Wie funktioniert die Homöopathie?
von Joette Calabrese
Obwohl in der vergangenen Weihnachtszeit überall die Lichterketten leuchteten und funkelnde Sterne ihr Licht verströmten, ist Weihnachten eigentlich dazu da, sich mit dem eigenen Glauben auseinanderzusetzen.
Als ich also diese Woche über die Bedeutung des Glaubens nachdachte, reflektierte ich auch über mein Vertrauen in die Homöopathie und über die scheinbar unzähligen Male, die ich gefragt wurde: „Wie funktioniert die Homöopathie eigentlich?“
Verlange ich nun von Ihnen, einfach an die Wirksamkeit der Homöopathie zu glauben? Nein, das werde ich ganz bestimmt nicht von Ihnen verlangen; die Homöopathie ist schließlich kein Placebo (Das ist doch kein Placebo!).
Aber ich glaube fest daran, dass sie funktioniert. Das kann ich nach 35 Jahren Berufserfahrung mit über 414.000 Fällen sagen.
Aber verlassen Sie sich nicht auf mein Wort allein. Die Wirksamkeit der Homöopathie wurde anhand von Doppelblindstudien und anderen wissenschaftlichen Methoden nachgewiesen*.
Alles andere als Placebo
Wenn man mich jedoch darum bittet, zu erklären, wie die Homöopathie funktioniert, fallen meine Antworten ganz unterschiedlich aus. Die Sache ist komplex! Wenn ich mit meinen Schülern und Schülerinnen darüber spreche, gehe ich ins Detail und erläutere ausführlich, was Dr. Samuel Hahnemann entdeckte und in wissenschaftlichen Studien und jahrelangen klinischen Beobachtungen bestätigt werden konnte. Auch die Dres. Banerji haben dazu geforscht.
Wenn mich aber jemand in einem Gespräch zufällig danach fragt, dann antworte ich mit einer Gegenfrage: „Können Sie mir sagen, wie das Aspirin wirkt, das Sie einnehmen? Oder Paracetamol? Oder Betablocker?“
Natürlich wissen die meisten Menschen nicht, wie diese Medikamente wirken, nehmen sie aber in dem Glauben ein, dass sie ihnen guttun werden.
Mal ganz im Ernst: Für einige der tiefgründigsten Dinge im Leben haben wir keine einfache Antwort parat. Warum singen Vögel? Warum sterben unsere Eltern? Wie wurde Christus Mensch auf Erden?
Ist es nicht genug, dass wir den Hilflosen helfen – auch wenn wir nicht genau wissen, wie unsere Hilfe funktioniert? Als Menschen müssen wir an Dinge glauben. Ich sehe keinen Nachteil darin, daran zu glauben, dass die Homöopathie wirkt, auch wenn man die biologischen Grundlagen der Methodik noch nicht vollständig versteht.
Aber wenn Ihnen das nicht wissenschaftlich genug ist, wie wäre es mit klinischer Beobachtung?
Unser alter, schwacher Hund
Mein Hund Buster wird bald 17 Jahre alt. Hunde seiner Rasse haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von ungefähr 13 Jahren. So sehr mein Mann und ich an unserem geliebten Hund hängen, ist uns klar, dass er alt ist. Sehr alt.
Letztes Wochenende stand Buster an der Schwelle des Todes. Er war so schwach, dass er nur noch daliegen konnte. Er konnte sich nicht bewegen, wollte nicht fressen und hatte Durchfall; er atmete keuchend und schwerfällig und war sehr ängstlich. Dazu kam das Zittern – er war vor Angst wie gelähmt. Ich war mir so sicher, dass dies das Ende war, dass ich sogar schon nach einem Tierarzt suchte, der ihn zu Hause einschläfern würde. Für den Fall, dass er aus Loyalität zu uns weiter durchhalten wollte. Es war schwierig, ihn in diesem offensichtlich geschwächten und furchtbaren Zustand leiden zu sehen.
Arsenicum album für Mensch und Tier
Doch mit einem großen Kloß im Hals beschloss ich, es mit einem letzten homöopathischen Mittel zu versuchen. Aufgrund seiner Symptome entschied ich mich für Arsenicum album 200. Es ist übrigens eines der wichtigsten Arzneimittel in der homöopathischen Behandlung am Lebensende. Mehr über Potenzierung und Dosierung lesen Sie hier.
Buster schlief sofort ein – ein ermutigendes Zeichen, dass die Arznei gut gewählt war und zu den vorliegenden Symptomen passte. (Merken Sie sich das gut, liebe Freunde. Ich meine es wörtlich: Notieren Sie sich das und kleben Sie die Notiz an Ihren Badezimmerspiegel.) Einige Zeit später wachte er auf und begann sofort wieder bedenklich zu zittern. (Ein Hinweis dafür, dass eine weitere Dosis gegeben werden sollte. Bitte merken Sie sich auch das.) Ich verabreichte ihm eine weitere Dosis Arsenicum 200 und er schlief wieder ein. (Das alles sind wertvolle Hinweise).
Heute Morgen springt Buster wieder durch das Haus. Er hat seinen Napf leergefressen und läuft seinem Lieblingsmenschen (meinem Mann) wieder schwanzwedelnd hinterher! Die Schwäche ist verschwunden; das Zittern hat aufgehört; die schwere Atmung ist weg; der Kloß in meinem Hals ist nicht mehr da. (Übrigens, fast schon das Allerwichtigste hier… die Homöopathie nimmt dem Frauchen die Angst!) Und alles wegen zweier Gaben Arsenicum album 200. Ich habe vor, die Behandlung nach Bedarf fortzusetzen. Wie werde ich wissen, wann ich das Mittel wieder geben muss? Ich beobachte genau und notiere mir die Symptome. (Das gilt in der Homöopathie als Goldstandard).
Und was genau hat diese Arznei nun gemacht? Welcher Mechanismus steckt hinter der homöopathischen Wirkung?
WEN INTERESSIERT DAS?
Meinem Hund geht es gut und er ist wieder ganz der Alte.
Homöopathie oder Cortison?
Zugegeben werden einige unter Ihnen jetzt argumentieren, dass ein Tierarzt ihn mit Cortison hätte behandeln können und dass es ihm vielleicht geholfen hätte. Auch wenn ich das akzeptieren kann, bleibt immer noch die Kostenfrage, denn diese Behandlungen sind teuer. Noch wichtiger ist, dass sie schwere Nebenwirkungen nach sich ziehen und neue Krankheiten verursachen können. Manche dieser Krankheiten können langfristig sein und auch dann noch bestehen, wenn das Medikament selbst schon längst abgesetzt wurde. Ein weiterer Punkt ist – und hier müssen Sie meine Vorurteile entschuldigen -, dass ich kein Vertrauen habe in die Industrie, die diese Medikamente herstellt.
Aber am allerschlimmsten wäre gewesen, dass wir unser Haus hätten verlassen müssen, um zu einem Tierarzt zu fahren. Die lange Autofahrt, der Stress in der Tierarztpraxis, fremde Menschen, die Spritzen oder Medikamente verabreichen wollen? Nein, danke. Ich bin nicht davon überzeugt, dass Buster diese Zumutung in seinem Zustand überlebt hätte.
Stattdessen wurde er mit Arsenicum album 200 wiederbelebt – für ein paar Cent, ohne Nebenwirkungen und bei uns zu Hause. Dazu kommen noch – ich will ehrlich sein – Zufriedenheit und Stolz, diese Aufgabe selbst bewältigt zu haben.
Für mich ist das ein Beweis jenseits aller wissenschaftlichen Doppelblindstudien. Meine Erfahrungen rechtfertigen meinen Glauben an die Homöopathie. (Ich lade Sie ein, eigene Erfahrungen zu sammeln.)
Gedanken zur Homöopathie
Wie lange wird Buster noch leben? Das weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass unsere Tierärztin (die eigentlich ganzheitlich praktiziert) vor vier oder fünf Jahren bei ihm eine Herzinsuffizienz diagnostizierte. Sie sagte uns auch, dass er nicht mehr lange leben würde und wir nichts dagegen tun könnten. Ihr war nicht klar, was die Homöopathie alles leisten kann.
Buster hat noch weitere vier bis fünf Jahre gelebt, obwohl uns die Tierärztin davon überzeugen wollte, dass dies ein Ding der Unmöglichkeit sei.
Ich möchte an dieser Stelle hinzufügen, dass Busters zwei Geschwister vor vielen Jahren gestorben sind, die Langlebigkeit also nicht in der „Familie liegen“ kann.
Ich weiß zwar, dass Buster nicht ewig leben wird, aber die Homöopathie hat ihm ein längeres und wahrscheinlich angenehmeres Leben beschert als die handelsüblichen, synthetischen Medikamente es könnten.
Kann ich präzise ausformulieren – bis hin zum kleinsten Nanopartikel – wie Arsenicum 200 und andere Homöopathika, die ich Buster schon gegeben habe, wirken?
Nein.
Ist es mir wichtig? Absolut nicht. Mich interessiert einzig und allein, dass die Homöopathie wirkt – und bitte, sagen Sie es weiter!
*Hier einige Quellenangaben zu wissenschaftlichen Studien über die Homöopathie:
https://joettecalabrese.com/wp-content/uploads/2020/10/Brinkhaus_et_al_2006_Complem_Ther_Med.pdf https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22963271/ https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0041-1731312 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19590483/
Herzlichst,
Ihre
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Quelle: https://joettecalabrese.com/blog/how-does-homeopathy-work/
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