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Volkskrankheit Diabetes: Kann eine Haferkur helfen?

Ernährungsumstellung bei Prädiabetes und Diabetes Typ 2

von Jannyn Saß

Eine weiß gekleidete Person hält Weizengräser auf einem Feld

Wenn Sie unter Diabetes leiden oder Menschen kennen, die Diabetes Typ 2 haben, dann wissen Sie mit Sicherheit, welche Belastung diese Krankheit im Alltag darstellt. Insulinbehandlungen, die ihren Einfluss auf den Alterungsprozess nehmen, den diabetischen Sehverlust initiieren können oder sogar Fettleibigkeit und Arteriosklerose fördern.

Daher: Ist es nicht besser, die Krankheit an der Wurzel zu behandeln? Wenn eine Krankheit ernährungsbedingt ist, ließe sich dann nicht auch über die Ernährungsumstellung etwas bewirken?

Wie Hafer bei Prädiabetes oder Diabetes Typ 2 eingesetzt wird

In vielen Fachkliniken arbeitet man tatsächlich mit einer Ernährungsumstellung bei Diabetes Typ 2 und auch bei der Vorstufe Prädiabetes.

Dabei geht es gar nicht ausschließlich darum, den Zucker wegzulassen. Viele Menschen glauben, dass sie bei Diabetes Typ 2 den Zucker komplett von ihrem Ernährungsplan streichen müssen. Interessanterweise ist es aber gar nicht so sehr der Zucker, der die Probleme macht – es sind Fette in Kombination mit Zucker. Dadurch entwickeln sich höhere Blutzuckerwerte als bei Menschen, die sich fettarm und ebenfalls mit viel Zucker ernähren. [Michael Greger. „How Not to Die“]

Studien zeigen: Der Blutzuckerspiegel kann sich normalisieren, wenn die Ernährung umgestellt wird. So vermag z. B. Hafer die Blutzuckereinstellung für Diabetes-Typ-2-Patienten zu verbessern. [Vgl. Studie]

Aber Achtung! Informieren Sie sich – es gibt in Deutschland viele Fachkliniken, die mit einer Ernährungsumstellung und konkret mit Hafertagen arbeiten. Eine derartige Umstellung sollten Sie bei Diabetes immer nur unter ärztlicher Aufsicht durchführen lassen.

Warum wird Hafer bei Diabetes Typ 2 in Kliniken eingesetzt?

Ein spezieller Inhaltsstoff, der konkret bei Diabetes Typ 2 positiven Einfluss nimmt, ist das Beta-Glucan. Und Hafer enthält mit ca. 7,8 g pro 100 g sehr viel dieses besonderen Ballaststoffes im Vergleich zu anderen Getreidearten. Durch Beta-Glucan steigt der Blutzucker sehr viel langsamer an und resultiert in einer niedrigeren Insulinantwort. [Vgl. Studie] Deshalb empfehlen viele Fachkliniken bei Diabetes Typ 2 eine Haferkur, denn dadurch werden die Körperzellen wieder empfindlicher für Insulin. Auch auf den Fettstoffwechsel wirkt sich Hafer positiv aus: Er senkt nachweislich den Cholesterinspiegel. Deshalb werden Hafertage gern als begleitende Ernährungstherapie z. B. bei Insulinresistenz, Diabetes mellitus Typ 2, aber auch bei Adipositas und anderen Stoffwechselstörungen empfohlen.

Übrigens: Hafer ist zudem reich an bioaktiven Substanzen, Kieselsäure, Mineralstoffen wie Eisen, Mangan und Zink sowie eine hervorragende Quelle für B-Vitamine. Die wertvollen Inhaltsstoffe des Hafers möchten wir Ihnen an dieser Stelle nicht vorenthalten:

  • Proteine – für den Muskelaufbau
  • Vitamin B1 – für starke Nerven
  • Vitamin B6 – für eine stabile Psyche
  • Vitamin E – für verlangsamte Alterungsprozesse
  • Eisen – für gesundes Blut
  • Kalzium – für kräftige Zähne und Knochen
  • Magnesium – für entspannte Muskeln und regulierten Blutdruck
  • Silizium – für schöne Haut und Haare
  • Phosphor – für mehr Energie
  • Antioxidantien – für den Schutz vor chronischen Entzündungen

[Vgl. Mayr-Kur]

Holzlöffel mit Haferflocken liegt auf weiteren Haferflocken

So können Sie eine Haferkur zu Hause durchführen

Egal, ob Sie Ihre Ernährung aufgrund von Diabetes umstellen (bitte nur unter ärztlicher Aufsicht) oder ob Sie vielleicht einfach ein paar Kilo abnehmen möchten – Hafertage sind eine langjährig bewährte Kur.

Wenn Sie sich an eine strengere Variante der Haferkur halten wollen, dann sollte Ihre Kur aus täglichen Mahlzeiten mit jeweils 75 g Haferflocken bestehen. Diese kochen Sie mit 500 ml Wasser oder fettfreier Gemüsebrühe auf. Das Porridge essen Sie dreimal täglich.

Bei der weniger strengen Variante, den sogenannten Hafertagen, essen Sie über zwei bis drei Tage hinweg Mahlzeiten mit einem hohen Haferanteil. Schon zwei Hafertage pro Monat genügen, um Ihren Stoffwechsel in Schwung zu bringen. Blutzucker und Blutfette sinken, Insulinresistenz und Fettleber verbessern sich.

Das sollten Sie beachten

  • Verzichten Sie während der Hafertage auf Eiweiß, Fett [d. h. kein Joghurt oder Milch], Zucker und Alkohol.
  • Wählen Sie während der 2-3-tägigen Kurzzeit-Kur ausschließlich Hafergerichte.
  • Essen Sie pro Tag 3 Hafermahlzeiten, vermeiden Sie Zwischenmahlzeiten.
  • Nehmen Sie pro Mahlzeit 75 g Haferflocken zu sich, angesetzt mit Wasser oder Gemüsebrühe.
  • Verfeinern Sie mit Beeren, Gemüse, Nüssen, Mandeln, Gewürzen, Zitronensaft oder Kräutern.
  • Überschreiten Sie die Maximalmenge von 225 g Haferflocken pro Tag nicht.
  • Integrieren Sie im Anschluss an Ihre Kur Hafer als festen Bestandteil Ihrer Ernährung.

So wird Ihre Haferkur alles andere als langweilig

Variieren Sie die Rezepte für Ihre Haferkur und lassen Sie ihrer Kreativität freien Lauf. Hafer eignet sich für Müsli, als Porridge, als Brot, aber auch als Suppe.

Tolle Hafer-Basis-Rezepte, wertvolle Ernährungstipps und alles Wissenswerte zu dem Supergetreide finden Sie in Matthias Riedls Der Hafer-Masterplan.

Backen Sie z. B. ein Haferbrot in verschiedenen Varianten oder variieren Sie Ihr Porridge mit Vanille oder Lavendel - je nach Tageszeit. Matthias Riedl hat eine wunderbare zweiwöchige Kur zusammengestellt, die sich einfach in den Alltag integrieren lässt.

Wenn Sie trotz Haferkur auch einmal naschen möchten, empfehlen sich die Rezepte aus dem Buch Gesunde Sünden mit Hafer.

Lässt sich Hafer auch bei anderen Krankheiten einsetzen?

Der Hafer Avena sativa ist eine uralte Heilpflanze, die schon lange in der Medizingeschichte fest verankert ist. Ob Hildegard von Bingen, Paracelsus oder die “Materia Medica” - eines der ältesten europäischen Bücher über Arzneimittel - sie alle erwähnen Hafer als Mittel z. B. bei Darmleiden.

Neben seinem Einsatz bei Diabetes kann Hafer auch bei vielen anderen Krankheiten unterstützen. Traditionell wird Hafer eingesetzt als Stimulans, Antispasmodikum, Antitumormittel, Diuretikum und Neurotikum. Hafer besitzt auch antioxidative, entzündungshemmende, wundheilende, immunmodulatorische, antidiabetische und anticholesterinämische Eigenschaften - er ist ein wahres Kraftpaket. [Vgl. Artikel]

Hafer bei Depressionen

So gilt Hafer als Gute-Laune-Macher schlechthin. Schon Hildegard von Bingen betonte: “Hafer ist eine beglückende, gesunde Speise, er bereitet frohen Sinn und klaren Verstand.” Hafer ist reich an Vitamin B6, das an der Serotoninbildung beteiligt ist. Serotonin ist ein Botenstoff, der gegen Depressionen helfen kann. Dies wird aktuell in der Wissenschaft stark diskutiert, aber einen Versuch ist es allemal wert!

Hafer für einen ruhigen Schlaf

Hafer enthält neben Beta-Glucan einen weiteren spannenden Inhaltsstoff: Avenin – ein Gluten-Protein, das für einen erholsamen Schlaf sorgt, allgemein stabilisiert und die psychische Belastbarkeit verbessert. Zudem ist Hafer eine gute Quelle für Melatonin, unser natürliches Schlafhormon.

Für eine starke Darmflora und gegen Pilze

Traditionell wurde Hafer schon immer zur Stärkung des Darms eingesetzt. Die positive Wirkung wurde mittlerweile wissenschaftlich belegt. Das enthaltene Beta-Glucan fördert die “guten” Darmbakterien, weshalb man mit Hafer auch einen präbiotischen Effekt erzielen kann. Präbiotika verdrängen unerwünschte Darmbesiedler und sorgen auf diese Weise für eine gesunde Darmflora. [Vgl.] Darüber hinaus scheint es eine interessante Wirkung des Hafers [Avena sativa] auf Bakterien und Darmpilze zu geben. [Vgl. Studie]

Übrigens: Hafer ist nicht gleich Hafer. Hier sollten Sie die Unterschiede kennen!

Blick von oben, Schüssel mit keimendem Hafer

Konventionelle Haferflocken werden immer erhitzt – auch das Haferkorn. Durch die Erwärmung lässt sich der harte Spelz leichter lösen. Der Nachteil ist, dass dadurch auch die wertvollen Inhaltsstoffe sowie die Keimfähigkeit des Korns verloren gehen. Daher empfiehlt es sich nach Möglichkeit Nackthafer zu verwenden, denn so erhalten Sie die höchste Rohkostqualität. Ideal wäre es auch, wenn Sie den Hafer vor der Verwendung ankeimen lassen. Denn im Keim sitzt immer die gesamte Kraft einer Pflanze. Haferkeimlinge können Sie wunderbar in Salaten, Smoothies, aber auch in Müslis verwenden.

Hinweis zur Anwendung:

Wenn Sie Diabetes-Patient sind, sollten Sie die Haferkur nur unter ärztlicher Aufsicht durchführen, denn die Insulindosis muss während einer Haferkur von einem Arzt angepasst werden. Werden Sie nicht eigenmächtig aktiv! Auch, wenn Sie Medikamente einnehmen, sollten Sie dies mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen. Ihre Blutzuckerwerte sollten engmaschig kontrolliert werden. Es wird empfohlen, an Hafertagen bis zu 7-mal täglich den Blutzucker zu messen. Es droht sonst die Gefahr der Unterzuckerung!

Spannende Bücher zum Thema Hafer:

Kliniken, die Haferkuren bei Diabetes einsetzen:


Bilder:

Shutterstock: lara-sh, Brent Hofacker, spline_x

Volkskrankheit Diabetes: Kann eine Haferkur helfen?

Ernährungsumstellung bei Prädiabetes und Diabetes Typ 2

von Jannyn Saß

Eine weiß gekleidete Person hält Weizengräser auf einem Feld

Wenn Sie unter Diabetes leiden oder Menschen kennen, die Diabetes Typ 2 haben, dann wissen Sie mit Sicherheit, welche Belastung diese Krankheit im Alltag darstellt. Insulinbehandlungen, die ihren Einfluss auf den Alterungsprozess nehmen, den diabetischen Sehverlust initiieren können oder sogar Fettleibigkeit und Arteriosklerose fördern.

Daher: Ist es nicht besser, die Krankheit an der Wurzel zu behandeln? Wenn eine Krankheit ernährungsbedingt ist, ließe sich dann nicht auch über die Ernährungsumstellung etwas bewirken?

Wie Hafer bei Prädiabetes oder Diabetes Typ 2 eingesetzt wird

In vielen Fachkliniken arbeitet man tatsächlich mit einer Ernährungsumstellung bei Diabetes Typ 2 und auch bei der Vorstufe Prädiabetes.

Dabei geht es gar nicht ausschließlich darum, den Zucker wegzulassen. Viele Menschen glauben, dass sie bei Diabetes Typ 2 den Zucker komplett von ihrem Ernährungsplan streichen müssen. Interessanterweise ist es aber gar nicht so sehr der Zucker, der die Probleme macht – es sind Fette in Kombination mit Zucker. Dadurch entwickeln sich höhere Blutzuckerwerte als bei Menschen, die sich fettarm und ebenfalls mit viel Zucker ernähren. [Michael Greger. „How Not to Die“]

Studien zeigen: Der Blutzuckerspiegel kann sich normalisieren, wenn die Ernährung umgestellt wird. So vermag z. B. Hafer die Blutzuckereinstellung für Diabetes-Typ-2-Patienten zu verbessern. [Vgl. Studie]

Aber Achtung! Informieren Sie sich – es gibt in Deutschland viele Fachkliniken, die mit einer Ernährungsumstellung und konkret mit Hafertagen arbeiten. Eine derartige Umstellung sollten Sie bei Diabetes immer nur unter ärztlicher Aufsicht durchführen lassen.

Warum wird Hafer bei Diabetes Typ 2 in Kliniken eingesetzt?

Ein spezieller Inhaltsstoff, der konkret bei Diabetes Typ 2 positiven Einfluss nimmt, ist das Beta-Glucan. Und Hafer enthält mit ca. 7,8 g pro 100 g sehr viel dieses besonderen Ballaststoffes im Vergleich zu anderen Getreidearten. Durch Beta-Glucan steigt der Blutzucker sehr viel langsamer an und resultiert in einer niedrigeren Insulinantwort. [Vgl. Studie] Deshalb empfehlen viele Fachkliniken bei Diabetes Typ 2 eine Haferkur, denn dadurch werden die Körperzellen wieder empfindlicher für Insulin. Auch auf den Fettstoffwechsel wirkt sich Hafer positiv aus: Er senkt nachweislich den Cholesterinspiegel. Deshalb werden Hafertage gern als begleitende Ernährungstherapie z. B. bei Insulinresistenz, Diabetes mellitus Typ 2, aber auch bei Adipositas und anderen Stoffwechselstörungen empfohlen.

Übrigens: Hafer ist zudem reich an bioaktiven Substanzen, Kieselsäure, Mineralstoffen wie Eisen, Mangan und Zink sowie eine hervorragende Quelle für B-Vitamine. Die wertvollen Inhaltsstoffe des Hafers möchten wir Ihnen an dieser Stelle nicht vorenthalten:

  • Proteine – für den Muskelaufbau
  • Vitamin B1 – für starke Nerven
  • Vitamin B6 – für eine stabile Psyche
  • Vitamin E – für verlangsamte Alterungsprozesse
  • Eisen – für gesundes Blut
  • Kalzium – für kräftige Zähne und Knochen
  • Magnesium – für entspannte Muskeln und regulierten Blutdruck
  • Silizium – für schöne Haut und Haare
  • Phosphor – für mehr Energie
  • Antioxidantien – für den Schutz vor chronischen Entzündungen

[Vgl. Mayr-Kur]

Holzlöffel mit Haferflocken liegt auf weiteren Haferflocken

So können Sie eine Haferkur zu Hause durchführen

Egal, ob Sie Ihre Ernährung aufgrund von Diabetes umstellen (bitte nur unter ärztlicher Aufsicht) oder ob Sie vielleicht einfach ein paar Kilo abnehmen möchten – Hafertage sind eine langjährig bewährte Kur.

Wenn Sie sich an eine strengere Variante der Haferkur halten wollen, dann sollte Ihre Kur aus täglichen Mahlzeiten mit jeweils 75 g Haferflocken bestehen. Diese kochen Sie mit 500 ml Wasser oder fettfreier Gemüsebrühe auf. Das Porridge essen Sie dreimal täglich.

Bei der weniger strengen Variante, den sogenannten Hafertagen, essen Sie über zwei bis drei Tage hinweg Mahlzeiten mit einem hohen Haferanteil. Schon zwei Hafertage pro Monat genügen, um Ihren Stoffwechsel in Schwung zu bringen. Blutzucker und Blutfette sinken, Insulinresistenz und Fettleber verbessern sich.

Das sollten Sie beachten

  • Verzichten Sie während der Hafertage auf Eiweiß, Fett [d. h. kein Joghurt oder Milch], Zucker und Alkohol.
  • Wählen Sie während der 2-3-tägigen Kurzzeit-Kur ausschließlich Hafergerichte.
  • Essen Sie pro Tag 3 Hafermahlzeiten, vermeiden Sie Zwischenmahlzeiten.
  • Nehmen Sie pro Mahlzeit 75 g Haferflocken zu sich, angesetzt mit Wasser oder Gemüsebrühe.
  • Verfeinern Sie mit Beeren, Gemüse, Nüssen, Mandeln, Gewürzen, Zitronensaft oder Kräutern.
  • Überschreiten Sie die Maximalmenge von 225 g Haferflocken pro Tag nicht.
  • Integrieren Sie im Anschluss an Ihre Kur Hafer als festen Bestandteil Ihrer Ernährung.

So wird Ihre Haferkur alles andere als langweilig

Variieren Sie die Rezepte für Ihre Haferkur und lassen Sie ihrer Kreativität freien Lauf. Hafer eignet sich für Müsli, als Porridge, als Brot, aber auch als Suppe.

Tolle Hafer-Basis-Rezepte, wertvolle Ernährungstipps und alles Wissenswerte zu dem Supergetreide finden Sie in Matthias Riedls Der Hafer-Masterplan.

Backen Sie z. B. ein Haferbrot in verschiedenen Varianten oder variieren Sie Ihr Porridge mit Vanille oder Lavendel - je nach Tageszeit. Matthias Riedl hat eine wunderbare zweiwöchige Kur zusammengestellt, die sich einfach in den Alltag integrieren lässt.

Wenn Sie trotz Haferkur auch einmal naschen möchten, empfehlen sich die Rezepte aus dem Buch Gesunde Sünden mit Hafer.

Lässt sich Hafer auch bei anderen Krankheiten einsetzen?

Der Hafer Avena sativa ist eine uralte Heilpflanze, die schon lange in der Medizingeschichte fest verankert ist. Ob Hildegard von Bingen, Paracelsus oder die “Materia Medica” - eines der ältesten europäischen Bücher über Arzneimittel - sie alle erwähnen Hafer als Mittel z. B. bei Darmleiden.

Neben seinem Einsatz bei Diabetes kann Hafer auch bei vielen anderen Krankheiten unterstützen. Traditionell wird Hafer eingesetzt als Stimulans, Antispasmodikum, Antitumormittel, Diuretikum und Neurotikum. Hafer besitzt auch antioxidative, entzündungshemmende, wundheilende, immunmodulatorische, antidiabetische und anticholesterinämische Eigenschaften - er ist ein wahres Kraftpaket. [Vgl. Artikel]

Hafer bei Depressionen

So gilt Hafer als Gute-Laune-Macher schlechthin. Schon Hildegard von Bingen betonte: “Hafer ist eine beglückende, gesunde Speise, er bereitet frohen Sinn und klaren Verstand.” Hafer ist reich an Vitamin B6, das an der Serotoninbildung beteiligt ist. Serotonin ist ein Botenstoff, der gegen Depressionen helfen kann. Dies wird aktuell in der Wissenschaft stark diskutiert, aber einen Versuch ist es allemal wert!

Hafer für einen ruhigen Schlaf

Hafer enthält neben Beta-Glucan einen weiteren spannenden Inhaltsstoff: Avenin – ein Gluten-Protein, das für einen erholsamen Schlaf sorgt, allgemein stabilisiert und die psychische Belastbarkeit verbessert. Zudem ist Hafer eine gute Quelle für Melatonin, unser natürliches Schlafhormon.

Für eine starke Darmflora und gegen Pilze

Traditionell wurde Hafer schon immer zur Stärkung des Darms eingesetzt. Die positive Wirkung wurde mittlerweile wissenschaftlich belegt. Das enthaltene Beta-Glucan fördert die “guten” Darmbakterien, weshalb man mit Hafer auch einen präbiotischen Effekt erzielen kann. Präbiotika verdrängen unerwünschte Darmbesiedler und sorgen auf diese Weise für eine gesunde Darmflora. [Vgl.] Darüber hinaus scheint es eine interessante Wirkung des Hafers [Avena sativa] auf Bakterien und Darmpilze zu geben. [Vgl. Studie]

Übrigens: Hafer ist nicht gleich Hafer. Hier sollten Sie die Unterschiede kennen!

Blick von oben, Schüssel mit keimendem Hafer

Konventionelle Haferflocken werden immer erhitzt – auch das Haferkorn. Durch die Erwärmung lässt sich der harte Spelz leichter lösen. Der Nachteil ist, dass dadurch auch die wertvollen Inhaltsstoffe sowie die Keimfähigkeit des Korns verloren gehen. Daher empfiehlt es sich nach Möglichkeit Nackthafer zu verwenden, denn so erhalten Sie die höchste Rohkostqualität. Ideal wäre es auch, wenn Sie den Hafer vor der Verwendung ankeimen lassen. Denn im Keim sitzt immer die gesamte Kraft einer Pflanze. Haferkeimlinge können Sie wunderbar in Salaten, Smoothies, aber auch in Müslis verwenden.

Hinweis zur Anwendung:

Wenn Sie Diabetes-Patient sind, sollten Sie die Haferkur nur unter ärztlicher Aufsicht durchführen, denn die Insulindosis muss während einer Haferkur von einem Arzt angepasst werden. Werden Sie nicht eigenmächtig aktiv! Auch, wenn Sie Medikamente einnehmen, sollten Sie dies mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen. Ihre Blutzuckerwerte sollten engmaschig kontrolliert werden. Es wird empfohlen, an Hafertagen bis zu 7-mal täglich den Blutzucker zu messen. Es droht sonst die Gefahr der Unterzuckerung!

Spannende Bücher zum Thema Hafer:

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