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Alles Hervorragend ????Narayana Verlag

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Johann aus Österreich
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Verbreitung der homöopathischen Behandlung bei Kindern Deutschland: Homöopathie in der Kinderheilkunde. Yong Du PhD und Hildtraud Knopf MD |
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ZusammenfassungZweck: Trotz des zunehmenden Drucks auf die Homöopathie wird von einem unerwarteten Wiederaufleben der homöopathischen Behandlungsweise berichtet. Daher ist eine Untersuchung der homöopathischen Therapie und des Nutzerprofils unter deutschen Kindern von Interesse. Methode: |
Die Studie, die sich komplexer Untersuchungsmethoden bediente, hatte zum Ziel, die Verbreitung der Homöopathie und die mit der homöopathischen Behandlung verbundenen Umstände zu erforschen. Dabei wurde die Einnahme homöopathischer Mittel in der der Untersuchung voran gegangenen Woche erfasst. Ergebnisse: Schlussfolgerungen: |
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EINFÜHRUNGDie Homöopathie wurde Ende des 18. Jahrhunderts von dem deutschen Arzt Samuel Hahnemann begründet. Die beiden Hauptprinzipien der Homöopathie sind das ‘Simileprinzip’ und die ‚Potenzierung’ die völlig kontrovers zu den Prinzipien der konventionellen Medizin steht. Homöopathische Mittel werden in der Regel aus natürlichen Substanzen wie Pflanzen, Tieren oder Mineralien gewonnen. Sie sind so stark verdünnt, dass oft nicht einmal mehr ein einziges Molekül der Urtinktur in der fertigen homöopathischen Verdünnung enthalten ist. Verglichen mit der modernen Medizin kann man die Homöopathie, die so wenig chemische Substanzen, aber viel Flüssigkeit enthält, als konservatives Verfahren bezeichnen. Im frühen 19. Jahrhundert zeigte sich die Homöopathie bei der Behandlung von Cholera und Typhus der konventionellen Medizin überlegen. Dies könnte einer der Gründe sein, warum sich die Homöopathie schon bald, nachdem sie ins Leben gerufen worden war, relativ schnell verbreitete und zu einer der populärsten alternativmedizinischen Therapien auf der ganzen Welt wurde. |
Im 20. Jahrhundert begann jedoch als Folge des Anstiegs der Antibiotika-Behandlung und der modernen Medizintechnologie der Niedergang der Homöopathie, der mit ihrer Gegenläufigkeit zur konventionellen Medizin in Diagnose und Therapie zusammenhing. Das Simile-Prinzip kollidiert mit der konventionellen Medizin, weil diese nicht mit dem Gleichen, sondern mit dem Entgegengesetzten heilen will (sogenannte Allopathie. Die Potenzierung ist pharmakologisch nicht plausibel, sprich unglaubwürdig. Die Homöopathie wurde als ‚unwissenschaftlich’ abgestempelt und von der modernen Medizin beiseite gefegt. Seit die Ergebnisse einer großen meta-analytischen Studie bekannt geworden waren, die die klinischen Wirkungen einer homöopathischen Behandlung nicht höher als die einer Placebogabe einstufte, war die Homöopathie zunehmend unter Druck geraten. Die Anwendung von Medikamenten in der Kinderheilkunde erfordert ein hohes Maß an Sicherheitsvorkehrungen, zumal die herkömmlichen Arzneimittel in der Regel nicht für Kinder geeignet sind. Unerwünschte Nebenwirkungen – oft mit gefährlichen Konsequenzen – sind in der kinderärztlichen Praxis nicht selten. Wegen ihrer natürlichen Eigenschaften und der extrem geringen Inhaltsstoffe werden homöopathische Mittel von vielen Naturheilkundlern und Eltern als risikofrei und daher als besonders geeignet für Kinder angesehen. Die Anwendung homöopathischer Mittel ist bei Kindern ebenso wie bei Erwachsenen im Ansteigen begriffen. Eine kürzlich in Schottland durchgeführte Studie zeigt, dass sich die Tendenz zur Durchführung einer homöopathischen Therapie bei Kindern unter 16 seit dem Jahr 2000 verdoppelt hat. In Norwegen wuchs die Anzahl der Kinder unter den homöopathisch behandelten Patienten zwischen 1994 und 2004 von 26% auf 36% an METHODENDie deutsche Gesundheitsstudie (KiGGS) wurde nach einjährigem Vorlauf zwischen Mai 2003 und Mai 2006 formal durch das Robert-Koch-Institut geleitet. Die untersuchte Zielpopulation waren Kinder und Jugendliche zwischen 0 und 17 Jahren, die sich derzeit nicht stationär in einem Krankenhaus aufhielten. Schlussendlich nahmen an der Studie 17 641 Kinder und Jugendliche teil, davon 8985 Jungen und 8656 Mädchen; die Antwortrate lag bei 66,6 %. Kinder über 14 Jahren wurden selbst befragt, bei kleineren Kindern beantworteten die Eltern die Fragen. Vom 11. Lebensjahr an gab es parallel einen Fragebogen fürdie Kinder. Erfasst wurden soziale und ökonomische Fragen, der familiäre Hintergrund, die Krankheitsgeschichte und Gesundheitszustand, gesundheitsrelevantes Verhalten wie Rauchen, Alkoholkonsum, Freizeitaktivitäten usw. Zusätzlich wurden von besonders geschulten Ärzten computerunterstützte persönliche Befragungen durchgeführt, um die Krankengeschichte und eventuell diagnostizierte chronische Erkrankungen zu erfragen und zu erfahren, welche Mittel in den vergangenen 7 Tagen vor dem Interview eingenommen worden waren. Es wurden sowohl verordnete als auch rezeptfreie Mittel (OTC - over-the-counter) berücksichtigt. Die Eltern waren gebeten worden, Rezepte sowie Originalverpackungen zu dem Termin mitzubringen. Der Medikamentenverbrauch wurde durch die Frage nach der Einnahme in den letzten 7 Tagen ermittelt: „Hat Ihr Kind in den letzten 7 Tagen irgendwelche Medikamente eingenommen? Bitte vergessen Sie nicht die Anwendung von Salben und Einreibungen, der Antibabypille, von Nahrungsergänzungsmitteln wie Vitaminen und Mineralstoffen sowie von medizinischen Kräutertees, und die Einnahme pflanzlicher und homöopathischer Arzneimittel. Es wurden auch Anwendungsdetails ermittelt, der Firmenname des Mittels aufgezeichnet, die Behandlungsursache, der Einnahmemodus, die Einnahmevorschriften und die Dauer der Anwendung dokumentiert.
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ErgebnisseAnwendung homöopathischer Mittel Insgesamt wurden 14 589 verschiedene Arzneimittel von 8899 Kindern eingenommen. Bei 951 (6,5%) dieser Medikamente handelte es sich um homöopathische Mittel, die von 718 Kindern (8,1%) eingenommen worden waren. |
Die am häufigsten mit homöopathischen Mitteln behandelten Beschwerden waren: Erkältungskrankheiten (10,9%) vorbeugende Maßnahmen (8,2%) Husten (7,0%)Von den 718 Homöopathieanwendern nahmen 565 Kinder (78,7%) nur ein einziges homöopathisches Mittel ein, während 153 (21,3%) zwei oder mehr (maximal 6) Mittel benutzten. 297 Kinder(41,4%) wurden ausschließlich homöopathisch behandelt, 421 (58,6%) erhielten außerdem konventionelle Mittel. Fast die Hälfte der homöopathischen Mittel wurden von Ärzten (25,7%) oder von Heilpraktikern (23,1%) verschrieben, während etwa ein Drittel rezeptfrei erworben worden war. Im Vergleich zu nicht-homöopathischen Medikamenten wurden homöopathische Mittel eher nur über einen kürzeren Zeitraum bis zu 4 Wochen angewendet(78.8% vs. 69.5%), jedoch weniger oft für eine längere Zeit von mehr als 12 Monaten (2.4 vs. 13.5%). Nur einmal wurde eine negative Reaktion auf ein homöopathisches Mittel beobachtet(0,1%), und in zwei Fällen wurde das homöopathische Mittel nicht vertragen (0.2%); bei den allopathischen Mitteln reagierten 88 Patienten (0,6%) ungünstig auf das gegebene Medikament und es traten 209 (1.5%) Fälle von Arzneimittelintoleranz auf.
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Obwohl 53,8% der homöopathischen Mittel eine hervorragende Wirkung bescheinigt wurde, unterschieden sie sich nicht hier nicht von den nicht-homöopathischen Medikamenten (p>.05). Bei jüngeren Kindern unter 6 Jahren war die homöopathische Behandlung am stärksten verbreitet. Die Homöopathie erfreut sich besonders großer Beliebtheit in den alten Bundesländern, in Süddeutschland, in Kleinstädten, bei chronisch kranken Kindern, bei Kindern ohne Migrationshintergrund, Stillkindern und Kindern gebildeter Eltern aus höheren sozialen Schichten, deren Mütter während der Schwangerschaft nie geraucht oder Alkohol getrunken hatten (statistisch abgesichert). |
Tabelle 2 : Die 10 am häufigsten angewendeten homöopathischen Mittel in %
1 Arnica 109 (11.5 %) Alle anderen 575 (60.5 %) Die häufigsten Indikationen für die Anwendung homöopathischer Mittel in % - akute Erkältungskrankheiten 104 (10.9 %) - alle anderen 528 (55.5%) DISKUSSIONDie Anwendung der Homöopathie in der Kinderheilkunde wurde auch in anderen Ländern durch repräsentative Studien untersucht. Diese Studien zeigen größtenteils eine geringere Verbreitung der Homöopathie als in Deutschland. In einer repräsentativen englischen Studie wurde die Häufigkeit von homöopathischer Behandlung bei 9723 Kindern im Alter zwischen 3 und 4 ½ Jahren untersucht. Die Ergebnisse machten deutlich, dass 6% der durch die Studie erfassten Kinder in den vergangenen 18 Monaten homöopathische Mittel erhalten hatten. |
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Von den 3-6-Jährigen unserer Studie hatten dagegen in der vorangegangenen Woche 6,3% homöopathische Mittel eingenommen. Sicher gibt es viele Gründe für die Beliebtheit der Homöopathie in Deutschland. Einer davon ist vielleicht der einzigartige Berufsstand des Heilpraktikers. Schätzungsweise gibt es in Deutschland ca. 10 000 bis 20 000 Heilpraktiker.
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Die meisten von ihnen setzen homöopathische Mittel ein. In unserer Studie wurden etwa ¼ der homöopathischen Mittel von Heilpraktikern verschrieben, ebenso viele wie von Ärzten. Studien in England haben erwiesen, dass 6% der homöopathischen Verordnungen durch den National Health Service und 12% von Schottischen Allgemeinärzten stammen.Obwohl die genaue Anzahl der Homöopathie-Verordnungen durch deutsche Ärzt nicht bekannt ist, wird allgemein angenommen, dass deutsche Ärzte mehr von der Homöopathie überzeugt sind als die Ärzteschaft anderer Länder, z.B. England. Die Existenz des besonderen Berufsbildes des Heilpraktikers hat die Bevölkerung sensibilisiert und die Popularität der Homöopathie gefördert. |
Die Entscheidung für eine homöopathische Behandlung ihrer Kinder ist stark von der Präferenz der Eltern abhängig. Eltern, die für sich selbst eine homöopathische Therapie bevorzugen, werden auch ihre Kinder eher homöopathisch behandeln lassen. ..................................................................................................................... |
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“Homöopathische Mittel werden gewöhnlich als sicher, wenn auch nicht als völlig risikofrei angesehen. 54% der homöopathischen Behandlungen wurden von den Anwendern als sehr wirksam bezeichnet. Dennoch muss bedacht werden, dass es sich hierbei um leichte und selbst-limitierende Erkrankungen handelte. Diese Erkrankungen verschwinden gewöhnlich nach einer gewissen Zeit ohne jede Behandlung. Daher wurden homöopathische Mittel auch nur über einen kürzeren Zeitraum angewendet. |
Andererseits könnte der kurzfristigere Einsatz der homöopathischen Mittel auch bedeuten, dass der Behandlungserfolg nicht zufrieden stellend war. Schließlich hatten ja auch Studien über die Behandlungseffektivität verschiedener Verfahren bereits ergeben, dass Homöopathie statistisch gesehen nicht wirkungsvoller war als ein Placebo. 40% der Homöopathie-Anwender unserer Studie wurden ausschließlich homöopathisch behandelt, d.h. dass ihnen evtl. konventionelle Mittel vorenthalten wurden. Außerdem sind Homöopathen häufig Impfungen gegenüber negativ eingestellt und könnten Müttern von der Impfung ihrer Kinder abraten. Eine umfangreiche Studie hat gezeigt, dass homöopathisch behandelte Kinder und Patientenkinder von Heilpraktikern seltener geimpft wurden.Obwohl eine Wirkung der Homöopathie wissenschaftlich bisher nicht nachweisbar ist, zeigen unsere Ergebnisse, dass homöopathische Therapie gerade von gebildeten Familien mit gehobenem Sozialstatus und höherem Gesundheitsbewusstsein bevorzugt wird. Das muss vorsichtig interpretiert werden. Hier könnten auch ökonomische Gründe eine Rolle spielen. In Deutschland deckt die gesetzliche Krankenversicherung nicht alle Kosten einer homöopathischen Behandlung, während die Privatkassen die vollen Kosten übernehmen. In Deutschland sind meist vor allem Personen mit höherem Einkommen privat versichert. Das könnte für den Zusammenhang zwischen Homöopathieanwendung und stabilem ökonomischen Hintergrund von Bedeutung sein. Die auffällige Verbreitung der Homöopathie unter Familien mit höherem Sozialstatus zeigt aber auch, dass eine homöopathische Behandlung dem Bedürfnis der Eltern nach mehr Mündigkeit und Achtsamkeit entgegen kommt und ihnen eher die Möglichkeit bietet, ihre eigenen Vorstellungen und Bedenken einzubringen. Unsere Untersuchung ist durch die Menge der teilnehmenden Kinder repräsentativ und ihre Ergebnisse sind daher auf ganz Deutschland übertragbar.
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Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Homöopathie – obwohl wissenschaftlich unhaltbar und kontrovers zur Schulmedizin – in Deutschland sehr populär ist; besonders weit verbreitet ist sie in sozial besser gestellten und gesundheitsbewussten Kreisen, wobei ökonomische Gründe eine Rolle spielen mögen. Gerade weil Wirkungsnachweis sowie Unbedenklichkeitnachweis noch ausstehen, sind bei der offensichtlich starken Verbreitung der Homöopathie in der Kinderheilkunde weitere Untersuchungen nötig, um Wirksamkeit und Kostensenkungspotential der Homöopathie zu überprüfen. |
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Stichworte—Homöopathie; pädiatrisch; KiGGS; Deutschland; Kinder und Jugendliche.
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Spektrum der Homöopathie, die Hefte
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