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Leucoderma: eine Melanin-Reduktion

von Navneet Bidani
 

A., ein 14-jähriger Junge, kam mit seiner Mutter wegen seiner Vitiligo-Flecken auf Rücken, Schultern und Unterarmen zur Behandlung. Er war mittelgroß, mit hellem Teint und blassem Gesicht, trockener Haut und glanzlosem, trockenem Haar. Es war nicht kalt draußen, trotz des Regens, aber A. trug lange Ärmel, ein Rollkragen-T-Shirt und eine dicke Jacke. Als ich ihn danach fragte, schwieg A. und sah seine Mutter an. Nach einer Weile antwortete sie: „Herr Doktor, er ist sehr empfindlich gegen Kälte und er leidet unter häufigen Infektionen wie Erkältungen, Ohren- und Halsentzündungen. Darum schützen wir ihn immer vor Zugluft oder kalter Luft.“

Doktor Bidani: “Erzähl mir etwas über deine Beschwerden!”

Mutter: „Vor etwa zwei Jahren beobachteten wir einen weißen Fleck an seiner linken Schulter. Wir dachten, es könnte eine jahreszeitlich bedingte Allergie sein und darum suchten wir keinen Arzt auf. Nach weiteren 3 Monaten erschien daneben ein weiterer Fleck und die Körperhaare über diesem Fleck wurden weiß. Dann fingen wir an, es ernst zu nehmen und konsultierten verschiedene Hautspezialisten, aber ohne nennenswerten Erfolg.

Sie gaben uns verschiedene Salben zum Auftragen auf den Fleck, wenn er in die Sonne ging, außerdem eine Reihe von innerlich anzuwendenden Medikamenten, aber keines der Mittel half. Die weißen Flecken nahmen allmählich zu und nach einem Jahr hatten sie Rücken und Unterarme erreicht. Wir bekamen es mit der Angst und wechselten von einem Arzt zum anderen, aber ohne Erfolg. Dann wurden Sie uns empfohlen.“

Ich bat um weitere Informationen über bedeutende Ereignisse in der Vergangenheit und über die Familiengeschichte, aber es gab keine, außer dass er spät Gehen gelernt hatte und gelegentlich im Schlaf redete. Auf weitere Befragung erzählte mir die Mutter, dass er gern tanzt, aber nie an einer Aufführung teilgenommen hat. Er hat schreckliches Lampenfieber und kann nicht vor Fremden auftreten. Zu Hause tanzt er jedoch oft den ganzen Tag.

Als ich nach A’s  Charakter und über sein Verhalten seinen Freunden und Verwandten gegenüber fragte, erzählte mir die Mutter, er sei sehr scheu und sensibel und weine, wenn er getadelt werde. Er ist von Natur aus sehr fürsorglich. Seine Großmutter ist bettlägerig und er kümmert sich sehr liebevoll um sie. Gleichzeitig ist er sehr abhängig von seinem Vater und kann nirgendwo allein hingehen. Selbst für kleine Aufgaben braucht er die Erlaubnis seines Vaters. Er hat nur einen sehr kleinen Freundeskreis. Bei seinen Freunden gilt er als „guter Junge“. Er teilt seine Spiele und andere Dinge mit seinen Freunden, aber er leiht sich ungern etwas von ihnen; das macht ihm Angst.
Auf Fragen nach seinen Vorlieben und Abneigungen kommt heraus, dass er von Geburt an keine Muttermilch mochte, er verweigerte die Brust, konnte aber Kuhmilch problemlos vertragen.

Beobachtungen:
Ich dachte an ein tief wirkendes Mittel, das seiner ganzen Persönlichkeit und Konstitution entsprechen sollte, um eine positive Reaktion zu bewirken. Also versuchte ich A’s Charakter einzuschätzen. Während des Gesprächs bemerkte ich, dass das Kind sehr schüchtern war und ständig auf den Boden schaute. Er antwortete nie auf meine Fragen, sondern sah seine Mutter an. Sie sollte antworten, so wie sie es am besten fand. Er wirkte ruhig und verschlossen. In seinem Gesicht und seinen Gesten war die Angst deutlich zu erkennen.

Behandlung:
Ich beschloss, im Hinblick auf die berichteten Symptome und das Ergebnis meiner Repertorisation Silicea 1M(1) als Einzelgabe zu verschreiben, unter Berücksichtigung der folgenden Rubriken:

* - Beschwerden durch Erwartungsangst
* - übertriebene Angst
* - Anklammern von Kindern an die Mutter
* - Konzentrationsschwierigkeiten
* - Tanzen: Verlangen nach
* - Unselbständigkeit
* - Überempfindlichkeit gegen seelisch-geistige Eindrücke
* - Schweigsamkeit
* - spricht im Schlaf
* - Schüchternheit – Angst, in der Öffentlichkeit aufzutreten
* - Schüchternheit mit anderen Kindern
* - Mangel an Selbstvertrauen
* - Nachgiebigkeit
* - Abneigung gegen Muttermilch

Follow-up:
In den ersten Wochen gab es keine Anzeichen von Besserung. Ich wiederholte Silicea 1M nach einem Monat und wieder erfolgte keine Besserung. Diesmal gab ich, ehe ich daran dachte, das Mittel zu wechseln, zur Verstärkung der Wirkung ansteigende Potenzen von 1M bis 10M und wartete geduldig einen weiteren Monat. Nun gab es leichte Anzeichen von Besserung. Ich wiederholte Silicea 10M nach einem Monat und dieses Mal waren die Verbesserungen offensichtlich. Die Vitiligo-Flecken an den Ellbogen, Schulterblättern und im Sakralbereich begannen zu verschwinden. In den kleinen Falten auf der Dorsalseite der beiden Hände und am linken Unterarm zeigte sich keine Veränderung. Es wurde am linken Unterarm sogar schlimmer, aber glücklicherweise - Herings Gesetz gehorchend - von oben nach unten.

Der Patient wurde über einen Zeitraum von einem Jahr behandelt. Während dieser Zeit erhielt er eine weitere Dosis Silicea 10M; dann wurde CM(2) zusammen mit einem Placebo gegeben. Er ist jetzt von der Weißfleckenkrankheit befreit. Er kam dieses Jahr wieder zu mir wegen eines Abszesses am rechten Oberschenkel, der ebenfalls gut auf Silicea reagierte.

Noch etwas Wichtiges: im Laufe seiner Behandlung verschwanden nicht nur seine Vitiligo Flecken, sondern auch sein Verhalten verbesserte sich. Er ist nicht mehr so scheu und hat mehr Selbstvertrauen. Er gibt intelligente Antworten und antwortet selbständig. Auch wenn die Erwartungsangst noch vorhanden ist, kommt er in der Schule gut voran und kann sich gut konzentrieren. Durch die Gnade des Allmächtigen hat die Homöopathie das Leben dieses jungen Mannes verwandelt!

Diskussion: Die Silicea-Persönlichkeit

Was mich an der Homöopathie so fasziniert, ist die außerordentliche Macht, die ansonsten inaktive und alltägliche Stoffe durch den Potenzierungsvorgang entwickeln können. Samuel Hahnemann verwendete den pharmazeutischen Bestand seiner Zeitgenossen, indem er Kräutertinkturen als Grundlage für seine Verdünnungen benutzte. Unlösliche Stoffe wurden gemahlen und mit Milchzuckerpulver verdünnt (bis zu drei Mal vor der Auflösung in einem Alkohol-Wasser-Gemisch) und dienten so als Grundlage weiterer Potenzierungen.

Auf diese Weise gemahlen, gelöst, verdünnt und potenziert, wird normaler Kies/Sand zu einem der großen Polychreste: Silicea, das jedes Körpersystem tief greifend beeinflussen kann und eine vielfältige Heilwirkung hat.
In der Literatur wird die Wahl von Silicea oft mit dem Bedarf des Patienten an innerem „Kies“ begründet. Der Patient ist meist fein und edel, sensibel und nachgiebig. Insgesamt ist die emotionale Ebene bei Silicea Patienten ziemlich ausgewogen, ausgenommen die Probleme mit dem Selbstwertgefühl. Der Patient hat meist sehr wenig Selbstvertrauen.

Silicea-Menschen fühlen sich schwach und spüren, dass andere diese Schwäche ausnutzen könnten. Sobald ein anderer lautstark seine Meinung äußert oder seine eigene Sache verteidigt, fühlen sie sich vernachlässigt und gedemütigt. Jede Kritik führt dazu, dass sie sich schlecht fühlen, dass sie zu weinen beginnen oder böse werden. Wenn andere ihnen Sympathie zeigen, fühlen sie sich gedemütigt, weil sie glauben, dass diese nur aus Mitleid für ihre Schwäche nett zu ihnen sind.

Silicea-Menschen versuchen normalerweise, dem Vorbild des Vaters nachzueifern. Doch fehlt es ihnen an Emotionen, und so kann es schwierig für sie sein, eine Beziehung zu anderen Menschen aufzubauen. Es besteht Uneinigkeit zwischen dem inneren Selbst und der Persönlichkeit. Silicea ist sehr bedacht auf sein Image und macht sich Sorgen darüber, wie andere ihn / sie sehen; er will sein Selbstbild erfüllen. Für ein Silicea-Kind ist es sehr wichtig, seinen Eltern alles recht zu machen und es will ihnen beweisen, dass es gut in der Schule ist. Das Silicea-Kind ist unsicher, und diese Unsicherheit resultiert aus der fehlenden Anbindung an Gefühle und Emotionen.

Weil er sich stets beobachtet fühlt, stehen sein Körper und seine Aktionen im Zentrum seiner Aufmerksamkeit. Es beschäftigt ihn sehr, wie andere ihn wahrnehmen, andererseits hat er eine Riesen-Angst davor, beobachtet zu werden (DD Calcium und Magnesium). Ein solcher Patient ist ein Außenseiter in sich selbst. Er sieht sich durch die Augen der anderen und richtet sich in seinen Handlungen nach dem, was er glaubt, dass andere es von ihm erwarten. Es fehlt an einer direkten Beteiligung am Leben und er ist unfähig, seine Gefühle und Empfindungen in die Tat umzusetzen.

Silicea-Menschen wollen der Welt zeigen, wie gut sie sind, wie viel sie geben, ohne etwas zurück zu fordern, ein Verhalten, dem eine Bedeutung an sich zukommt. Ihr Selbstwertgefühl und ihr Image hängen von dieser Rolle ab. Darunter aber fühlen sie sich wertlos, als ob sie es nicht verdient hätten, etwas für sich selbst zu verlangen.
Sie können sehr scheu sein, besonders wenn sie jemanden zum ersten Mal treffen; aber sie wollen auch gemocht werden, daher treten sie in einer angenehmen Art und Weise auf.

 

Quelle: Didier Descouens / Wikipedia
Dieses Mittel ist bei Menschen mit hellem Teint, blassem Gesicht, schlaffer Muskulatur und  feiner, trockener Haut angesagt. Sie sind nervös und reizbar und leiden unter Nährstoffmangel infolge von schlechter Aufnahme/Assimilation der Nährstoffe aus der Nahrung.

Der Patient kann sehr scharfsinnig, aber körperlich in einem schlechten Zustand sein. Wenn man die Silicea-Psyche erforscht, findet man eine eigentümliche Mischung aus Schüchternheit und Eigensinn. Schüchternheit ist fehlender Mut. Wenn Sie Kinder behandeln, denen es an Mut fehlt, denken Sie vielleicht, sie hätten nicht genug Willenskraft. Doch Silicea-Kinder erweisen sich als eigensinnig und hartnäckig. Ein Silicea-Kind kann äußerlich dickköpfig oder stur wirken, ist aber innerlich weich und nachgiebig wie eine Kokosnuss oder eine Auster in ihrer Schale. Die Austernschale ist nur die verhärtete Sekretion der Auster und enthält Kieselsäure (0,17%) und Calciumcarbonat.

Boger verwendet den Ausdruck „hartnäckig“ in einem allgemeinen Sinn. Die Krankheit kann hartnäckig sein, der Patient kann hartnäckige Abszesse und schlecht heilende Fisteln haben oder er kann stur im Kopf sein.

****************************************************************************

(1) C 1000 Korsakoff
(2) C 100.000 Korsakoff

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Literaturnachweis:
- Blackwood, A.I. : A Manual of Materia Medica, B. Jain Publishers, New Delhi, 1999
- Morrison, Roger: Desktop Führer Leitsymptome und bestätigende Symptome, Hahnemann Klinik Publishing, Nevada City, CA, 1993
- Sankaran, R. : Die Seele der Heilmittel, Homöopathie Verlag. Mumbai, 1997
- Scholten, J. : Homöopathie und die Elemente. Utrecht: Alonnissos, 1996

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>> Link zur Website von Dr Navneet Bidani
>> Email: drbidani@gmail.com

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Kategorien: Fälle
Stichwörter: Silicea, Leukodermie/Vitiligo, Schüchternheit, Mangel an Selbstvertrauen, Frostigkeit, Abneigung gegen Muttermilch
Mittel: Silicea terra

Leucoderma: eine Melanin-Reduktion

von Navneet Bidani
 

A., ein 14-jähriger Junge, kam mit seiner Mutter wegen seiner Vitiligo-Flecken auf Rücken, Schultern und Unterarmen zur Behandlung. Er war mittelgroß, mit hellem Teint und blassem Gesicht, trockener Haut und glanzlosem, trockenem Haar. Es war nicht kalt draußen, trotz des Regens, aber A. trug lange Ärmel, ein Rollkragen-T-Shirt und eine dicke Jacke. Als ich ihn danach fragte, schwieg A. und sah seine Mutter an. Nach einer Weile antwortete sie: „Herr Doktor, er ist sehr empfindlich gegen Kälte und er leidet unter häufigen Infektionen wie Erkältungen, Ohren- und Halsentzündungen. Darum schützen wir ihn immer vor Zugluft oder kalter Luft.“

Doktor Bidani: “Erzähl mir etwas über deine Beschwerden!”

Mutter: „Vor etwa zwei Jahren beobachteten wir einen weißen Fleck an seiner linken Schulter. Wir dachten, es könnte eine jahreszeitlich bedingte Allergie sein und darum suchten wir keinen Arzt auf. Nach weiteren 3 Monaten erschien daneben ein weiterer Fleck und die Körperhaare über diesem Fleck wurden weiß. Dann fingen wir an, es ernst zu nehmen und konsultierten verschiedene Hautspezialisten, aber ohne nennenswerten Erfolg.

Sie gaben uns verschiedene Salben zum Auftragen auf den Fleck, wenn er in die Sonne ging, außerdem eine Reihe von innerlich anzuwendenden Medikamenten, aber keines der Mittel half. Die weißen Flecken nahmen allmählich zu und nach einem Jahr hatten sie Rücken und Unterarme erreicht. Wir bekamen es mit der Angst und wechselten von einem Arzt zum anderen, aber ohne Erfolg. Dann wurden Sie uns empfohlen.“

Ich bat um weitere Informationen über bedeutende Ereignisse in der Vergangenheit und über die Familiengeschichte, aber es gab keine, außer dass er spät Gehen gelernt hatte und gelegentlich im Schlaf redete. Auf weitere Befragung erzählte mir die Mutter, dass er gern tanzt, aber nie an einer Aufführung teilgenommen hat. Er hat schreckliches Lampenfieber und kann nicht vor Fremden auftreten. Zu Hause tanzt er jedoch oft den ganzen Tag.

Als ich nach A’s  Charakter und über sein Verhalten seinen Freunden und Verwandten gegenüber fragte, erzählte mir die Mutter, er sei sehr scheu und sensibel und weine, wenn er getadelt werde. Er ist von Natur aus sehr fürsorglich. Seine Großmutter ist bettlägerig und er kümmert sich sehr liebevoll um sie. Gleichzeitig ist er sehr abhängig von seinem Vater und kann nirgendwo allein hingehen. Selbst für kleine Aufgaben braucht er die Erlaubnis seines Vaters. Er hat nur einen sehr kleinen Freundeskreis. Bei seinen Freunden gilt er als „guter Junge“. Er teilt seine Spiele und andere Dinge mit seinen Freunden, aber er leiht sich ungern etwas von ihnen; das macht ihm Angst.
Auf Fragen nach seinen Vorlieben und Abneigungen kommt heraus, dass er von Geburt an keine Muttermilch mochte, er verweigerte die Brust, konnte aber Kuhmilch problemlos vertragen.

Beobachtungen:
Ich dachte an ein tief wirkendes Mittel, das seiner ganzen Persönlichkeit und Konstitution entsprechen sollte, um eine positive Reaktion zu bewirken. Also versuchte ich A’s Charakter einzuschätzen. Während des Gesprächs bemerkte ich, dass das Kind sehr schüchtern war und ständig auf den Boden schaute. Er antwortete nie auf meine Fragen, sondern sah seine Mutter an. Sie sollte antworten, so wie sie es am besten fand. Er wirkte ruhig und verschlossen. In seinem Gesicht und seinen Gesten war die Angst deutlich zu erkennen.

Behandlung:
Ich beschloss, im Hinblick auf die berichteten Symptome und das Ergebnis meiner Repertorisation Silicea 1M(1) als Einzelgabe zu verschreiben, unter Berücksichtigung der folgenden Rubriken:

* - Beschwerden durch Erwartungsangst
* - übertriebene Angst
* - Anklammern von Kindern an die Mutter
* - Konzentrationsschwierigkeiten
* - Tanzen: Verlangen nach
* - Unselbständigkeit
* - Überempfindlichkeit gegen seelisch-geistige Eindrücke
* - Schweigsamkeit
* - spricht im Schlaf
* - Schüchternheit – Angst, in der Öffentlichkeit aufzutreten
* - Schüchternheit mit anderen Kindern
* - Mangel an Selbstvertrauen
* - Nachgiebigkeit
* - Abneigung gegen Muttermilch

Follow-up:
In den ersten Wochen gab es keine Anzeichen von Besserung. Ich wiederholte Silicea 1M nach einem Monat und wieder erfolgte keine Besserung. Diesmal gab ich, ehe ich daran dachte, das Mittel zu wechseln, zur Verstärkung der Wirkung ansteigende Potenzen von 1M bis 10M und wartete geduldig einen weiteren Monat. Nun gab es leichte Anzeichen von Besserung. Ich wiederholte Silicea 10M nach einem Monat und dieses Mal waren die Verbesserungen offensichtlich. Die Vitiligo-Flecken an den Ellbogen, Schulterblättern und im Sakralbereich begannen zu verschwinden. In den kleinen Falten auf der Dorsalseite der beiden Hände und am linken Unterarm zeigte sich keine Veränderung. Es wurde am linken Unterarm sogar schlimmer, aber glücklicherweise - Herings Gesetz gehorchend - von oben nach unten.

Der Patient wurde über einen Zeitraum von einem Jahr behandelt. Während dieser Zeit erhielt er eine weitere Dosis Silicea 10M; dann wurde CM(2) zusammen mit einem Placebo gegeben. Er ist jetzt von der Weißfleckenkrankheit befreit. Er kam dieses Jahr wieder zu mir wegen eines Abszesses am rechten Oberschenkel, der ebenfalls gut auf Silicea reagierte.

Noch etwas Wichtiges: im Laufe seiner Behandlung verschwanden nicht nur seine Vitiligo Flecken, sondern auch sein Verhalten verbesserte sich. Er ist nicht mehr so scheu und hat mehr Selbstvertrauen. Er gibt intelligente Antworten und antwortet selbständig. Auch wenn die Erwartungsangst noch vorhanden ist, kommt er in der Schule gut voran und kann sich gut konzentrieren. Durch die Gnade des Allmächtigen hat die Homöopathie das Leben dieses jungen Mannes verwandelt!

Diskussion: Die Silicea-Persönlichkeit

Was mich an der Homöopathie so fasziniert, ist die außerordentliche Macht, die ansonsten inaktive und alltägliche Stoffe durch den Potenzierungsvorgang entwickeln können. Samuel Hahnemann verwendete den pharmazeutischen Bestand seiner Zeitgenossen, indem er Kräutertinkturen als Grundlage für seine Verdünnungen benutzte. Unlösliche Stoffe wurden gemahlen und mit Milchzuckerpulver verdünnt (bis zu drei Mal vor der Auflösung in einem Alkohol-Wasser-Gemisch) und dienten so als Grundlage weiterer Potenzierungen.

Auf diese Weise gemahlen, gelöst, verdünnt und potenziert, wird normaler Kies/Sand zu einem der großen Polychreste: Silicea, das jedes Körpersystem tief greifend beeinflussen kann und eine vielfältige Heilwirkung hat.
In der Literatur wird die Wahl von Silicea oft mit dem Bedarf des Patienten an innerem „Kies“ begründet. Der Patient ist meist fein und edel, sensibel und nachgiebig. Insgesamt ist die emotionale Ebene bei Silicea Patienten ziemlich ausgewogen, ausgenommen die Probleme mit dem Selbstwertgefühl. Der Patient hat meist sehr wenig Selbstvertrauen.

Silicea-Menschen fühlen sich schwach und spüren, dass andere diese Schwäche ausnutzen könnten. Sobald ein anderer lautstark seine Meinung äußert oder seine eigene Sache verteidigt, fühlen sie sich vernachlässigt und gedemütigt. Jede Kritik führt dazu, dass sie sich schlecht fühlen, dass sie zu weinen beginnen oder böse werden. Wenn andere ihnen Sympathie zeigen, fühlen sie sich gedemütigt, weil sie glauben, dass diese nur aus Mitleid für ihre Schwäche nett zu ihnen sind.

Silicea-Menschen versuchen normalerweise, dem Vorbild des Vaters nachzueifern. Doch fehlt es ihnen an Emotionen, und so kann es schwierig für sie sein, eine Beziehung zu anderen Menschen aufzubauen. Es besteht Uneinigkeit zwischen dem inneren Selbst und der Persönlichkeit. Silicea ist sehr bedacht auf sein Image und macht sich Sorgen darüber, wie andere ihn / sie sehen; er will sein Selbstbild erfüllen. Für ein Silicea-Kind ist es sehr wichtig, seinen Eltern alles recht zu machen und es will ihnen beweisen, dass es gut in der Schule ist. Das Silicea-Kind ist unsicher, und diese Unsicherheit resultiert aus der fehlenden Anbindung an Gefühle und Emotionen.

Weil er sich stets beobachtet fühlt, stehen sein Körper und seine Aktionen im Zentrum seiner Aufmerksamkeit. Es beschäftigt ihn sehr, wie andere ihn wahrnehmen, andererseits hat er eine Riesen-Angst davor, beobachtet zu werden (DD Calcium und Magnesium). Ein solcher Patient ist ein Außenseiter in sich selbst. Er sieht sich durch die Augen der anderen und richtet sich in seinen Handlungen nach dem, was er glaubt, dass andere es von ihm erwarten. Es fehlt an einer direkten Beteiligung am Leben und er ist unfähig, seine Gefühle und Empfindungen in die Tat umzusetzen.

Silicea-Menschen wollen der Welt zeigen, wie gut sie sind, wie viel sie geben, ohne etwas zurück zu fordern, ein Verhalten, dem eine Bedeutung an sich zukommt. Ihr Selbstwertgefühl und ihr Image hängen von dieser Rolle ab. Darunter aber fühlen sie sich wertlos, als ob sie es nicht verdient hätten, etwas für sich selbst zu verlangen.
Sie können sehr scheu sein, besonders wenn sie jemanden zum ersten Mal treffen; aber sie wollen auch gemocht werden, daher treten sie in einer angenehmen Art und Weise auf.

 

Quelle: Didier Descouens / Wikipedia
Dieses Mittel ist bei Menschen mit hellem Teint, blassem Gesicht, schlaffer Muskulatur und  feiner, trockener Haut angesagt. Sie sind nervös und reizbar und leiden unter Nährstoffmangel infolge von schlechter Aufnahme/Assimilation der Nährstoffe aus der Nahrung.

Der Patient kann sehr scharfsinnig, aber körperlich in einem schlechten Zustand sein. Wenn man die Silicea-Psyche erforscht, findet man eine eigentümliche Mischung aus Schüchternheit und Eigensinn. Schüchternheit ist fehlender Mut. Wenn Sie Kinder behandeln, denen es an Mut fehlt, denken Sie vielleicht, sie hätten nicht genug Willenskraft. Doch Silicea-Kinder erweisen sich als eigensinnig und hartnäckig. Ein Silicea-Kind kann äußerlich dickköpfig oder stur wirken, ist aber innerlich weich und nachgiebig wie eine Kokosnuss oder eine Auster in ihrer Schale. Die Austernschale ist nur die verhärtete Sekretion der Auster und enthält Kieselsäure (0,17%) und Calciumcarbonat.

Boger verwendet den Ausdruck „hartnäckig“ in einem allgemeinen Sinn. Die Krankheit kann hartnäckig sein, der Patient kann hartnäckige Abszesse und schlecht heilende Fisteln haben oder er kann stur im Kopf sein.

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(1) C 1000 Korsakoff
(2) C 100.000 Korsakoff

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Literaturnachweis:
- Blackwood, A.I. : A Manual of Materia Medica, B. Jain Publishers, New Delhi, 1999
- Morrison, Roger: Desktop Führer Leitsymptome und bestätigende Symptome, Hahnemann Klinik Publishing, Nevada City, CA, 1993
- Sankaran, R. : Die Seele der Heilmittel, Homöopathie Verlag. Mumbai, 1997
- Scholten, J. : Homöopathie und die Elemente. Utrecht: Alonnissos, 1996

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>> Link zur Website von Dr Navneet Bidani
>> Email: drbidani@gmail.com

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Kategorien: Fälle
Stichwörter: Silicea, Leukodermie/Vitiligo, Schüchternheit, Mangel an Selbstvertrauen, Frostigkeit, Abneigung gegen Muttermilch
Mittel: Silicea terra




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