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Kolloidales Silber: Mehr als ein beliebtes Kosmetikum?

von Katharina Korbach

Abbildung 1: Kolloidales Silber oder „Silberwasser“ ist eine rein natürliche Substanz. Sie besteht aus winzigen, in destilliertem Wasser gelösten Silberteilchen.

Die antibakteriellen Eigenschaften von Silber schätzte man schon in der Antike. Damals wurde das Edelmetall unter anderem eingesetzt, um Lebensmittel haltbar zu machen. In der Medizin wird kolloidales Silber erst seit etwa hundert Jahren angewandt. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, was Silberwasser ist und wie es hergestellt wird. Außerdem gehen wir der Frage nach, wie kolloidales Silber wirkt, und ob es überhaupt mehr sein kann als ein Desinfektionsmittel und Kosmetikum.

Was ist kolloidales Silber?

Bei kolloidalem Silber, das häufig auch als „Silberwasser“ bezeichnet wird, handelt es sich um eine rein natürliche Substanz. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts wurde kolloidales Silber zur Behandlung von Infektionskrankheiten und weiteren Erkrankungen erfolgreich eingesetzt. Da es jedoch nicht patentierbar und seine Herstellung zunächst sehr teuer war, fokussierte sich die Pharmaindustrie stattdessen auf die Herstellung von Antibiotika. Als 1928 das erste synthetische Antibiotikum auf den Markt kam, geriet kolloidales Silber immer mehr in Vergessenheit.

Silberwasser besteht aus winzigen Silberpartikeln, die sich aufgrund ihrer elektrischen Ladung gegenseitig abstoßen und gleichmäßig in destilliertem Wasser verteilen. Als Kolloid wird allgemein ein Stoff bezeichnet, der in der kleinstmöglichen Teilchengröße vorliegt. Die geringe Größe bedingt eine größere Gesamtoberfläche der Partikel und eine verstärkte Wirkung von Kolloiden im Vergleich zu größeren Teilchen derselben Substanz. Teilchen in Nanogröße können auch in entlegene Bereiche des Körpers vordringen und dort wirken.

Wie wird Silberwasser hergestellt?

Es gibt mehrere Methoden, mit denen man kolloidales Silber herstellen kann. Neben dem mechanischen Zermahlen von Silber in Kolloidmühlen hat sich die Elektrolyse als gängige Variante der Herstellung durchgesetzt. Mit Hilfe eines Silbergenerators ist es sogar möglich, kolloidales Silber selbst herzustellen. Ein Vorteil der Eigenherstellung von Silberwasser besteht darin, dass es bei Bedarf frisch verwendet werden kann, und die Wirkung nicht womöglich durch lange Lagerzeiten beeinträchtigt wird.

Elektrolyse ist die Umwandlung von elektrischer in chemische Energie. Die Herstellung von Silberwasser mittels Elektrolyse sollte in pharmazeutisch destilliertem Wasser erfolgen. In diesem werden Silberelektroden gelöst und aufgeladen. Das Ergebnis ist ionisch aufgeladenes kolloidales Silber, das auch als Silberlösung bezeichnet wird. Für die Wirkung von kolloidalem Silber sind ausschließlich die geladenen Teilchen (Silberionen) maßgeblich. Die Silberpartikel stoßen einander aufgrund ihrer Ladung ab und bleiben in einem dauerhaften Schwebezustand.

Wie wirkt kolloidales Silber?

Abbildung 2: Aufgrund seiner antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften wird kolloidales Silber oft zur Desinfektion sowie zur Vorbeugung von Infektionen eingesetzt.

Bevor wir die Wirkungen von kolloidalem Silber näher betrachten, muss darauf hingewiesen werden, dass sich die folgenden Aussagen größtenteils auf Zellkultur- oder Tierstudien beziehen. Die gesundheitlichen Effekte von kolloidalem Silber auf den menschlichen Organismus konnten bislang nicht wissenschaftlich belegt werden. Dementsprechend ist kolloidales Silber in Deutschland weder als Lebensmittel noch als Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel zugelassen.

Antibakterielle Wirkung

Die antibakteriellen Eigenschaften von Silber waren bereits den alten Römern bekannt. Um sie länger haltbar zu machen, wurden Lebensmittel und Getränke damals oft in Silbergefäßen aufbewahrt. In adligen Familien war es außerdem üblich, von Silbergeschirr zu essen und Silberbesteck zu verwenden, um Infektionen zu verhindern.

Kolloidales Silber ist schon in geringen Konzentrationen nachweislich in der Lage, das Wachstum von Bakterien und Pilzen zu hemmen.[1] Einzellige Erreger (z.B. Bakterien) benötigen für ihre Funktionieren bestimmte Enzyme. Da kolloidales Silber Zellwände und -membranen durchdringen kann, wirkt es direkt im Zellinneren des Bakteriums. Dort deaktiviert es die für den Erreger lebenswichtigen Enzyme und macht ihn auf diese Weise unschädlich. Zudem zerstört kolloidales Silber die Erbsubstanz der Erreger und lässt ihre Zellmembran durchlässiger werden, was zur Austrocknung des Bakteriums führt. Bemerkenswert ist, dass das kolloidale Silber bei diesem Prozess unbeschadet bleibt.

Antivirale Wirkung

Wie sich in Zellstudien zeigte, wirkt kolloidales Silber antiviral.[2][3] Einige Wissenschaftler vermuten, dass Silberpartikel in Nanogröße Infektionen im frühen Verbreitungsstadium des Virus verhindern könnten. In Studien konnte eine hemmende Wirkung von Nano-Silber auf das Hepatitis-B-Virus und das H1N1-Grippevirus nachgewiesen werden.[4]

Anwendungsgebiete von kolloidalem Silber

Kolloidales Silber wird überwiegend äußerlich und für kosmetische Zwecke angewendet. Hier verspricht man sich positive Effekte von den antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften der Silberpartikel. Im medizinischen Bereich wird kolloidales Silber beispielsweise in Wundauflagen und für die Beschichtung von Medizingeräten verwendet.

Kolloidales Silber ist für die kosmetische Anwendung unter anderem als Spray, Creme, Salbe, Seife oder Lotion erhältlich. Oft kommt es bei Hautbeschwerden wie Akne, Neurodermitis, Ausschlägen oder Schuppenflechte zum Einsatz. Aufgrund seiner keimtötenden Eigenschaften wird kolloidales Silber zudem für die Pflege von kleineren Schnitten, Verbrennungen und Kratzern eingesetzt.

Für die Behandlung von gereizter Haut sind Sprays mit kolloidalem Silber gut geeignet. Es wird empfohlen, die betroffenen Stellen mehrmals täglich direkt zu besprühen oder alternativ besprühte Kompressen aufzulegen.

Kolloidales Silber als Alternative oder sinnvolle Ergänzung zu Antibiotika?

Abbildung 3: Die Kombination von Antibiotika mit kolloidalem Silber kann die Wirksamkeit der Antibiotika bis um das 1000-Fache verstärken.

Die Frage, ob kolloidales Silber eine natürliche Alternative zu Antibiotika darstellen könnte, wird in der Fachwelt schon lange kontrovers diskutiert. Das Problem zunehmender Antibiotika-Resistenzen hat die Debatte in den letzten Jahren erneut entfacht.

Doch was wären überhaupt mögliche Vorteile von kolloidalem Silber gegenüber Antibiotika? Während jede Antibiotikaeinnahme potenziell zu einer Resistenz führen kann, sind für Silber kaum Resistenzen bekannt.[5] Zudem wird häufig das Argument angeführt, dass kolloidales Silber im Vergleich zu Antibiotika deutlich darmfreundlicher ist. Antibiotika können die Darmflora mitunter so stark schädigen, dass Betroffene nach der Antibiotikaeinnahme noch wochenlang mit Magen-Darm-Problemen oder weiteren Infektionen zu kämpfen haben. Silberpartikel werden hingegen zu großen Teilen bereits über die Mundschleimhaut aufgenommen und wirken generell sanfter als Antibiotika.

Eine Studie der Universität Boston kam außerdem zu dem Ergebnis, dass kolloidales Silber die Wirkung von Antibiotika signifikant verstärken kann. In der Mausstudie führte die Zugabe von kolloidalem Silber zu einer bis zu 1000-fach erhöhten Wirksamkeit gegen antibiotikaresistente Super-Erreger.[6]

Hinweise zum Kauf von kolloidalem Silber

Da kolloidales Silber weder als Nahrungsergänzungsmittel noch als Arzneimittel gilt, dürfen Hersteller es nicht mit gesundheitsbezogenen Aussagen bewerben. Bei Verbrauchern führt dies nicht selten zu Unsicherheiten darüber, für welche Zwecke sie ein bestimmtes Produkt einsetzen können.

Für die kosmetische Anwendung sind neben Sprays und Salben mit kolloidalem Silber auch Hautcremes sehr beliebt. In der Regel enthalten die Cremes neben Silber-Mikropartikeln noch weitere hautpflegende Inhaltsstoffe. So sind in der Silbercreme von Unimedica ätherische Öle aus Lavendel und Myrrhe enthalten. Das vegane Produkt hat eine effektive Depotwirkung, die dafür sorgt, dass die Silberionen nach und nach freigesetzt werden.

Außerdem sollten Sie bei der Auswahl eines Produkts mit kolloidalem Silber auf die ppm-Angabe achten. Die Abkürzung „ppm“ („parts per million“) zeigt an, wie viele Silberpartikel sich in einer Million Anteilen Wasser befinden. Je höher der ppm-Wert, desto mehr Silberteilchen sind enthalten. Welche Konzentration des Silberwassers ideal ist, hängt vor allem davon ab, wofür es verwendet werden soll. Jede Flasche Kolloidales Silber von Unimedica enthält 200 Milliliter Silberwasser mit 25 ppm.

In vielen Produktbeschreibungen werden Sie zudem auf die Begriffe „Mikrosilber“ und „Nanosilber“ stoßen. Lassen Sie sich hiervon nicht verwirren: Bei beiden Formen handelt es sich um kolloidales Silber! Der Hauptunterschied zwischen Mikro- und Nanosilber besteht in der Größe der Silberpartikel. Bei Mikrosilber sind diese typischerweise größer als 1 Mikrometer, was für eine langsame Freisetzung von Silberionen und eine langanhaltende antimikrobielle Wirkung sorgt. Entsprechend wird Mikrosilber häufig in Hautpflegeprodukten und Textilien eingesetzt. Die Partikel in Nanosilber sind im Vergleich dazu wesentlich kleiner. Das führt dazu, dass die winzigen Silberteilchen schnell freigesetzt werden und tief in Gewebe und Zellen eindringen können.

Ionisches oder nicht ionisches kolloidales Silber?

Viele Hersteller von Silberwasser oder Silbercremes verwirren die Verbraucher, indem sie ihre Produkte mit Bezeichnungen wie „echtes kolloidales Silber“ oder „nicht ionisch“ versehen. Dabei ist kolloidales Silber zwangsläufig überwiegend ionisch. Schließlich sind es, wie bereits im Abschnitt zur Herstellung von Silberwasser erwähnt, gerade die Silberionen, die für die Wirkungen des Silbers verantwortlich sind.

Im Allgemeinen sind Silberionen die Form von Silber mit der höchsten biologischen Wirksamkeit.[7] Je höher ihr Anteil in der Lösung ist, desto stärker sind auch die Reaktivität sowie die biologische und chemische Wirkung des Silbers. Kolloidales Silber besteht in der Regel bis zu 60% aus Ionen und bis zu 40% aus Atomen. Mit der Zeit kann der Ionenanteil in der Flüssigkeit sogar auf bis zu 70% steigen.

Mögliche Neben- und Wechselwirkungen

Zu unerwünschten Nebenwirkungen kann es kommen, wenn kolloidales Silber überdosiert wird oder die Konzentration des Silbers im Produkt insgesamt zu hoch ist. Wird kolloidales Silber in hohen Dosen und über einen längeren Zeitraum angewandt, steigt das Risiko von Silberablagerungen im Organismus. Diese können beispielsweise zu Argyrie, einer dauerhaften Blauverfärbung der Haut durch die Einlagerung von Silberpartikeln, führen. Allerdings tritt diese Erscheinung nur sehr selten auf.

Wenn Sie Medikamente wie Antibiotika, Penicillamin oder Schilddrüsenhormone einnehmen, sollten Sie kolloidales Silber nicht anwenden. Auch während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte auf die Verwendung von kolloidalem Silber verzichtet werden.


[1] Daniels R et al. Alte Aktivsubstanz in neuem Gewand. Pharmazeutische Zeitung. Ausgabe 16. 2009. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=29566 (aufgerufen: 25.06.2024).

[2] Morris D, Ansar M, Speshock J, Ivanciuc T, Qu Y, Casola A, Garofalo R. Antiviral and Immunomodulatory Activity of Silver Nanoparticles in Experimental RSV Infection. Viruses. 2019 Aug. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6723559/ (aufgerufen: 25.06.2024).

[3] Galdiero S, Falanga A, Vitiello M, Cantisani M, Marra V, Galdiero M. Silver nanoparticles as potential antiviral agents. Molecules. 2011 Oct. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6264685/ (aufgerufen: 25.06.2024).

[4] Xiang DX, Chen Q, Pang L, Zheng CL. Inhibitory effects of silver nanoparticles on H1N1 influenza A virus in vitro. J Virol Methods. 2011 Dec. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21945220/ (aufgerufen: 25.04.2024).

[5] Lansdown AB. Silver in health care: antimicrobial effects and safety in use. Curr Probl Dermatol. 2006. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16766878/ (aufgerufen: 25.06.2024).

[6] Jose Ruben Morones-Ramirez et al. Silver Enhances Antibiotic Activity Against Gram-Negative Bacteria. Sci. Transl. Med. 5. 2013. https://www.science.org/doi/10.1126/scitranslmed.3006276 (aufgerufen: 26.06.2024).

[7] BUND (2010): Nano-Silber – der Glanz täuscht. https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/chemie/nanotechnologie_nanosilber_studie.pdf.

Kolloidales Silber: Mehr als ein beliebtes Kosmetikum?

von Katharina Korbach

Abbildung 1: Kolloidales Silber oder „Silberwasser“ ist eine rein natürliche Substanz. Sie besteht aus winzigen, in destilliertem Wasser gelösten Silberteilchen.

Die antibakteriellen Eigenschaften von Silber schätzte man schon in der Antike. Damals wurde das Edelmetall unter anderem eingesetzt, um Lebensmittel haltbar zu machen. In der Medizin wird kolloidales Silber erst seit etwa hundert Jahren angewandt. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, was Silberwasser ist und wie es hergestellt wird. Außerdem gehen wir der Frage nach, wie kolloidales Silber wirkt, und ob es überhaupt mehr sein kann als ein Desinfektionsmittel und Kosmetikum.

Was ist kolloidales Silber?

Bei kolloidalem Silber, das häufig auch als „Silberwasser“ bezeichnet wird, handelt es sich um eine rein natürliche Substanz. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts wurde kolloidales Silber zur Behandlung von Infektionskrankheiten und weiteren Erkrankungen erfolgreich eingesetzt. Da es jedoch nicht patentierbar und seine Herstellung zunächst sehr teuer war, fokussierte sich die Pharmaindustrie stattdessen auf die Herstellung von Antibiotika. Als 1928 das erste synthetische Antibiotikum auf den Markt kam, geriet kolloidales Silber immer mehr in Vergessenheit.

Silberwasser besteht aus winzigen Silberpartikeln, die sich aufgrund ihrer elektrischen Ladung gegenseitig abstoßen und gleichmäßig in destilliertem Wasser verteilen. Als Kolloid wird allgemein ein Stoff bezeichnet, der in der kleinstmöglichen Teilchengröße vorliegt. Die geringe Größe bedingt eine größere Gesamtoberfläche der Partikel und eine verstärkte Wirkung von Kolloiden im Vergleich zu größeren Teilchen derselben Substanz. Teilchen in Nanogröße können auch in entlegene Bereiche des Körpers vordringen und dort wirken.

Wie wird Silberwasser hergestellt?

Es gibt mehrere Methoden, mit denen man kolloidales Silber herstellen kann. Neben dem mechanischen Zermahlen von Silber in Kolloidmühlen hat sich die Elektrolyse als gängige Variante der Herstellung durchgesetzt. Mit Hilfe eines Silbergenerators ist es sogar möglich, kolloidales Silber selbst herzustellen. Ein Vorteil der Eigenherstellung von Silberwasser besteht darin, dass es bei Bedarf frisch verwendet werden kann, und die Wirkung nicht womöglich durch lange Lagerzeiten beeinträchtigt wird.

Elektrolyse ist die Umwandlung von elektrischer in chemische Energie. Die Herstellung von Silberwasser mittels Elektrolyse sollte in pharmazeutisch destilliertem Wasser erfolgen. In diesem werden Silberelektroden gelöst und aufgeladen. Das Ergebnis ist ionisch aufgeladenes kolloidales Silber, das auch als Silberlösung bezeichnet wird. Für die Wirkung von kolloidalem Silber sind ausschließlich die geladenen Teilchen (Silberionen) maßgeblich. Die Silberpartikel stoßen einander aufgrund ihrer Ladung ab und bleiben in einem dauerhaften Schwebezustand.

Wie wirkt kolloidales Silber?

Abbildung 2: Aufgrund seiner antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften wird kolloidales Silber oft zur Desinfektion sowie zur Vorbeugung von Infektionen eingesetzt.

Bevor wir die Wirkungen von kolloidalem Silber näher betrachten, muss darauf hingewiesen werden, dass sich die folgenden Aussagen größtenteils auf Zellkultur- oder Tierstudien beziehen. Die gesundheitlichen Effekte von kolloidalem Silber auf den menschlichen Organismus konnten bislang nicht wissenschaftlich belegt werden. Dementsprechend ist kolloidales Silber in Deutschland weder als Lebensmittel noch als Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel zugelassen.

Antibakterielle Wirkung

Die antibakteriellen Eigenschaften von Silber waren bereits den alten Römern bekannt. Um sie länger haltbar zu machen, wurden Lebensmittel und Getränke damals oft in Silbergefäßen aufbewahrt. In adligen Familien war es außerdem üblich, von Silbergeschirr zu essen und Silberbesteck zu verwenden, um Infektionen zu verhindern.

Kolloidales Silber ist schon in geringen Konzentrationen nachweislich in der Lage, das Wachstum von Bakterien und Pilzen zu hemmen.[1] Einzellige Erreger (z.B. Bakterien) benötigen für ihre Funktionieren bestimmte Enzyme. Da kolloidales Silber Zellwände und -membranen durchdringen kann, wirkt es direkt im Zellinneren des Bakteriums. Dort deaktiviert es die für den Erreger lebenswichtigen Enzyme und macht ihn auf diese Weise unschädlich. Zudem zerstört kolloidales Silber die Erbsubstanz der Erreger und lässt ihre Zellmembran durchlässiger werden, was zur Austrocknung des Bakteriums führt. Bemerkenswert ist, dass das kolloidale Silber bei diesem Prozess unbeschadet bleibt.

Antivirale Wirkung

Wie sich in Zellstudien zeigte, wirkt kolloidales Silber antiviral.[2][3] Einige Wissenschaftler vermuten, dass Silberpartikel in Nanogröße Infektionen im frühen Verbreitungsstadium des Virus verhindern könnten. In Studien konnte eine hemmende Wirkung von Nano-Silber auf das Hepatitis-B-Virus und das H1N1-Grippevirus nachgewiesen werden.[4]

Anwendungsgebiete von kolloidalem Silber

Kolloidales Silber wird überwiegend äußerlich und für kosmetische Zwecke angewendet. Hier verspricht man sich positive Effekte von den antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften der Silberpartikel. Im medizinischen Bereich wird kolloidales Silber beispielsweise in Wundauflagen und für die Beschichtung von Medizingeräten verwendet.

Kolloidales Silber ist für die kosmetische Anwendung unter anderem als Spray, Creme, Salbe, Seife oder Lotion erhältlich. Oft kommt es bei Hautbeschwerden wie Akne, Neurodermitis, Ausschlägen oder Schuppenflechte zum Einsatz. Aufgrund seiner keimtötenden Eigenschaften wird kolloidales Silber zudem für die Pflege von kleineren Schnitten, Verbrennungen und Kratzern eingesetzt.

Für die Behandlung von gereizter Haut sind Sprays mit kolloidalem Silber gut geeignet. Es wird empfohlen, die betroffenen Stellen mehrmals täglich direkt zu besprühen oder alternativ besprühte Kompressen aufzulegen.

Kolloidales Silber als Alternative oder sinnvolle Ergänzung zu Antibiotika?

Abbildung 3: Die Kombination von Antibiotika mit kolloidalem Silber kann die Wirksamkeit der Antibiotika bis um das 1000-Fache verstärken.

Die Frage, ob kolloidales Silber eine natürliche Alternative zu Antibiotika darstellen könnte, wird in der Fachwelt schon lange kontrovers diskutiert. Das Problem zunehmender Antibiotika-Resistenzen hat die Debatte in den letzten Jahren erneut entfacht.

Doch was wären überhaupt mögliche Vorteile von kolloidalem Silber gegenüber Antibiotika? Während jede Antibiotikaeinnahme potenziell zu einer Resistenz führen kann, sind für Silber kaum Resistenzen bekannt.[5] Zudem wird häufig das Argument angeführt, dass kolloidales Silber im Vergleich zu Antibiotika deutlich darmfreundlicher ist. Antibiotika können die Darmflora mitunter so stark schädigen, dass Betroffene nach der Antibiotikaeinnahme noch wochenlang mit Magen-Darm-Problemen oder weiteren Infektionen zu kämpfen haben. Silberpartikel werden hingegen zu großen Teilen bereits über die Mundschleimhaut aufgenommen und wirken generell sanfter als Antibiotika.

Eine Studie der Universität Boston kam außerdem zu dem Ergebnis, dass kolloidales Silber die Wirkung von Antibiotika signifikant verstärken kann. In der Mausstudie führte die Zugabe von kolloidalem Silber zu einer bis zu 1000-fach erhöhten Wirksamkeit gegen antibiotikaresistente Super-Erreger.[6]

Hinweise zum Kauf von kolloidalem Silber

Da kolloidales Silber weder als Nahrungsergänzungsmittel noch als Arzneimittel gilt, dürfen Hersteller es nicht mit gesundheitsbezogenen Aussagen bewerben. Bei Verbrauchern führt dies nicht selten zu Unsicherheiten darüber, für welche Zwecke sie ein bestimmtes Produkt einsetzen können.

Für die kosmetische Anwendung sind neben Sprays und Salben mit kolloidalem Silber auch Hautcremes sehr beliebt. In der Regel enthalten die Cremes neben Silber-Mikropartikeln noch weitere hautpflegende Inhaltsstoffe. So sind in der Silbercreme von Unimedica ätherische Öle aus Lavendel und Myrrhe enthalten. Das vegane Produkt hat eine effektive Depotwirkung, die dafür sorgt, dass die Silberionen nach und nach freigesetzt werden.

Außerdem sollten Sie bei der Auswahl eines Produkts mit kolloidalem Silber auf die ppm-Angabe achten. Die Abkürzung „ppm“ („parts per million“) zeigt an, wie viele Silberpartikel sich in einer Million Anteilen Wasser befinden. Je höher der ppm-Wert, desto mehr Silberteilchen sind enthalten. Welche Konzentration des Silberwassers ideal ist, hängt vor allem davon ab, wofür es verwendet werden soll. Jede Flasche Kolloidales Silber von Unimedica enthält 200 Milliliter Silberwasser mit 25 ppm.

In vielen Produktbeschreibungen werden Sie zudem auf die Begriffe „Mikrosilber“ und „Nanosilber“ stoßen. Lassen Sie sich hiervon nicht verwirren: Bei beiden Formen handelt es sich um kolloidales Silber! Der Hauptunterschied zwischen Mikro- und Nanosilber besteht in der Größe der Silberpartikel. Bei Mikrosilber sind diese typischerweise größer als 1 Mikrometer, was für eine langsame Freisetzung von Silberionen und eine langanhaltende antimikrobielle Wirkung sorgt. Entsprechend wird Mikrosilber häufig in Hautpflegeprodukten und Textilien eingesetzt. Die Partikel in Nanosilber sind im Vergleich dazu wesentlich kleiner. Das führt dazu, dass die winzigen Silberteilchen schnell freigesetzt werden und tief in Gewebe und Zellen eindringen können.

Ionisches oder nicht ionisches kolloidales Silber?

Viele Hersteller von Silberwasser oder Silbercremes verwirren die Verbraucher, indem sie ihre Produkte mit Bezeichnungen wie „echtes kolloidales Silber“ oder „nicht ionisch“ versehen. Dabei ist kolloidales Silber zwangsläufig überwiegend ionisch. Schließlich sind es, wie bereits im Abschnitt zur Herstellung von Silberwasser erwähnt, gerade die Silberionen, die für die Wirkungen des Silbers verantwortlich sind.

Im Allgemeinen sind Silberionen die Form von Silber mit der höchsten biologischen Wirksamkeit.[7] Je höher ihr Anteil in der Lösung ist, desto stärker sind auch die Reaktivität sowie die biologische und chemische Wirkung des Silbers. Kolloidales Silber besteht in der Regel bis zu 60% aus Ionen und bis zu 40% aus Atomen. Mit der Zeit kann der Ionenanteil in der Flüssigkeit sogar auf bis zu 70% steigen.

Mögliche Neben- und Wechselwirkungen

Zu unerwünschten Nebenwirkungen kann es kommen, wenn kolloidales Silber überdosiert wird oder die Konzentration des Silbers im Produkt insgesamt zu hoch ist. Wird kolloidales Silber in hohen Dosen und über einen längeren Zeitraum angewandt, steigt das Risiko von Silberablagerungen im Organismus. Diese können beispielsweise zu Argyrie, einer dauerhaften Blauverfärbung der Haut durch die Einlagerung von Silberpartikeln, führen. Allerdings tritt diese Erscheinung nur sehr selten auf.

Wenn Sie Medikamente wie Antibiotika, Penicillamin oder Schilddrüsenhormone einnehmen, sollten Sie kolloidales Silber nicht anwenden. Auch während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte auf die Verwendung von kolloidalem Silber verzichtet werden.


[1] Daniels R et al. Alte Aktivsubstanz in neuem Gewand. Pharmazeutische Zeitung. Ausgabe 16. 2009. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=29566 (aufgerufen: 25.06.2024).

[2] Morris D, Ansar M, Speshock J, Ivanciuc T, Qu Y, Casola A, Garofalo R. Antiviral and Immunomodulatory Activity of Silver Nanoparticles in Experimental RSV Infection. Viruses. 2019 Aug. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6723559/ (aufgerufen: 25.06.2024).

[3] Galdiero S, Falanga A, Vitiello M, Cantisani M, Marra V, Galdiero M. Silver nanoparticles as potential antiviral agents. Molecules. 2011 Oct. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6264685/ (aufgerufen: 25.06.2024).

[4] Xiang DX, Chen Q, Pang L, Zheng CL. Inhibitory effects of silver nanoparticles on H1N1 influenza A virus in vitro. J Virol Methods. 2011 Dec. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21945220/ (aufgerufen: 25.04.2024).

[5] Lansdown AB. Silver in health care: antimicrobial effects and safety in use. Curr Probl Dermatol. 2006. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16766878/ (aufgerufen: 25.06.2024).

[6] Jose Ruben Morones-Ramirez et al. Silver Enhances Antibiotic Activity Against Gram-Negative Bacteria. Sci. Transl. Med. 5. 2013. https://www.science.org/doi/10.1126/scitranslmed.3006276 (aufgerufen: 26.06.2024).

[7] BUND (2010): Nano-Silber – der Glanz täuscht. https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/chemie/nanotechnologie_nanosilber_studie.pdf.



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