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Teufelskralle: Pflanzliche Unterstützung des Bewegungsapparats

von Katharina Korbach

Abbildung 1: In Afrika wird die Teufelskralle seit Jahrhunderten als wertvolle Heilpflanze geschätzt. Unter anderem soll die Pflanze bei Gelenkschmerzen und Verdauungsbeschwerden wirksam sein.

Die Teufelskralle gilt als ein natürliches Schmerzmittel. Vorrangig wird die Heilpflanze zur Linderung von Schmerzen am Bewegungsapparat, zum Beispiel bei degenerativen Erkrankungen wie Arthrose oder Rheuma, eingesetzt. In diesem Blogartikel erhalten Sie weitere Informationen zu den Wirkungen und häufigen Anwendungsgebieten der Afrikanischen Teufelskralle. Außerdem erfahren Sie, worauf Sie bei der Auswahl eines Nahrungsergänzungsmittels mit Teufelskralle achten sollten, und welche Nebenwirkungen die Einnahme mit sich bringen kann.

Die Teufelskralle: Heilpflanze aus der afrikanischen Savanne

Die Afrikanische Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) ist eine altbewährte Heilpflanze, die ausschließlich auf dem afrikanischen Kontinent zu finden ist. Hauptsächlich gedeiht das Sesamgewächs in den Savannen Namibias sowie in Simbabwe, Botswana und Südafrika. Die Teufelskralle verfügt über starke und unterirdisch oft weit verzweigte Wurzeln, die bis zu 600 Gramm wiegen können. Ihre Wurzeln dienen der Pflanze als Wasser- und Nährstoffspeicher, mit der sie selbst extreme Trockenzeiten überstehen kann.

Bei der Ernte bleibt die Hauptwurzel erhalten, damit neue Speicherwurzeln ausgebildet werden können. Zerkleinert und getrocknet werden die Wurzeln der Teufelskralle anschließend zu Tees, Tinkturen, Salben oder Teufelskralle-Präparaten verarbeitet. Aus den bis zu 6 Zentimeter großen, rot-violetten Blüten der Teufelskralle entwickeln sich Kapselfrüchte mit armartigen Auswüchsen. Nach dem Aufspringen spreizen sich die Früchte stark auf und verholzen. Optisch ähneln die aufgesprungenen Samenkapseln kräftigen Widerhaken, denen die Teufelskralle ihren Namen verdankt. Die Pflanze verbreitet sich flächenmäßig weiter, indem sie sich mit Hilfe ihrer Haken im Fell von Tieren „festkrallt“.

Die wertvollen Inhaltsstoffe der Teufelskralle

Ein Großteil der in der Teufelskralle enthaltenen wirksamen Inhaltsstoffe stecken in ihrer Wurzel. Vor allem dem Bitterstoff Harpagosid werden zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben. Unter anderem soll der Stoff die Bildung von entzündungsfördernden Gewebshormonen (Prostaglandinen) reduzieren und zudem entzündungshemmende sowie schmerzlindernde Effekte haben. Darüber hinaus enthält die Teufelskralle weitere Bitterstoffe, die sogenannten Iridoide (z.B. Procumbid), ungesättigte Fettsäuren, Phenylethanolderivate sowie Flavonoide.

Gesundheitliche Wirkungen und Anwendungsgebiete

Abbildung 2: Den Namen Teufelskralle verdankt die Pflanze ihren ungewöhnlich geformten, mit Widerhaken versehenen Früchten. Aufgrund ihrer schmerzlindernden und entzündungshemmenden Wirkung kommt sie als Heilpflanze bei zahlreichen Beschwerden zum Einsatz.

Die Teufelskralle ist seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil der südafrikanischen Volksmedizin. Traditionell wird die Heilpflanze etwa bei Fieber, Appetitlosigkeit oder zur Linderung von Geburtsschmerzen eingesetzt. Allerdings konnte die Wirksamkeit in den genannten Bereichen bislang wissenschaftlich nicht umfassend belegt werden. Generell ist die Studienlage zu den gesundheitlichen Wirkungen der Teufelskralle unzureichend, da viele der bis dato durchgeführten Untersuchungen methodische Schwächen aufweisen.[1] So liegen beispielsweise diverse tierexperimentelle Studien zur antientzündlichen Wirkungen von Harpagophytum-Extrakten vor, deren Ergebnisse aufgrund einer unzureichenden Charakterisierung der verwendeten Pflanzen jedoch nicht miteinander verglichen werden können. Auch war die Beobachtungszeit in vielen Studien zu kurz, um die untersuchten Wirkungen der Teufelskralle zu belegen.

Die empirischen Erfahrungswerte mit Extrakten aus der Teufelskralle sind jedoch sehr gut. Der Ausschuss für pflanzliche Arzneiprodukte (HMPC) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) kam daher zu dem Schluss, dass sich Präparate aus der Teufelskrallenwurzel zur Anwendung bei leichten Gelenkschmerzen, Verdauungsstörungen und Appetitlosigkeit eignen.[2]

Nachfolgend stellen wir Ihnen einige der wichtigsten Wirkmechanismen und Einsatzgebiete der Teufelskralle vor.

Schmerzlindernde Wirkung

Die Afrikanische Teufelskralle wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd. Die Pflanze gilt daher als ein natürliches Schmerzmittel, dass eine attraktive und nebenwirkungsarme Alternative zu synthetischen Schmerzmitteln darstellt. Studien kamen zu dem Ergebnis, dass Teufelskralle-Präparate, die mindestens 50 Milligramm Harpagoside pro Tagesdosis enthalten, bei Gelenk- und Rückenschmerzen wirksam sein können.[3]

Arthritis und Rheuma

Vor allem bei entzündlichen Gelenkerkrankungen wie Arthritis sowie bei weiteren Verschleißerscheinungen des Bewegungsapparats wird die Teufelskralle gerne eingesetzt. Die schmerzlindernde Wirkung der Teufelskralle bei Arthritis wurde durch mehrere Studien belegt.[4] In einer randomisierten kontrollierten Studie erhielten 89 Arthritis-Patienten täglich über acht Wochen entweder 2000 Milligramm Teufelskrallenextrakt (davon 60 Milligramm Harpagoside) oder einen Placebo. Nach den acht Wochen waren die Schmerzen der Personen in der Teufelskrallen-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe signifikant geringer. Zudem hatte sich die Beweglichkeit der Teilnehmer, die Teufelskralle eingenommen hatten, deutlich verbessert.[5] Die Forschenden weisen jedoch einschränkend darauf hin, dass größer angelegte Studien mit einer einwandfreien Methodik nötig sind, um die Effektivität und Sicherheit der Anwendung von Teufelskrallenextrakt bei Arthritis definitiv zu belegen.

Auch bei rheumatischen Gelenk- und Rückenschmerzen kommt die Teufelskralle häufig zum Einsatz.[6] Indem die Pflanze die Gelenkschmerzen reduziert, kann sie dazu beitragen, die Menge der verordneten Schmerz- und Rheumamittel zu verringern.

Verdauungsbeschwerden

Bitterstoffe gelten zurecht als gesund und verdauungsfördernd. Im Darm sorgen die sekundären Pflanzenstoffe dafür, dass vermehrt Magensaft sowie Gallenflüssigkeit ausgeschüttet und die Darmbeweglichkeit verbessert wird. Es verwundert daher nicht, dass die Teufelskralle traditionell bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder einem unangenehmen Völlegefühl eingesetzt wird. Die enthaltenen Bitterstoffe, darunter der Hauptwirkstoff Harpagosid, können zudem einen appetitanregenden Effekt haben.

Tipps für die Auswahl eines passenden Produkts mit Teufelskralle

Abbildung 3: Bevor Sie sich für ein Präparat mit Teufelskralle zur inneren Anwendung entscheiden, sollten Sie den Harpagosidgehalt des Produkts überprüfen.

In Europa wächst die Teufelskralle nicht in freier Natur. Teufelskrallenwurzel ist jedoch in Apotheken und Reformhäusern in getrockneter, geschnittener oder pulverisierter Form erhältlich. Als bitteres Würzkraut können Sie die Teufelskralle in der Küche zum Beispiel für Dips und Kräuterbutter oder als Salatgewürz verwenden. Aus den Wurzeln kann zudem ein Tee zubereitet werden, der als Hausmittel bei Rückenschmerzen oder Verdauungsproblemen dient. Allerdings ist die Zubereitung aufgrund der langen Ziehzeit von mindestens acht Stunden recht aufwendig. Zudem wird der bittere Geschmack des Teufelskrallentees in der Regel als gewöhnungsbedürftig empfunden.

Viele Menschen greifen daher auf Nahrungsergänzungsmittel mit Teufelskralle zurück, um auf eine unkomplizierte und weniger geschmacksintensive Weise in den Genuss der wertvollen Inhaltsstoffe der Heilpflanze kommen. Präparate mit Teufelskralle sind unter anderem als wässrige Extrakte, Trockenextrakte oder als alkoholische Extrakte erhältlich. In den meisten der bis dato durchgeführten Studien, die eine positive Wirkung der Teufelskralle – etwa bei rheumatischen Schmerzen in Hüfte und Knie – belegen, wurden wässrige oder trockene Extrakte verwendet.[7] Es wird daher vermutet, dass diese trockenen oder wässrigen Extrakte insgesamt wirksamer sind als Extrakte mit Alkohol.

Vor der Entscheidung für ein bestimmtes Produkt sollten Sie unbedingt den Harpagosidgehalt des entsprechenden Präparats prüfen. Harpagosid gilt als der Hauptwirkstoff der Teufelskralle, der zu einer Vielzahl der positiven Wirkungen der Heilpflanze beiträgt. Die Teufelskralle Extrakt mit L-Leucin Kapseln von Unimedica enthalten pro Kapsel 500 Milligramm Teufelskrallenextrakt mit 1,2% Harpagosiden.

Neben einer Supplementierung besteht auch die Möglichkeit, die Teufelskralle äußerlich anzuwenden. Hochwertige Naturkosmetik wie die Teufelskralle Creme von Unimedica kann, wenn sie sanft einmassiert wird, entspannend wirken und bei Verspannungen einen äußerst wohltuenden Effekt haben. Die einzigartige Zusammensetzung aus 100% naturreinen ätherischen Ölen und wertvollen Pflanzenextrakten in der Creme regt die Durchblutung an, pflegt die Haut und verwöhnt mit ihrem natürlich-würzigen Duft alle Sinne.

Teufelskralle-Präparate richtig einnehmen und dosieren

In welcher Menge, wann und wie häufig Teufelskrallenextrakt eingenommen werden sollte, hängt unter anderem vom gewählten Präparat sowie von Ihren individuellen Vorlieben und Beschwerden ab. Teufelskralle-Kapseln werden in der Regel zwei bis drei Mal täglich zu einer Mahlzeit mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen. Als typische Tagesdosis bei Arthritis und Schmerzen im Bewegungsapparat gelten 1800 bis 2400 Milligramm Teufelskrallenwurzelpulver (davon 50 bis 100 Milligramm Harpagoside).[8]

Wichtig zu wissen ist außerdem, dass meist eine langfristige Einnahme notwendig ist, um die erwünschten Wirkungen erzielen zu können. Die European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP) empfiehlt, eine Behandlung mit Harpagophytum-Extrakt über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten durchzuführen.[9] Es ist ratsam, sich von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin hinsichtlich der passenden Dosierung sowie der Einnahmedauer beraten zu lassen, bevor Sie mit der Anwendung eines Nahrungsergänzungsmittels mit Teufelskralle beginnen.

Mögliche Nebenwirkungen der Teufelskralle

Im Allgemeinen gilt die Teufelskralle als gut verträglich. Bei Personen mit einem empfindlichen Magen oder bei einer Überdosierung von Teufelskralle-Präparaten kann es jedoch zu Magen-Darm-Problemen kommen. Zu den möglichen milden Nebenwirkungen zählen Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall. Auch allergische Reaktionen bei Kontakt mit der Teufelskralle sind nicht auszuschließen.

Wenn Sie an Gallensteinen, Magengeschwüren, Herzproblemen oder Diabetes leiden, sollten Sie keinen Teufelskrallenextrakt einnehmen. Indem die Teufelskralle den Blutzuckerspiegel senkt, kann sie sich auf die Wirksamkeit von Diabetes-Medikamenten auswirken. Auch mit weiteren Arzneimitteln sind Wechselwirkungen möglich. Personen, die nichtsteroidale Antirheumatika mit Celecoxib oder Ibuprofen, blutverdünnende oder magensäurereduzierende Medikamente einnehmen, sollten Produkte mit Teufelskralle nur nach ärztlicher Absprache anwenden. Aufgrund einer unzureichenden Datenlage sollten auch Schwangere und Stillende sowie Kinder unter 12 Jahren auf eine Anwendung von Präparaten mit Teufelskralle verzichten.

 


[1] Harpagophytum procumbens (devil's claw). Monograph. Altern Med Rev. 2008 Sep. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18950251/.

[2] European Medicines Agency (2016): Harpagophyti radix – herbal medicinal product. https://www.ema.europa.eu/en/medicines/herbal/harpagophyti-radix.

[3] Chrubasik S. Wirksamkeit pflanzlicher Schmerzmittel am Beispiel des Teufelskrallenwurzelextrakts [Devil's claw extract as an example of the effectiveness of herbal analgesics]. Orthopade. 2004 Jul. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15150687/.

[4] Brien S, Lewith GT, McGregor G. Devil's Claw (Harpagophytum procumbens) as a treatment for osteoarthritis: a review of efficacy and safety. J Altern Complement Med. 2006 Dec. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17212570/.

[5] Lecomte A, Costa JP. Harpagophytum in osteoarthritis. Double-blind, placebo-controlled study. Le Magazine 1992.

[6] Brendler T. From Bush Medicine to Modern Phytopharmaceutical: A Bibliographic Review of Devil's Claw (Harpagophytum spp.). Pharmaceuticals (Basel). 2021 Jul 27. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8398729/.

[7] Achmüller A. Harpagophytum Procumbens. Afrikanische Teufelskralle. Österreichische Apotheker-Zeitung. 2021 Aug 16. https://www.oeaz.at/Pharmazie_Tara_Medizin/hmppa-monographien/Afrikanische_Teufelskralle.html (aufgerufen: 15.10.2024).

[8] Harpagophytum procumbens (Devil’s Claw). Altern Med Rev. 2008 Sep 13. https://altmedrev.com/wp-content/uploads/2019/02/v13-3-248.pdf.

[9] Harpagophyti radix. European Scientific Cooperative in Phytotherapy ed. ESCOP Monographs (Stuttgart/New York). 2003.

Teufelskralle: Pflanzliche Unterstützung des Bewegungsapparats

von Katharina Korbach

Abbildung 1: In Afrika wird die Teufelskralle seit Jahrhunderten als wertvolle Heilpflanze geschätzt. Unter anderem soll die Pflanze bei Gelenkschmerzen und Verdauungsbeschwerden wirksam sein.

Die Teufelskralle gilt als ein natürliches Schmerzmittel. Vorrangig wird die Heilpflanze zur Linderung von Schmerzen am Bewegungsapparat, zum Beispiel bei degenerativen Erkrankungen wie Arthrose oder Rheuma, eingesetzt. In diesem Blogartikel erhalten Sie weitere Informationen zu den Wirkungen und häufigen Anwendungsgebieten der Afrikanischen Teufelskralle. Außerdem erfahren Sie, worauf Sie bei der Auswahl eines Nahrungsergänzungsmittels mit Teufelskralle achten sollten, und welche Nebenwirkungen die Einnahme mit sich bringen kann.

Die Teufelskralle: Heilpflanze aus der afrikanischen Savanne

Die Afrikanische Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) ist eine altbewährte Heilpflanze, die ausschließlich auf dem afrikanischen Kontinent zu finden ist. Hauptsächlich gedeiht das Sesamgewächs in den Savannen Namibias sowie in Simbabwe, Botswana und Südafrika. Die Teufelskralle verfügt über starke und unterirdisch oft weit verzweigte Wurzeln, die bis zu 600 Gramm wiegen können. Ihre Wurzeln dienen der Pflanze als Wasser- und Nährstoffspeicher, mit der sie selbst extreme Trockenzeiten überstehen kann.

Bei der Ernte bleibt die Hauptwurzel erhalten, damit neue Speicherwurzeln ausgebildet werden können. Zerkleinert und getrocknet werden die Wurzeln der Teufelskralle anschließend zu Tees, Tinkturen, Salben oder Teufelskralle-Präparaten verarbeitet. Aus den bis zu 6 Zentimeter großen, rot-violetten Blüten der Teufelskralle entwickeln sich Kapselfrüchte mit armartigen Auswüchsen. Nach dem Aufspringen spreizen sich die Früchte stark auf und verholzen. Optisch ähneln die aufgesprungenen Samenkapseln kräftigen Widerhaken, denen die Teufelskralle ihren Namen verdankt. Die Pflanze verbreitet sich flächenmäßig weiter, indem sie sich mit Hilfe ihrer Haken im Fell von Tieren „festkrallt“.

Die wertvollen Inhaltsstoffe der Teufelskralle

Ein Großteil der in der Teufelskralle enthaltenen wirksamen Inhaltsstoffe stecken in ihrer Wurzel. Vor allem dem Bitterstoff Harpagosid werden zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben. Unter anderem soll der Stoff die Bildung von entzündungsfördernden Gewebshormonen (Prostaglandinen) reduzieren und zudem entzündungshemmende sowie schmerzlindernde Effekte haben. Darüber hinaus enthält die Teufelskralle weitere Bitterstoffe, die sogenannten Iridoide (z.B. Procumbid), ungesättigte Fettsäuren, Phenylethanolderivate sowie Flavonoide.

Gesundheitliche Wirkungen und Anwendungsgebiete

Abbildung 2: Den Namen Teufelskralle verdankt die Pflanze ihren ungewöhnlich geformten, mit Widerhaken versehenen Früchten. Aufgrund ihrer schmerzlindernden und entzündungshemmenden Wirkung kommt sie als Heilpflanze bei zahlreichen Beschwerden zum Einsatz.

Die Teufelskralle ist seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil der südafrikanischen Volksmedizin. Traditionell wird die Heilpflanze etwa bei Fieber, Appetitlosigkeit oder zur Linderung von Geburtsschmerzen eingesetzt. Allerdings konnte die Wirksamkeit in den genannten Bereichen bislang wissenschaftlich nicht umfassend belegt werden. Generell ist die Studienlage zu den gesundheitlichen Wirkungen der Teufelskralle unzureichend, da viele der bis dato durchgeführten Untersuchungen methodische Schwächen aufweisen.[1] So liegen beispielsweise diverse tierexperimentelle Studien zur antientzündlichen Wirkungen von Harpagophytum-Extrakten vor, deren Ergebnisse aufgrund einer unzureichenden Charakterisierung der verwendeten Pflanzen jedoch nicht miteinander verglichen werden können. Auch war die Beobachtungszeit in vielen Studien zu kurz, um die untersuchten Wirkungen der Teufelskralle zu belegen.

Die empirischen Erfahrungswerte mit Extrakten aus der Teufelskralle sind jedoch sehr gut. Der Ausschuss für pflanzliche Arzneiprodukte (HMPC) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) kam daher zu dem Schluss, dass sich Präparate aus der Teufelskrallenwurzel zur Anwendung bei leichten Gelenkschmerzen, Verdauungsstörungen und Appetitlosigkeit eignen.[2]

Nachfolgend stellen wir Ihnen einige der wichtigsten Wirkmechanismen und Einsatzgebiete der Teufelskralle vor.

Schmerzlindernde Wirkung

Die Afrikanische Teufelskralle wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd. Die Pflanze gilt daher als ein natürliches Schmerzmittel, dass eine attraktive und nebenwirkungsarme Alternative zu synthetischen Schmerzmitteln darstellt. Studien kamen zu dem Ergebnis, dass Teufelskralle-Präparate, die mindestens 50 Milligramm Harpagoside pro Tagesdosis enthalten, bei Gelenk- und Rückenschmerzen wirksam sein können.[3]

Arthritis und Rheuma

Vor allem bei entzündlichen Gelenkerkrankungen wie Arthritis sowie bei weiteren Verschleißerscheinungen des Bewegungsapparats wird die Teufelskralle gerne eingesetzt. Die schmerzlindernde Wirkung der Teufelskralle bei Arthritis wurde durch mehrere Studien belegt.[4] In einer randomisierten kontrollierten Studie erhielten 89 Arthritis-Patienten täglich über acht Wochen entweder 2000 Milligramm Teufelskrallenextrakt (davon 60 Milligramm Harpagoside) oder einen Placebo. Nach den acht Wochen waren die Schmerzen der Personen in der Teufelskrallen-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe signifikant geringer. Zudem hatte sich die Beweglichkeit der Teilnehmer, die Teufelskralle eingenommen hatten, deutlich verbessert.[5] Die Forschenden weisen jedoch einschränkend darauf hin, dass größer angelegte Studien mit einer einwandfreien Methodik nötig sind, um die Effektivität und Sicherheit der Anwendung von Teufelskrallenextrakt bei Arthritis definitiv zu belegen.

Auch bei rheumatischen Gelenk- und Rückenschmerzen kommt die Teufelskralle häufig zum Einsatz.[6] Indem die Pflanze die Gelenkschmerzen reduziert, kann sie dazu beitragen, die Menge der verordneten Schmerz- und Rheumamittel zu verringern.

Verdauungsbeschwerden

Bitterstoffe gelten zurecht als gesund und verdauungsfördernd. Im Darm sorgen die sekundären Pflanzenstoffe dafür, dass vermehrt Magensaft sowie Gallenflüssigkeit ausgeschüttet und die Darmbeweglichkeit verbessert wird. Es verwundert daher nicht, dass die Teufelskralle traditionell bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder einem unangenehmen Völlegefühl eingesetzt wird. Die enthaltenen Bitterstoffe, darunter der Hauptwirkstoff Harpagosid, können zudem einen appetitanregenden Effekt haben.

Tipps für die Auswahl eines passenden Produkts mit Teufelskralle

Abbildung 3: Bevor Sie sich für ein Präparat mit Teufelskralle zur inneren Anwendung entscheiden, sollten Sie den Harpagosidgehalt des Produkts überprüfen.

In Europa wächst die Teufelskralle nicht in freier Natur. Teufelskrallenwurzel ist jedoch in Apotheken und Reformhäusern in getrockneter, geschnittener oder pulverisierter Form erhältlich. Als bitteres Würzkraut können Sie die Teufelskralle in der Küche zum Beispiel für Dips und Kräuterbutter oder als Salatgewürz verwenden. Aus den Wurzeln kann zudem ein Tee zubereitet werden, der als Hausmittel bei Rückenschmerzen oder Verdauungsproblemen dient. Allerdings ist die Zubereitung aufgrund der langen Ziehzeit von mindestens acht Stunden recht aufwendig. Zudem wird der bittere Geschmack des Teufelskrallentees in der Regel als gewöhnungsbedürftig empfunden.

Viele Menschen greifen daher auf Nahrungsergänzungsmittel mit Teufelskralle zurück, um auf eine unkomplizierte und weniger geschmacksintensive Weise in den Genuss der wertvollen Inhaltsstoffe der Heilpflanze kommen. Präparate mit Teufelskralle sind unter anderem als wässrige Extrakte, Trockenextrakte oder als alkoholische Extrakte erhältlich. In den meisten der bis dato durchgeführten Studien, die eine positive Wirkung der Teufelskralle – etwa bei rheumatischen Schmerzen in Hüfte und Knie – belegen, wurden wässrige oder trockene Extrakte verwendet.[7] Es wird daher vermutet, dass diese trockenen oder wässrigen Extrakte insgesamt wirksamer sind als Extrakte mit Alkohol.

Vor der Entscheidung für ein bestimmtes Produkt sollten Sie unbedingt den Harpagosidgehalt des entsprechenden Präparats prüfen. Harpagosid gilt als der Hauptwirkstoff der Teufelskralle, der zu einer Vielzahl der positiven Wirkungen der Heilpflanze beiträgt. Die Teufelskralle Extrakt mit L-Leucin Kapseln von Unimedica enthalten pro Kapsel 500 Milligramm Teufelskrallenextrakt mit 1,2% Harpagosiden.

Neben einer Supplementierung besteht auch die Möglichkeit, die Teufelskralle äußerlich anzuwenden. Hochwertige Naturkosmetik wie die Teufelskralle Creme von Unimedica kann, wenn sie sanft einmassiert wird, entspannend wirken und bei Verspannungen einen äußerst wohltuenden Effekt haben. Die einzigartige Zusammensetzung aus 100% naturreinen ätherischen Ölen und wertvollen Pflanzenextrakten in der Creme regt die Durchblutung an, pflegt die Haut und verwöhnt mit ihrem natürlich-würzigen Duft alle Sinne.

Teufelskralle-Präparate richtig einnehmen und dosieren

In welcher Menge, wann und wie häufig Teufelskrallenextrakt eingenommen werden sollte, hängt unter anderem vom gewählten Präparat sowie von Ihren individuellen Vorlieben und Beschwerden ab. Teufelskralle-Kapseln werden in der Regel zwei bis drei Mal täglich zu einer Mahlzeit mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen. Als typische Tagesdosis bei Arthritis und Schmerzen im Bewegungsapparat gelten 1800 bis 2400 Milligramm Teufelskrallenwurzelpulver (davon 50 bis 100 Milligramm Harpagoside).[8]

Wichtig zu wissen ist außerdem, dass meist eine langfristige Einnahme notwendig ist, um die erwünschten Wirkungen erzielen zu können. Die European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP) empfiehlt, eine Behandlung mit Harpagophytum-Extrakt über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten durchzuführen.[9] Es ist ratsam, sich von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin hinsichtlich der passenden Dosierung sowie der Einnahmedauer beraten zu lassen, bevor Sie mit der Anwendung eines Nahrungsergänzungsmittels mit Teufelskralle beginnen.

Mögliche Nebenwirkungen der Teufelskralle

Im Allgemeinen gilt die Teufelskralle als gut verträglich. Bei Personen mit einem empfindlichen Magen oder bei einer Überdosierung von Teufelskralle-Präparaten kann es jedoch zu Magen-Darm-Problemen kommen. Zu den möglichen milden Nebenwirkungen zählen Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall. Auch allergische Reaktionen bei Kontakt mit der Teufelskralle sind nicht auszuschließen.

Wenn Sie an Gallensteinen, Magengeschwüren, Herzproblemen oder Diabetes leiden, sollten Sie keinen Teufelskrallenextrakt einnehmen. Indem die Teufelskralle den Blutzuckerspiegel senkt, kann sie sich auf die Wirksamkeit von Diabetes-Medikamenten auswirken. Auch mit weiteren Arzneimitteln sind Wechselwirkungen möglich. Personen, die nichtsteroidale Antirheumatika mit Celecoxib oder Ibuprofen, blutverdünnende oder magensäurereduzierende Medikamente einnehmen, sollten Produkte mit Teufelskralle nur nach ärztlicher Absprache anwenden. Aufgrund einer unzureichenden Datenlage sollten auch Schwangere und Stillende sowie Kinder unter 12 Jahren auf eine Anwendung von Präparaten mit Teufelskralle verzichten.

 


[1] Harpagophytum procumbens (devil's claw). Monograph. Altern Med Rev. 2008 Sep. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18950251/.

[2] European Medicines Agency (2016): Harpagophyti radix – herbal medicinal product. https://www.ema.europa.eu/en/medicines/herbal/harpagophyti-radix.

[3] Chrubasik S. Wirksamkeit pflanzlicher Schmerzmittel am Beispiel des Teufelskrallenwurzelextrakts [Devil's claw extract as an example of the effectiveness of herbal analgesics]. Orthopade. 2004 Jul. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15150687/.

[4] Brien S, Lewith GT, McGregor G. Devil's Claw (Harpagophytum procumbens) as a treatment for osteoarthritis: a review of efficacy and safety. J Altern Complement Med. 2006 Dec. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17212570/.

[5] Lecomte A, Costa JP. Harpagophytum in osteoarthritis. Double-blind, placebo-controlled study. Le Magazine 1992.

[6] Brendler T. From Bush Medicine to Modern Phytopharmaceutical: A Bibliographic Review of Devil's Claw (Harpagophytum spp.). Pharmaceuticals (Basel). 2021 Jul 27. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8398729/.

[7] Achmüller A. Harpagophytum Procumbens. Afrikanische Teufelskralle. Österreichische Apotheker-Zeitung. 2021 Aug 16. https://www.oeaz.at/Pharmazie_Tara_Medizin/hmppa-monographien/Afrikanische_Teufelskralle.html (aufgerufen: 15.10.2024).

[8] Harpagophytum procumbens (Devil’s Claw). Altern Med Rev. 2008 Sep 13. https://altmedrev.com/wp-content/uploads/2019/02/v13-3-248.pdf.

[9] Harpagophyti radix. European Scientific Cooperative in Phytotherapy ed. ESCOP Monographs (Stuttgart/New York). 2003.



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