maitake muss sich hinter den anderen Heilpilzen nicht verstecken. Der Maitake-Pilz, auch unter dem Namen “Klapperschwamm” bekannt, wird traditionell sehr geschätzt, um den Blutdruck sowie den Blutzuckerspiegel zu senken bzw. um ungesunde Fette im Blut (Stichwort Triglyzeride) zu reduzieren.

Maitake, Moos und Rinde

Abb. Maitake-Pilz auf Moos 

 

Maitake und seine Einsatzgebiete

Maitake ist grandios für das Darmmikrobiom, da der Heilpilz präbiotische Eigenschaften besitzt. Präbiotika sind Lebensmittelbestandteile, die Wachstum und Aktivität der “guten” Darmbakterien fördern. Dieser Effekt lässt sich auf die enthaltenen Glucane und Ballaststoffe zurückführen. [Vgl. Studie]

Krebs ist mittlerweile weltweit eine führende Ursache für Tod und umfassende Einschränkungen der Lebensqualität. Chemotherapeutische Medikamente gegen Krebs zielen darauf ab, schnell wachsende Krebszellen abzutöten, können jedoch auch gesunde Zellen schädigen und im gesamten Körper Nebenwirkungen verursachen. Im Rahmen verschiedener medizinischer Ansätze wird die Fähigkeit des Immunsystems, Tumore zu erkennen und abzustoßen, seit mehr als einem Jahrhundert erforscht. In zahlreichen Studien konnte gezeigt werden, dass Maitake das Wachstum von Tumorzellen hemmen kann. [Vgl. Studie]

7. Schmetterlingstramete - Coriolus versicolor

Bei Schnupfen und Erkältung, für die Verdauung und bei Infektionen

Ein letzter Heilpilz, der unbedingt porträtiert werden sollte, ist die Schmetterlingstramete. Dieser Pilz fand vor allem unter den Taoisten große Bewunderung. Insbesondere seine Eigenschaft, auf Bäumen zu wachsen, die eigentlich pilzabtötende Eigenschaften besitzen, faszinierte sie und war für sie ein Zeichen dafür, dass es sich um einen äußerst zähen, widerstandsfähigen Heilpilz handeln musste.

Schmetterlingstrameten auf Rinde, übereinander wachsend

Abb. Eine Gruppe Schmetterlingstrameten 

 

Die Schmetterlingstramete und ihre Einsatzgebiete

Und tatsächlich: Die Schmetterlingstramete besitzt neben den immunmodulatorischen Eigenschaften auch eine antikanzerogene Wirkung. Letztere wird auf die beiden enthaltenen Beta-Glucane PSK (Polysaccharid Krestin) und PSP (Polysaccharid Peptid) zurückgeführt. Diese beiden Inhaltsstoffe machen die Schmetterlingstramete zu einem der meistverkauften Anti-Krebsmittel auf dem japanischen Markt. Auch scheint die Schmetterlingstramete die Regeneration von beschädigtem Knochenmark nach Krebsbehandlungen zu unterstützen. [Vgl. Tero Isokauppila. “Heilpilze von Reishi bis Cordyceps”]. Es bedarf allerdings weiterer aussagekräftiger Studien zu diesem Thema.

Die Welt der Heilpilze ist eine, die es sich in der Tiefe zu entdecken und zu studieren lohnt. Viele weitere spannende Pilzarten wie der Polyporus, Agaricus blazei Murrill oder Auricularia polytricha (Judasohr) seien an dieser Stelle nur namentlich erwähnt.

Anwendungsvielfalt der Pilze

Ebenso vielfältig wie die Pilzarten und ihre Wirkungen sind auch ihre Anwendungsmöglichkeiten. Pilze können als medizinische Extrakte, Abkochungen, getrocknet oder frisch in der Küche verwendet werden.

Ihren Platz im Alltag finden sie in verschiedenen Rezepten, z. B. in

  • Desserts,
  • Cocktails,
  • Heißgetränken als Kaffeeersatz,
  • Suppen,
  • Salaten,
  • warmen Gerichten oder
  • Kaltschalen.

Sehr gute Rezepte finden Sie hier.

Kennen Sie z. B. den Chaga-(Nicht-)Kaffee?

Hierfür können Sie z. B. 2 EL gemahlenen Chaga mit 1 EL gerösteter Löwenzahnwurzel sehr lange kochen und mit Nussmilch und Gewürzen verfeinern.

Auch für die Tiere geeignet

Medizinische Pilze sind ebenfalls gut für unsere vierbeinigen Freunde geeignet. So beschreibt Wanda May Pulfer in ihrem Buch “Mykotherapie für Tiere” ausführlich Wirkstoffe und Anwendungen z. B. bei Allergien, Arthrose, Dermatitis, Autoimmunreaktionen, Babesiose, Borreliose, Diabetes, Harnwegsinfektionen, Hepatitis oder Herpes. Aber auch bei der Hufrehe des Pferdes, Katzenschnupfen, Krebserkrankungen, Leishmaniose, Mykosen oder Scheinträchtigkeit gibt die Autorin Hilfestellung.

Woran erkennen Sie gute Qualität?

Zu guter Letzt: Viele der beschriebenen Pilze haben chelatisierende Eigenschaften. Das bedeutet, dass sie Schwermetalle binden können. Genau das ist auch der Grund, weshalb Sie Pilze immer nur in hoher Qualität aus biologischem Anbau und am besten aus Deutschland kaufen sollten - hier sind die Vorschriften und Analysen streng geregelt. Denn die Gefahr bei nicht geprüften Pilzen besteht darin, dass sie durch Umweltbelastungen einen sehr hohen Schwermetallgehalt aufweisen können. Pilzpulver von qualitativ hochwertigen ganzen Pilzen besitzen einen hohen Enzymgehalt und sind dadurch in der Lage, Giftstoffe im Körper aufzuspalten und ausscheidungsfähig zu machen.

Weitere spannende Bücher

Sie möchten mehr über Heilpilze erfahren?

Neben dem in diesem Artikel häufig zitierten Buch von Tero Isokauppila, “Heilpilze von Reishi bis Cordyceps” mit seinen zahlreichen Pilzrezepten und Beschreibungen der Pilzwirkspektren, möchten wir auf Christopher Hobbs “Ganzheitliche Anwendung von Heilpilzen” hinweisen. Hier erfahren Sie neben ausführlichen Porträts der Heilpilze auch, wie Sie Pilze selbst verarbeiten können.

Wenn Sie unsere heimischen Pilze näher kennenlernen möchten, empfiehlt sich Gerit Fischers “Heimische Heil- und Vitalpilze - Kompakt-Ratgeber” Hier lernen Sie mehr über 20 Pilze von Austernpilz bis Zunderschwamm, erhalten Rezepte und Anleitungen für die Verarbeitung und Herstellung von Ölen, Salben, Tees und Tinkturen.

Disclaimer

Wenn Sie Antibiotika, gerinnungshemmende Mittel, bestimmte Medikamente gegen Diabetes einnehmen oder intravenös Glukose bekommen, sollten Sie medizinische Pilze nur innerhalb einer ärztlichen Behandlung verwenden. Auch bei allgemeinen Fragen zur gesundheitlichen Anwendung der Vitalpilze sollten Sie immer fachkundigen Rat einholen.


Fotos: Shutterstock



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