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Suchterkrankungen Fallbeispiel 4 – Baryta sulphurica

Von Frans Kusse

 

Der Patient wurde 1960 geboren.

Diagnose: Alkoholiker; periphere Polyneuropathie aufgrund des Alkoholkonsums; Treacher-Collins-Syndrom (eine autosomal dominant vererbte Krankheit, die durch Missbildungen im Gesicht gekennzeichnet wird, u. a. Fehlen oder Missbildung von Ohren und Jochbein, Gaumenspalte, „fliehendes Kinn“ sowie Augenlidabnormitäten; Schwäche in den Armen und Beinen.

Als er das Behandlungszimmer betrat war ich von seiner Erscheinung schockiert.

Der Patient war in einer behüteten Umgebung aufgewachsen und die Nachbarn hatten alle von seiner Behinderung gewusst. Er war nie wegen seines Aussehens gehänselt worden, aber in der Oberstufe seiner Schulzeit fühlte er sich nicht ernst genommen und ausgelacht. Seine Belastungsgrenze war erreicht als sein eigener Sohn mit einer leichten Form der Krankheit geboren wurde. „Ich fühlte mich so machtlos, weil ich ihm nicht helfen konnte‘. Seine Gefühle behielt er für sich, begann dafür aber mit dem Trinken. Seine Probleme wurden schlimmer, als seine Frau die Scheidung einreichte. Danach lebte er alleine und vermisste seine Familie sehr. Einmal im Jahr hatte er Depressionen, immer dann, wenn die Kinder nach den Ferien bei ihm wieder zu ihrer Mutter gingen. Für ihn war das immer ein Grund gewesen viel Alkohol zu trinken.

 

Verordnung: Baryta sulphurica C200, ein Kügelchen nach Bedarf.

 

Follow up:

Er hatte viele Träume von der Vergangenheit, insbesondere von der Scheidung und dem Gefühl, vernachlässigt zu werden. Nach den Träumen fühlte er sich immer besser.

 

Follow up nach sechs Monaten:

„Ich fühle mich perfekt und komme mit allem gut zurecht. Ich fühle mich viel stärker und offener als je zuvor. Alles fällt mir leicht. Ich bin entspannter geworden und aktiver. Auch den Kindern gegenüber fühle ich mich stärker, sie rufen mich jetzt jeden Tag an.“

 

Diskussion

Auch bei diesem Patienten wurde die Fallanalyse nach Jan Scholtens Methode bearbeitet und führte zum richtigen Arzneimittel.

Barium: sich hilflos fühlen; Wahnidee, er werde ausgelacht.

Sulphur: Themen Liebe und Erscheinungsbild.

Das Thema: Allein das Gefühl, sich wegen der eigenen Erscheinung ausgelacht zu fühlen, lässt auf Baryta sulphurica schließen. Aber auch das Gefühl der Hilflosigkeit des eigenen Sohnes gegenüber (oder dessen Aussehen) und die Machtlosigkeit gegenüber seiner Frau gehören zum selben Themenkomplex. Die Reaktion auf das Mittel war perfekt. Er träumte von schmerzlichen Ereignissen aus der Vergangenheit und fühlte sich danach besser. Auf dem Weg der Heilung durchlebte er seinen alten Schmerz.

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Kategorie: Arzneimittel

Schlüsselwörter: Treacher-Collins-Syndrom, Alkoholiker, Baryta sulphurica, sich ausgelacht fühlen

Suchterkrankungen Fallbeispiel 4 – Baryta sulphurica

Von Frans Kusse

 

Der Patient wurde 1960 geboren.

Diagnose: Alkoholiker; periphere Polyneuropathie aufgrund des Alkoholkonsums; Treacher-Collins-Syndrom (eine autosomal dominant vererbte Krankheit, die durch Missbildungen im Gesicht gekennzeichnet wird, u. a. Fehlen oder Missbildung von Ohren und Jochbein, Gaumenspalte, „fliehendes Kinn“ sowie Augenlidabnormitäten; Schwäche in den Armen und Beinen.

Als er das Behandlungszimmer betrat war ich von seiner Erscheinung schockiert.

Der Patient war in einer behüteten Umgebung aufgewachsen und die Nachbarn hatten alle von seiner Behinderung gewusst. Er war nie wegen seines Aussehens gehänselt worden, aber in der Oberstufe seiner Schulzeit fühlte er sich nicht ernst genommen und ausgelacht. Seine Belastungsgrenze war erreicht als sein eigener Sohn mit einer leichten Form der Krankheit geboren wurde. „Ich fühlte mich so machtlos, weil ich ihm nicht helfen konnte‘. Seine Gefühle behielt er für sich, begann dafür aber mit dem Trinken. Seine Probleme wurden schlimmer, als seine Frau die Scheidung einreichte. Danach lebte er alleine und vermisste seine Familie sehr. Einmal im Jahr hatte er Depressionen, immer dann, wenn die Kinder nach den Ferien bei ihm wieder zu ihrer Mutter gingen. Für ihn war das immer ein Grund gewesen viel Alkohol zu trinken.

 

Verordnung: Baryta sulphurica C200, ein Kügelchen nach Bedarf.

 

Follow up:

Er hatte viele Träume von der Vergangenheit, insbesondere von der Scheidung und dem Gefühl, vernachlässigt zu werden. Nach den Träumen fühlte er sich immer besser.

 

Follow up nach sechs Monaten:

„Ich fühle mich perfekt und komme mit allem gut zurecht. Ich fühle mich viel stärker und offener als je zuvor. Alles fällt mir leicht. Ich bin entspannter geworden und aktiver. Auch den Kindern gegenüber fühle ich mich stärker, sie rufen mich jetzt jeden Tag an.“

 

Diskussion

Auch bei diesem Patienten wurde die Fallanalyse nach Jan Scholtens Methode bearbeitet und führte zum richtigen Arzneimittel.

Barium: sich hilflos fühlen; Wahnidee, er werde ausgelacht.

Sulphur: Themen Liebe und Erscheinungsbild.

Das Thema: Allein das Gefühl, sich wegen der eigenen Erscheinung ausgelacht zu fühlen, lässt auf Baryta sulphurica schließen. Aber auch das Gefühl der Hilflosigkeit des eigenen Sohnes gegenüber (oder dessen Aussehen) und die Machtlosigkeit gegenüber seiner Frau gehören zum selben Themenkomplex. Die Reaktion auf das Mittel war perfekt. Er träumte von schmerzlichen Ereignissen aus der Vergangenheit und fühlte sich danach besser. Auf dem Weg der Heilung durchlebte er seinen alten Schmerz.

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Kategorie: Arzneimittel

Schlüsselwörter: Treacher-Collins-Syndrom, Alkoholiker, Baryta sulphurica, sich ausgelacht fühlen



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