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Palliative Pflege in der Homöopathie

von Joette Calabrese

Für diejenigen unter Ihnen, die meiner Generation angehören, ist die Pflege der alternden Eltern ein wichtiges Anliegen. Wenn Sie mir schon länger folgen, wissen Sie wahrscheinlich, dass meine beiden Eltern schon verstorben sind. Ich habe sie beide gepflegt. Meine Mutter lebte in ihren letzten Lebensjahren sogar bei meinem Mann und mir.

Über die Pflege älterer Menschen habe ich in meinem Blogbeitrag  Rollentausch bereits geschrieben.

Homöopathie am LebensendeHomöopathie in der Palliativmedizin - Gisela Holle / Claudia Levin / Herbert Michalczyk

Es gibt jedoch ein Thema, auf das mich kürzlich eine meiner Schülerinnen aufmerksam machte und zu dem ich mich noch nicht zu Wort gemeldet habe:

„Ich würde gern mehr über die Sterbebegleitung lernen. Wir haben drei unserer Eltern begleitet als sie starben, ich saß bei ihnen am Bett. Damals wusste ich noch nichts über Homöopathie, aber jetzt, wo ich als homöopathische Schülerin viel lerne und studiere, würde ich gern wissen, welche Arzneimittel man vorrätig haben sollte… Etwas, was den Übergang leichter macht und die Gemüter und Herzen beruhigt.“

Die palliative Pflege am Lebensende ist ein weites Feld und wir wollen den Schwerpunkt auf die zentrale Fragestellung meiner Studentin legen: Wie kann die Homöopathie in dieser Situation innere Ruhe und Frieden bringen?

Ängste, Nervosität und innere Unruhe aus homöopathischer Sicht

Zunächst will ich festhalten, dass der emotionale Aufruhr, den Sterbende durchleben, auf den ersten Blick etwas ganz Einzigartiges zu sein scheint. Im homöopathischen Blick unterscheidet sich dieser Zustand jedoch nicht von der Angst eines Menschen, der zum Beispiel einen Schock erlitten hat, weil er Zeuge einer Katastrophe geworden ist; oder von der inneren Unruhe eines Kindes, das nachts nicht schlafen kann; oder von der Ängstlichkeit eines Haustieres, wenn Herrchen oder Frauchen verreist ist.

Nervosität, Unruhe und Angst werden prinzipiell als solche behandelt – unabhängig von dem Auslöser, der dafür verantwortlich ist.

Viele Menschen gehen davon aus, dass sich ihre persönliche Situation von der anderer Menschen deutlich unterscheidet, einfach, weil die Gründe für ihre Sorgen und Nöte sehr individuell sind. Im Laufe meiner Zeit als Dozentin für Homöopathie habe ich festgestellt, dass es sich dabei um eine weit verbreitete Fehlinterpretation unter Homöopathie-Studenten handelt. Vielleicht liegt es daran, dass sie nicht viele Menschen darüber sprechen hören (was auch immer „darüber“ sein mag). Diese Isolation führt zu der Annahme, der eigene Zustand sei ungewöhnlich und erfordere eine noch spezifischere homöopathische Arznei als die, die man in diesen Situationen normalerweise anwenden würde.

Symptome als Wegweiser zur passenden Arznei Spektrum der Homöopathie 2016-1, Palliativmedizin - Narayana Verlag

Aber ich kann Ihnen versichern, dass man den Symptomen ruhig vertrauen darf. Symptome sind schließlich Symptome. Ganz gleich, um welche Symptome es sich handelt – mit diesen Symptomen arbeiten wir und das unabhängig von der Ursache, die diese Symptome auslöst.

Für Nervosität, Unruhe und Ängste kann es viele Gründe geben, von persönlichen Lebensumständen bis hin zu chronischen körperlichen Beschwerden. Die begleitenden Symptome treten nicht nur am Ende des Lebens auf. Sie sind in dieser Situation aber mit einer größeren Dringlichkeit behaftet und es ist wichtig, dem Betroffenen innere Ruhe zu geben, während der unvermeidliche Übergang naht.

Aconitum 200 und Arsenicum 200 sind in der Regel zwei wichtige Mittel, die man in Betracht ziehen sollte. Ist die Panik sehr groß, kann eines der beiden Mittel eine Stunde lang alle fünfzehn Minuten gegeben werden. Danach sollte man versuchen, die Häufigkeit der Gabe zu reduzieren und das Mittel nur noch nach Bedarf alle paar Stunden verabreichen.

Ein Beispiel: Wenn Nervosität, Unruhe oder Ängste drei Stunden nach der letzten Arzneimittelgabe wieder auftreten, wissen wir, dass das Mittel alle drei Stunden gegeben werden sollte. Wir müssen aber immer auch versuchen, die Abstände zwischen den Mittelgaben kontinuierlich zu vergrößern. Vielleicht kommt die nächste Emotionswelle erst fünf Stunden später wieder. Dann wäre der Fünf-Stunden-Abstand der richtige für die Mittelgabe.

Sanfte und aufmerksame Begleitung

Wie dem auch sei: Wir setzen das Arzneimittel immer sofort ab, sobald sich der Zustand deutlich gebessert hat. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein oder zwei Gaben genügen, um das Problem zu lösen! Darin zeigt sich eine der großartigsten Eigenschaften der Homöopathie. Sie ermutigt uns, durch aufmerksame Beobachtung immer genau zu wissen, was mit den Menschen geschieht, die uns am nächsten stehen.

Das ist weit entfernt von den Regeln der konventionellen Medizin, in der eine Handvoll Pillen in bestimmten Abständen eingenommen wird, ohne überhaupt darüber nachzudenken! Ich ziehe die aufmerksame Homöopathie der unpersönlichen Schulmedizin jederzeit vor!

Das Bedürfnis, einem geliebten Menschen den Übergang am Ende seines Lebens erleichtern zu wollen, ist ein natürlicher und menschlicher Instinkt. Mit ihrer sehr zuvorkommenden und sanften Art hilft uns die Homöopathie, dem Betroffenen innere Ruhe zu schenken und in dieser emotional bewegenden und doch so wertvollen Zeit ein geschütztes, ruhiges Umfeld zu schaffen.

Nächste Woche werde ich über ein homöopathisches Arzneimittel für pflegende Angehörige schreiben. Bleiben Sie bitte dabei und sagen Sie es weiter – die Homöopathie hilft!

Herzlichst,

Ihre 


Quelle: https://joettecalabrese.com/blog/palliative-care/


Produkte die seit der Corona Epidemie besonders gefragt sind

 

Palliative Pflege in der Homöopathie

von Joette Calabrese

Für diejenigen unter Ihnen, die meiner Generation angehören, ist die Pflege der alternden Eltern ein wichtiges Anliegen. Wenn Sie mir schon länger folgen, wissen Sie wahrscheinlich, dass meine beiden Eltern schon verstorben sind. Ich habe sie beide gepflegt. Meine Mutter lebte in ihren letzten Lebensjahren sogar bei meinem Mann und mir.

Über die Pflege älterer Menschen habe ich in meinem Blogbeitrag  Rollentausch bereits geschrieben.

Homöopathie am LebensendeHomöopathie in der Palliativmedizin - Gisela Holle / Claudia Levin / Herbert Michalczyk

Es gibt jedoch ein Thema, auf das mich kürzlich eine meiner Schülerinnen aufmerksam machte und zu dem ich mich noch nicht zu Wort gemeldet habe:

„Ich würde gern mehr über die Sterbebegleitung lernen. Wir haben drei unserer Eltern begleitet als sie starben, ich saß bei ihnen am Bett. Damals wusste ich noch nichts über Homöopathie, aber jetzt, wo ich als homöopathische Schülerin viel lerne und studiere, würde ich gern wissen, welche Arzneimittel man vorrätig haben sollte… Etwas, was den Übergang leichter macht und die Gemüter und Herzen beruhigt.“

Die palliative Pflege am Lebensende ist ein weites Feld und wir wollen den Schwerpunkt auf die zentrale Fragestellung meiner Studentin legen: Wie kann die Homöopathie in dieser Situation innere Ruhe und Frieden bringen?

Ängste, Nervosität und innere Unruhe aus homöopathischer Sicht

Zunächst will ich festhalten, dass der emotionale Aufruhr, den Sterbende durchleben, auf den ersten Blick etwas ganz Einzigartiges zu sein scheint. Im homöopathischen Blick unterscheidet sich dieser Zustand jedoch nicht von der Angst eines Menschen, der zum Beispiel einen Schock erlitten hat, weil er Zeuge einer Katastrophe geworden ist; oder von der inneren Unruhe eines Kindes, das nachts nicht schlafen kann; oder von der Ängstlichkeit eines Haustieres, wenn Herrchen oder Frauchen verreist ist.

Nervosität, Unruhe und Angst werden prinzipiell als solche behandelt – unabhängig von dem Auslöser, der dafür verantwortlich ist.

Viele Menschen gehen davon aus, dass sich ihre persönliche Situation von der anderer Menschen deutlich unterscheidet, einfach, weil die Gründe für ihre Sorgen und Nöte sehr individuell sind. Im Laufe meiner Zeit als Dozentin für Homöopathie habe ich festgestellt, dass es sich dabei um eine weit verbreitete Fehlinterpretation unter Homöopathie-Studenten handelt. Vielleicht liegt es daran, dass sie nicht viele Menschen darüber sprechen hören (was auch immer „darüber“ sein mag). Diese Isolation führt zu der Annahme, der eigene Zustand sei ungewöhnlich und erfordere eine noch spezifischere homöopathische Arznei als die, die man in diesen Situationen normalerweise anwenden würde.

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Aber ich kann Ihnen versichern, dass man den Symptomen ruhig vertrauen darf. Symptome sind schließlich Symptome. Ganz gleich, um welche Symptome es sich handelt – mit diesen Symptomen arbeiten wir und das unabhängig von der Ursache, die diese Symptome auslöst.

Für Nervosität, Unruhe und Ängste kann es viele Gründe geben, von persönlichen Lebensumständen bis hin zu chronischen körperlichen Beschwerden. Die begleitenden Symptome treten nicht nur am Ende des Lebens auf. Sie sind in dieser Situation aber mit einer größeren Dringlichkeit behaftet und es ist wichtig, dem Betroffenen innere Ruhe zu geben, während der unvermeidliche Übergang naht.

Aconitum 200 und Arsenicum 200 sind in der Regel zwei wichtige Mittel, die man in Betracht ziehen sollte. Ist die Panik sehr groß, kann eines der beiden Mittel eine Stunde lang alle fünfzehn Minuten gegeben werden. Danach sollte man versuchen, die Häufigkeit der Gabe zu reduzieren und das Mittel nur noch nach Bedarf alle paar Stunden verabreichen.

Ein Beispiel: Wenn Nervosität, Unruhe oder Ängste drei Stunden nach der letzten Arzneimittelgabe wieder auftreten, wissen wir, dass das Mittel alle drei Stunden gegeben werden sollte. Wir müssen aber immer auch versuchen, die Abstände zwischen den Mittelgaben kontinuierlich zu vergrößern. Vielleicht kommt die nächste Emotionswelle erst fünf Stunden später wieder. Dann wäre der Fünf-Stunden-Abstand der richtige für die Mittelgabe.

Sanfte und aufmerksame Begleitung

Wie dem auch sei: Wir setzen das Arzneimittel immer sofort ab, sobald sich der Zustand deutlich gebessert hat. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein oder zwei Gaben genügen, um das Problem zu lösen! Darin zeigt sich eine der großartigsten Eigenschaften der Homöopathie. Sie ermutigt uns, durch aufmerksame Beobachtung immer genau zu wissen, was mit den Menschen geschieht, die uns am nächsten stehen.

Das ist weit entfernt von den Regeln der konventionellen Medizin, in der eine Handvoll Pillen in bestimmten Abständen eingenommen wird, ohne überhaupt darüber nachzudenken! Ich ziehe die aufmerksame Homöopathie der unpersönlichen Schulmedizin jederzeit vor!

Das Bedürfnis, einem geliebten Menschen den Übergang am Ende seines Lebens erleichtern zu wollen, ist ein natürlicher und menschlicher Instinkt. Mit ihrer sehr zuvorkommenden und sanften Art hilft uns die Homöopathie, dem Betroffenen innere Ruhe zu schenken und in dieser emotional bewegenden und doch so wertvollen Zeit ein geschütztes, ruhiges Umfeld zu schaffen.

Nächste Woche werde ich über ein homöopathisches Arzneimittel für pflegende Angehörige schreiben. Bleiben Sie bitte dabei und sagen Sie es weiter – die Homöopathie hilft!

Herzlichst,

Ihre 


Quelle: https://joettecalabrese.com/blog/palliative-care/


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