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Über-Konnektivität und besitzergreifende Beziehungen über drei Generationen: ein Latrodectus mactans-Fall

von Alize Timmerman


Verordnung über Generationen

In meiner Praxis habe ich es oft mit Familien und Großfamilien zu tun. Es können interessante Situationen auftreten, wenn drei Generationen, Großmutter, Mutter und Kind, alle Patienten in der Praxis sind, und der Therapeut den Verlauf der Familien-Linie beobachten kann. Manchmal scheinen die genetischen und psychologischen Hintergründe im Lauf der Generationen wiederholt eine ähnliche Rolle zu spielen, und dies unterstreicht die miasmatische Situation der Patienten. Wir sehen, wie eine Empfindung von Generation zu Generation übertragen wird.

In allen drei Fällen, die weiter unten dargestellt sind, war das Mittel für alle drei Patienten das gleiche. Das Mittel, von dem hier die Rede ist, ist Latrodectus mactans, die „Schwarze Witwe“, ein Spinnenmittel, das bei Herz-Kreislauf-Problemen hilft, wenn die emotionalen Symptome mit besitzergreifenden Verhaltensweisen innerhalb der familiären Beziehungen verbunden sind; das Mittel hilft auch, emotionale Probleme von Bindung und Trennung zu lösen.

Die gemeinsame Situation ist die eines Kindes, das ohne Vater aufwächst. Die Mutter stützt sich emotional auf das Kind, was dazu führt, dass das Kind die Last der vorherigen Generation tragen muss, was zu psychischen und emotionalen Störungen (1, 2) führt.



Opfer und Besitz

Es beginnt mit Vernachlässigung der eigenen Person; sie opfern sich im Interesse der Eltern auf. Diese Über-Konnektivität, die zu intensive Verbindung, hat wiederum ein bedürftiges Verhalten in ihren Beziehungen zur Folge. Jede Generation zeigt das gleiche besitzergreifende, anhängliche und fordernde Verhalten der nächsten Generation oder ihrem Partner gegenüber. Kompliziert wird es, wenn eine Person versucht, aus diesem Prozess auszusteigen, weil dann die besitzergreifende Person in einen Strudel der Frustration und Verzweiflung stürzt und nicht weiß, wie ihr Leben weitergehen soll.
Die erste, die in die Praxis kam, war die Mutter; ihr folgten die Großmutter und dann das Mädchen. Die Beobachtungen über die Urgroßmutter wurden von der Großmutter übermittelt.

 

Fall eins: die Frau (die Mutter in der Abbildung)

Die erste, die in die Praxis kam, war die Tochter der Großmutter. Bei ihrem ersten Besuch hier war sie 27 Jahre alt; sie war Lehrerin für Street dance (Breakdance), überaktiv und fleißig, und mit einer sehr schlanken Figur. 


Intensive Beziehungen

Sie hatte viele Beziehungen gehabt, in denen sie oft den Kürzeren gezogen hatte. Die meisten ihrer früheren Beziehungen verliefen auf die gleiche Art wie ihre derzeitige Beziehung. Zurzeit hat sie eine Beziehung mit einem jüngeren Mann. Sie streiten viel, sie greift ihn an, weil er zu spät kommt, zu wenig Zeit mit ihr verbringt, und ihr nicht genügend Aufmerksamkeit schenkt. Manchmal streiten sie ziemlich heftig, und ihre Kämpfe sind an der Grenze zu körperlicher Misshandlung.

Bei der Fallaufnahme sagt sie, sie habe das Gefühl, dass sie nicht weiterleben könne, wenn sie sich trennten. Sie ist bereit, alles für diesen Mann zu opfern. Wenn ihr Freund nicht da ist, fühlt sie sich völlig verlassen und verzweifelt. Sie fühlt sich gefangen in dem Sinne, dass sie keinen Grund für ein Leben ohne diesen Freund sieht.

Davor hatte sie eine intensive sexuelle Beziehung mit einem anderen Mann, doch diese Beziehung hatte die gleiche destruktive Struktur von Besitzgier. In einer anderen Beziehung konnte sie Alltägliches mit ihrem Freund teilen, und es war eine weniger gewalttätige Beziehung, aber ohne sexuelle Leidenschaft oder Anziehung zwischen den beiden.

Seit Jahren hat sie eine schwierige Beziehung zu ihrer Mutter. Ihre Mutter war sehr manipulativ mit ihr, scheinbar liebevoll und fürsorglich, zog aber gleichzeitig alle Aufmerksamkeit auf sich. Die Patientin sagt, wenn sie mit ihrer Mutter zusammen sei, habe sie das Gefühl, als ob sie in das Energiefeld ihrer Mutter hineingezogen würde. Sie brach die Beziehung zu ihrer Mutter ab, weil sie sich von der Zuwendung ihrer Mutter erstickt fühlte.

 

Gefangen in ihren Gefühlen

Sie unterrichtet Tanz. Beim Tanzen scheint ihre Energie unerschöpflich zu sein. Sie sehnt sich nach einem Kind und glaubt, dass ein Baby ihr Leben völlig verändern wird.

Sie kommt in die Praxis, weil sie ihre Haltung gegenüber ihrem Freund ändern möchte, um die extremen Wutanfälle zu vermeiden, die sie manchmal bekommt, und um sich von dem Gefühl der Verlassenheit zu befreien, das sich einstellt, sobald ihr Freund nicht da ist.

Einige Jahre später ist sie nicht mehr mit diesem Freund zusammen und hat ein Kind (ein Mädchen), das sie ohne Vater aufzieht (das Kind ist das Ergebnis einer Samenspende von einem guten Freund).

 

Fall zwei: die Großmutter (ca. 60 Jahre alt)

Die Mutter der erstgenannten Patientin kommt einige Zeit nach ihrer Tochter in meine Praxis. Ihre Hauptbeschwerden sind ein stechender Schmerz in der Herzgegend, der zum linken Arm hin ausstrahlt, und Herz-Kreislauf-Probleme wie hoher Blutdruck, sowie ein beginnender Diabetes Typ 2. Sie glaubt, dass der Diabetes mit den Herzproblemen zusammenhängt.

Als sie die Praxis betrat, sah ich eine sehr schöne, ruhige Frau. Das erste, was sie erwähnt ist, dass sie das Gefühl hat, dass ihre eigene Mutter (die Urgroßmutter im Diagramm) sie während ihrer Kindheit und Jugend vollständig für sich beansprucht hat.



Die Last tragen

Ihr Vater starb, als sie noch sehr jung war, und nachdem er tot war, belastete ihre Mutter sie mit sämtlichen familiären und praktischen Problemen. Das verwirrte sie sehr, sie verlor ihre eigene Persönlichkeit und wurde zu einem Ausläufer der Gefühle ihrer Mutter. Es war, als sei sie völlig von ihrer Mutter eingenommen, sowohl geistig als auch emotional. Da sie nun die Last eines Erwachsenen trug, war sie ständig müde. Gleichzeitig liebte sie ihre Mutter sehr. Obwohl sie schon erwachsen war, als ihre Mutter starb, fühlte es sich an, als ob eine schwere Decke von ihren Schultern genommen würde.

Sie hatte seit Jahren Schlafstörungen und konnte nachts an nichts anderes, als an ihre Mutter denken. Wenn sie mitten in der Nacht aufwachte, hatte sie schreckliche Kopfschmerzen; ihr Kopf fühlte sich an wie ein Ballon, geschwollen und kurz vorm Platzen. Sie fühlte sich erregt und hatte Herzklopfen.

 

Fall drei: Kind (3 Jahre alt)

Die Tochter der Tanzlehrerin ist das dritte Familienmitglied, das in die Praxis kommt; sie ist 3 Jahre alt. Sie ist ein sehr hübsches Mädchen, kontaktfreudig und nach Aufmerksamkeit suchend. Sie hat viele Freunde, die meistens tun, was sie ihnen befiehlt. Sie hat einen Vater für sich erfunden, um das Fehlen eines wirklichen Vaters zu kompensieren. Sie fängt an zu weinen, sobald sie den Blickkontakt mit ihrer Mutter verliert. Auf eine sehr intelligente Weise okkupiert sie ihre Mutter vollkommen. Sie hat eine sehr intensive Art zu sprechen.

Während der Fallaufnahme klagt sie ständig über Bauchschmerzen und Kopfschmerzen. Die Bauchschmerzen sind abends schlimmer; sie beruhigt sich nur, wenn sie sich auf ihren Bauch legt und die Wärme fühlt, wenn sie so liegt.

Die Mutter ist verzweifelt. Sie kann nicht 24 Stunden am Tag körperlich mit dem Kind verbunden sein. Somit ist die Beziehung zwischen Mutter und Tochter eher stressig.

 

Analyse

Die drei Fälle (und der Bericht über die Urgroßmutter) zeigen auffallende Ähnlichkeiten. Alle Frauen wuchsen ohne Vater auf, oder mit einem Vater, der während ihrer frühen Kindheit starb. Sie alle sind Lückenbüßer und kompensieren eine Lücke in der familiären Situation, indem sie ein intensives Besitzdenken und eine Überkonnektivität zu ihren Eltern entwickeln oder umgekehrt zu dem Kind, das sie betreuen.

 

 

Wichtige Symptome von Latrodectus mactans in diesen Fällen sind:

Stechende Schmerzen in der Herzgegend, die in den linken Arm und in die Finger ausstrahlen.

Bauchkrämpfe.

Empfindung von Tod oder Sterben, begleitet von entsetzlicher Traurigkeit und Verzweiflung.

Schreien, rufen, weinen.

Forderndes Verhalten gegenüber geliebten Menschen, manipulatives Verhalten, Stalking.

Über-Konnektivität mit geliebten Menschen.

All Gefühle sind sehr intensiv, sowohl physisch als auch emotional.

Das Fehlen oder der Verlust eines Elternteils kann die Latrodectus mactans- Symptome auslösen oder verstärken.

In den hier beschriebenen Fällen ist das Hauptthema die Über-Konnektivität: nicht in der Lage zu sein, der Über-Abhängigkeit zu entkommen, und ein Gefühl von Trauer und Verzweiflung, die in Wut übergeht, wenn die Verbindung abreißt - oder auch, wenn sie nur abgerissen zu sein scheint.

Das kann zu körperlichen Herzproblemen mit Herzklopfen und Krämpfen führen, die in die linke Körperseite ausstrahlen.

Eine interessante Methode der Fall-Analyse ist, alle Symptome dieser Familie als eine Einheit zu betrachten. So behandeln wir Generationen übergreifend, behandeln das familiäre Miasma und heilen den Hintergrund dieser tiefsitzenden Krankheit mit all ihren emotionalen und psychischen Problemen.

Ich war erst sicher, dass ich mich für das richtige Simillimum entschieden hatte, nachdem ich alle drei Familienmitglieder gesehen hatte.

Im Fall der Mutter verordnete ich Latrodectus mactans C 220/5 (Verdünnung C 220 von einer Verreibung der 5. Potenz) Einmalgabe, dann eine zweite Dosis einen Monat später.

Nach drei Monaten stabilisierte sich ihr Verhalten, besonders ihrem Freund gegenüber.

Die Großmutter bekam Latrodectus mactans in der LM 2, drei Wochen lang täglich eine Dosis wegen ihres hohen Blutdrucks. Nach drei Wochen wurden die Gaben auf zweimal wöchentlich reduziert. Nach etwa einem halben Jahr waren die Schmerzen verschwunden, und der Blutdruck ist unter Kontrolle.

Dem Mädchen gab ich eine Dosis Latrodectus mactans C 200. Die Bauchschmerzen verschwanden, und ihr anhängliches Verhalten ging zurück.

Die Problemen und Störungen von drei Generationen bezogen sich auf verschiedenen Ebenen alle auf ein Mittelbild. Dasselbe Mittel führte zu einer Besserung der Beschwerden aller drei Personen und zur Wiederherstellung von normaleren familiären Beziehungen.

 

Quelle

Latrodectus mactans, die Schwarze Witwe, ist eine der giftigsten Spinnenarten. Das Weibchen hat eine Sanduhr-Form mit einer charakteristischen schwarz-roten Färbung. Es ist bekannt, dass das Weibchen das Männchen manchmal nach der Paarung auffrisst, wenn das Männchen verführt und umgarnt ist und nicht entkommen kann.

Das Gift wirkt neurotoxisch. Schwarze Witwe-Spinnenbisse verursachen Muskelkrämpfe, intensive Bauchschmerzen, Rückenschmerzen und Bluthochdruck. 

*******************************************************************************************

Dieser Artikel wurde auf www.interhomeopathy.org publiziert

Foto: © shutterstock - Spider, Redback or Black Widow, Latrodectus hasselti, isolated on white - Peter Waters
Latrodectus mactans; Fritz Geller-Grimm, Creative Commons Attribution- Share Alike 3.0 Unported license

Kategorie: Fälle
Stichwörter: manipulativ, Stalking, Über-Konnektivität, besitzergreifend, sexuelle Leidenschaft, gefangen, Opfer, Herzklopfen, Herz, Bauchschmerzen, Krämpfe, ausstrahlen, Schwarze Witwe (Spinne).
Mittel: Latrodectus mactans

Über-Konnektivität und besitzergreifende Beziehungen über drei Generationen: ein Latrodectus mactans-Fall

von Alize Timmerman


Verordnung über Generationen

In meiner Praxis habe ich es oft mit Familien und Großfamilien zu tun. Es können interessante Situationen auftreten, wenn drei Generationen, Großmutter, Mutter und Kind, alle Patienten in der Praxis sind, und der Therapeut den Verlauf der Familien-Linie beobachten kann. Manchmal scheinen die genetischen und psychologischen Hintergründe im Lauf der Generationen wiederholt eine ähnliche Rolle zu spielen, und dies unterstreicht die miasmatische Situation der Patienten. Wir sehen, wie eine Empfindung von Generation zu Generation übertragen wird.

In allen drei Fällen, die weiter unten dargestellt sind, war das Mittel für alle drei Patienten das gleiche. Das Mittel, von dem hier die Rede ist, ist Latrodectus mactans, die „Schwarze Witwe“, ein Spinnenmittel, das bei Herz-Kreislauf-Problemen hilft, wenn die emotionalen Symptome mit besitzergreifenden Verhaltensweisen innerhalb der familiären Beziehungen verbunden sind; das Mittel hilft auch, emotionale Probleme von Bindung und Trennung zu lösen.

Die gemeinsame Situation ist die eines Kindes, das ohne Vater aufwächst. Die Mutter stützt sich emotional auf das Kind, was dazu führt, dass das Kind die Last der vorherigen Generation tragen muss, was zu psychischen und emotionalen Störungen (1, 2) führt.



Opfer und Besitz

Es beginnt mit Vernachlässigung der eigenen Person; sie opfern sich im Interesse der Eltern auf. Diese Über-Konnektivität, die zu intensive Verbindung, hat wiederum ein bedürftiges Verhalten in ihren Beziehungen zur Folge. Jede Generation zeigt das gleiche besitzergreifende, anhängliche und fordernde Verhalten der nächsten Generation oder ihrem Partner gegenüber. Kompliziert wird es, wenn eine Person versucht, aus diesem Prozess auszusteigen, weil dann die besitzergreifende Person in einen Strudel der Frustration und Verzweiflung stürzt und nicht weiß, wie ihr Leben weitergehen soll.
Die erste, die in die Praxis kam, war die Mutter; ihr folgten die Großmutter und dann das Mädchen. Die Beobachtungen über die Urgroßmutter wurden von der Großmutter übermittelt.

 

Fall eins: die Frau (die Mutter in der Abbildung)

Die erste, die in die Praxis kam, war die Tochter der Großmutter. Bei ihrem ersten Besuch hier war sie 27 Jahre alt; sie war Lehrerin für Street dance (Breakdance), überaktiv und fleißig, und mit einer sehr schlanken Figur. 


Intensive Beziehungen

Sie hatte viele Beziehungen gehabt, in denen sie oft den Kürzeren gezogen hatte. Die meisten ihrer früheren Beziehungen verliefen auf die gleiche Art wie ihre derzeitige Beziehung. Zurzeit hat sie eine Beziehung mit einem jüngeren Mann. Sie streiten viel, sie greift ihn an, weil er zu spät kommt, zu wenig Zeit mit ihr verbringt, und ihr nicht genügend Aufmerksamkeit schenkt. Manchmal streiten sie ziemlich heftig, und ihre Kämpfe sind an der Grenze zu körperlicher Misshandlung.

Bei der Fallaufnahme sagt sie, sie habe das Gefühl, dass sie nicht weiterleben könne, wenn sie sich trennten. Sie ist bereit, alles für diesen Mann zu opfern. Wenn ihr Freund nicht da ist, fühlt sie sich völlig verlassen und verzweifelt. Sie fühlt sich gefangen in dem Sinne, dass sie keinen Grund für ein Leben ohne diesen Freund sieht.

Davor hatte sie eine intensive sexuelle Beziehung mit einem anderen Mann, doch diese Beziehung hatte die gleiche destruktive Struktur von Besitzgier. In einer anderen Beziehung konnte sie Alltägliches mit ihrem Freund teilen, und es war eine weniger gewalttätige Beziehung, aber ohne sexuelle Leidenschaft oder Anziehung zwischen den beiden.

Seit Jahren hat sie eine schwierige Beziehung zu ihrer Mutter. Ihre Mutter war sehr manipulativ mit ihr, scheinbar liebevoll und fürsorglich, zog aber gleichzeitig alle Aufmerksamkeit auf sich. Die Patientin sagt, wenn sie mit ihrer Mutter zusammen sei, habe sie das Gefühl, als ob sie in das Energiefeld ihrer Mutter hineingezogen würde. Sie brach die Beziehung zu ihrer Mutter ab, weil sie sich von der Zuwendung ihrer Mutter erstickt fühlte.

 

Gefangen in ihren Gefühlen

Sie unterrichtet Tanz. Beim Tanzen scheint ihre Energie unerschöpflich zu sein. Sie sehnt sich nach einem Kind und glaubt, dass ein Baby ihr Leben völlig verändern wird.

Sie kommt in die Praxis, weil sie ihre Haltung gegenüber ihrem Freund ändern möchte, um die extremen Wutanfälle zu vermeiden, die sie manchmal bekommt, und um sich von dem Gefühl der Verlassenheit zu befreien, das sich einstellt, sobald ihr Freund nicht da ist.

Einige Jahre später ist sie nicht mehr mit diesem Freund zusammen und hat ein Kind (ein Mädchen), das sie ohne Vater aufzieht (das Kind ist das Ergebnis einer Samenspende von einem guten Freund).

 

Fall zwei: die Großmutter (ca. 60 Jahre alt)

Die Mutter der erstgenannten Patientin kommt einige Zeit nach ihrer Tochter in meine Praxis. Ihre Hauptbeschwerden sind ein stechender Schmerz in der Herzgegend, der zum linken Arm hin ausstrahlt, und Herz-Kreislauf-Probleme wie hoher Blutdruck, sowie ein beginnender Diabetes Typ 2. Sie glaubt, dass der Diabetes mit den Herzproblemen zusammenhängt.

Als sie die Praxis betrat, sah ich eine sehr schöne, ruhige Frau. Das erste, was sie erwähnt ist, dass sie das Gefühl hat, dass ihre eigene Mutter (die Urgroßmutter im Diagramm) sie während ihrer Kindheit und Jugend vollständig für sich beansprucht hat.



Die Last tragen

Ihr Vater starb, als sie noch sehr jung war, und nachdem er tot war, belastete ihre Mutter sie mit sämtlichen familiären und praktischen Problemen. Das verwirrte sie sehr, sie verlor ihre eigene Persönlichkeit und wurde zu einem Ausläufer der Gefühle ihrer Mutter. Es war, als sei sie völlig von ihrer Mutter eingenommen, sowohl geistig als auch emotional. Da sie nun die Last eines Erwachsenen trug, war sie ständig müde. Gleichzeitig liebte sie ihre Mutter sehr. Obwohl sie schon erwachsen war, als ihre Mutter starb, fühlte es sich an, als ob eine schwere Decke von ihren Schultern genommen würde.

Sie hatte seit Jahren Schlafstörungen und konnte nachts an nichts anderes, als an ihre Mutter denken. Wenn sie mitten in der Nacht aufwachte, hatte sie schreckliche Kopfschmerzen; ihr Kopf fühlte sich an wie ein Ballon, geschwollen und kurz vorm Platzen. Sie fühlte sich erregt und hatte Herzklopfen.

 

Fall drei: Kind (3 Jahre alt)

Die Tochter der Tanzlehrerin ist das dritte Familienmitglied, das in die Praxis kommt; sie ist 3 Jahre alt. Sie ist ein sehr hübsches Mädchen, kontaktfreudig und nach Aufmerksamkeit suchend. Sie hat viele Freunde, die meistens tun, was sie ihnen befiehlt. Sie hat einen Vater für sich erfunden, um das Fehlen eines wirklichen Vaters zu kompensieren. Sie fängt an zu weinen, sobald sie den Blickkontakt mit ihrer Mutter verliert. Auf eine sehr intelligente Weise okkupiert sie ihre Mutter vollkommen. Sie hat eine sehr intensive Art zu sprechen.

Während der Fallaufnahme klagt sie ständig über Bauchschmerzen und Kopfschmerzen. Die Bauchschmerzen sind abends schlimmer; sie beruhigt sich nur, wenn sie sich auf ihren Bauch legt und die Wärme fühlt, wenn sie so liegt.

Die Mutter ist verzweifelt. Sie kann nicht 24 Stunden am Tag körperlich mit dem Kind verbunden sein. Somit ist die Beziehung zwischen Mutter und Tochter eher stressig.

 

Analyse

Die drei Fälle (und der Bericht über die Urgroßmutter) zeigen auffallende Ähnlichkeiten. Alle Frauen wuchsen ohne Vater auf, oder mit einem Vater, der während ihrer frühen Kindheit starb. Sie alle sind Lückenbüßer und kompensieren eine Lücke in der familiären Situation, indem sie ein intensives Besitzdenken und eine Überkonnektivität zu ihren Eltern entwickeln oder umgekehrt zu dem Kind, das sie betreuen.

 

 

Wichtige Symptome von Latrodectus mactans in diesen Fällen sind:

Stechende Schmerzen in der Herzgegend, die in den linken Arm und in die Finger ausstrahlen.

Bauchkrämpfe.

Empfindung von Tod oder Sterben, begleitet von entsetzlicher Traurigkeit und Verzweiflung.

Schreien, rufen, weinen.

Forderndes Verhalten gegenüber geliebten Menschen, manipulatives Verhalten, Stalking.

Über-Konnektivität mit geliebten Menschen.

All Gefühle sind sehr intensiv, sowohl physisch als auch emotional.

Das Fehlen oder der Verlust eines Elternteils kann die Latrodectus mactans- Symptome auslösen oder verstärken.

In den hier beschriebenen Fällen ist das Hauptthema die Über-Konnektivität: nicht in der Lage zu sein, der Über-Abhängigkeit zu entkommen, und ein Gefühl von Trauer und Verzweiflung, die in Wut übergeht, wenn die Verbindung abreißt - oder auch, wenn sie nur abgerissen zu sein scheint.

Das kann zu körperlichen Herzproblemen mit Herzklopfen und Krämpfen führen, die in die linke Körperseite ausstrahlen.

Eine interessante Methode der Fall-Analyse ist, alle Symptome dieser Familie als eine Einheit zu betrachten. So behandeln wir Generationen übergreifend, behandeln das familiäre Miasma und heilen den Hintergrund dieser tiefsitzenden Krankheit mit all ihren emotionalen und psychischen Problemen.

Ich war erst sicher, dass ich mich für das richtige Simillimum entschieden hatte, nachdem ich alle drei Familienmitglieder gesehen hatte.

Im Fall der Mutter verordnete ich Latrodectus mactans C 220/5 (Verdünnung C 220 von einer Verreibung der 5. Potenz) Einmalgabe, dann eine zweite Dosis einen Monat später.

Nach drei Monaten stabilisierte sich ihr Verhalten, besonders ihrem Freund gegenüber.

Die Großmutter bekam Latrodectus mactans in der LM 2, drei Wochen lang täglich eine Dosis wegen ihres hohen Blutdrucks. Nach drei Wochen wurden die Gaben auf zweimal wöchentlich reduziert. Nach etwa einem halben Jahr waren die Schmerzen verschwunden, und der Blutdruck ist unter Kontrolle.

Dem Mädchen gab ich eine Dosis Latrodectus mactans C 200. Die Bauchschmerzen verschwanden, und ihr anhängliches Verhalten ging zurück.

Die Problemen und Störungen von drei Generationen bezogen sich auf verschiedenen Ebenen alle auf ein Mittelbild. Dasselbe Mittel führte zu einer Besserung der Beschwerden aller drei Personen und zur Wiederherstellung von normaleren familiären Beziehungen.

 

Quelle

Latrodectus mactans, die Schwarze Witwe, ist eine der giftigsten Spinnenarten. Das Weibchen hat eine Sanduhr-Form mit einer charakteristischen schwarz-roten Färbung. Es ist bekannt, dass das Weibchen das Männchen manchmal nach der Paarung auffrisst, wenn das Männchen verführt und umgarnt ist und nicht entkommen kann.

Das Gift wirkt neurotoxisch. Schwarze Witwe-Spinnenbisse verursachen Muskelkrämpfe, intensive Bauchschmerzen, Rückenschmerzen und Bluthochdruck. 

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Dieser Artikel wurde auf www.interhomeopathy.org publiziert

Foto: © shutterstock - Spider, Redback or Black Widow, Latrodectus hasselti, isolated on white - Peter Waters
Latrodectus mactans; Fritz Geller-Grimm, Creative Commons Attribution- Share Alike 3.0 Unported license

Kategorie: Fälle
Stichwörter: manipulativ, Stalking, Über-Konnektivität, besitzergreifend, sexuelle Leidenschaft, gefangen, Opfer, Herzklopfen, Herz, Bauchschmerzen, Krämpfe, ausstrahlen, Schwarze Witwe (Spinne).
Mittel: Latrodectus mactans




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