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DMSO – Das müssen Sie über die Natursubstanz wissen

Von Timo Harbecke

Dimethylsulfoxid, kurz DMSO, ist eine chemische Verbindung mit einer breiten Palette von Anwendungen in Bereichen wie Medizin, Industrie und Forschung.
Da DMSO die Wundheilung beschleunigen, Schmerzen lindern und Entzündungen vermindern soll, hat es in den letzten Jahren vermehrt als alternatives Heilmittel auf sich aufmerksam gemacht.
In diesem Artikel geben wir Ihnen einen umfassenden Überblick über DMSO, seine Eigenschaften, Anwendungen und potenziellen Risiken.

Was ist DMSO?

Dimethylsulfoxid (abgekürzt DMSO) ist eine organische Verbindung, die aus den Elementen Schwefel, Sauerstoff und Kohlenstoff besteht.

Diese Schwefelverbindung kommt natürlicherweise in der Luft, im Boden und im Wasser vor und wird außerdem aus Lignin, einem Nebenprodukt der Zellstoffherstellung, gewonnen. Lignin ist ein natürlicher Bestandteil von Holzfaser. Während der industriellen Verarbeitung von Holz muss das Lignin oft entfernt oder aufgespalten werden und steht dann zur Herstellung von DMSO zur Verfügung.

Hierfür wird Lignin von den anderen Holzbestandteilen getrennt und einer oxidativen Spaltung unterzogen, bei der chemische Reagenzien wie Sauerstoff, Wasserstoffperoxid oder andere Oxidationsmittel verwendet werden. Dies führt zur Bildung von verschiedenen Zwischenprodukten, darunter auch DMSO.

Gestapelte Baumstämme

Abbildung 1: DMSO wird aus natürlichem Lignin gewonnen, einem Nebenprodukt der Holzverarbeitung

 

Nach der Oxidation wird das erzeugte Gemisch gereinigt und unerwünschte Bestandteile entfernt. Dies kann durch Destillation, Extraktion oder andere Verfahren erfolgen, um reines DMSO zu erhalten. Das gewonnene DMSO wird dann oft weiterverarbeitet, um höhere Reinheitsgrade zu erreichen, die den Anforderungen verschiedener Anwendungsbereiche entsprechen. Hier kommen Kristallisation, Destillation oder andere Verfahren zum Einsatz.

DMSO ist bei Raumtemperatur eine farb- und geruchlose Flüssigkeit mit einer hohen Löslichkeit in Wasser und zahlreichen anderen organischen Lösungsmitteln.

Entdeckung eines vielseitigen Naturstoffs

Dimethylsulfoxid (DMSO) wurde erstmals im Jahr 1866 von dem russischen Wissenschaftler Alexander Michailowitsch Sabirow synthetisiert.

Die medizinischen Anwendungen wurden aber erst in den 1960er und 1970er Jahren von dem amerikanischen Chemiker Stanley W. Jacob intensiv erforscht, er gilt als „Vater des DMSO“. Seitdem hat DMSO viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, insbesondere wegen seiner einzigartigen chemischen Eigenschaften.

Wie wirkt DMSO?

Die genauen Wirkmechanismen von DMSO sind noch nicht vollständig verstanden. Fest steht jedoch, dass es die Zellmembran direkt beeinflussen kann und deren Durchlässigkeit erhöht.

Es gibt Hinweise darauf, dass DMSO mit den Lipiden der Zellmembran interagiert und dadurch einen penetrationsfördernden Effekt erzielt. Zudem verbessert es die Aufnahme anderer Wirkstoffe in das Gewebe. [1]

DMSO hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann die Freisetzung von Entzündungsmediatoren wie Prostaglandinen reduzieren. Indem es die Entzündungsreaktion in der Nähe von Zellmembranen verringert, kann DMSO indirekt auch die Zellmembranintegrität beeinflussen. [2]

Es ist wichtig, anzumerken, dass die Wirkung von DMSO auf Zellmembranen von verschiedenen Faktoren abhängt, einschließlich der Konzentration des DMSO-Produktes, der Zellen, auf die es wirken soll, und der Umgebung, in der es angewendet wird.

DMSO wird zu MSM abgebaut

Dimethylsulfoxid (DMSO) wird im Körper zu Methylsulfonylmethan (MSM) abgebaut, einer weiteren organischen Schwefelverbindung, die für ihre entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften bekannt ist. Dieser Abbauprozess erfolgt in mehreren Schritten und spielt eine wichtige Rolle in der Biotransformation von DMSO.

Nach der äußerlichen Anwendung oder Einnahme gelangt DMSO in den Blutkreislauf. DMSO ist hoch permeabel und kann schnell durch die Zellmembranen diffundieren.

Im Körper wird DMSO anschließend durch enzymatische Prozesse oxidiert. Dabei wird ein Sauerstoffatom hinzugefügt, um DMSO in MSM umzuwandeln. Dieser Prozess wird hauptsächlich in der Leber durchgeführt, dem zentralen Organ für den Stoffwechsel und die Entgiftung.

Sowohl DMSO als auch das gebildete MSM werden schließlich über den Urin ausgeschieden. MSM wird dabei als eine stabile und biologisch aktive Form von organischem Schwefel angesehen, die im Körper eine Vielzahl von positiven Effekten ausüben kann.

Der Abbau von DMSO zu MSM trägt dazu bei, die positiven Wirkungen von DMSO zu verstärken und zu verlängern. MSM wird häufig als Nahrungsergänzungsmittel verwendet, um Gelenkgesundheit zu fördern, Entzündungen zu reduzieren und die Hautgesundheit zu verbessern.

Insgesamt ist der Abbau von DMSO zu MSM ein wichtiger biochemischer Prozess, der die therapeutischen Eigenschaften dieser Substanzen miteinander verbindet und ihre Anwendung in der Medizin und alternativen Heilmethoden unterstützt.

DMSO in der medizinischen Anwendung

In der Schulmedizin ist DMSO bereits lange als Heilmittel bekannt und ist sowohl für die äußerliche, als auch für die innerliche Anwendung geeignet. In der Regel ist DMSO in Form von Salben, Cremes, Sprays oder einer flüssigen Lösung erhältlich.

Aufgrund seiner besonderen Eigenschaften, die Haut zu durchdringen, wird es zur Behandlung von entzündlichen Zuständen und Schmerzen eingesetzt. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass DMSO neben einer entzündungshemmenden und analgetischen Wirkung auch antimikrobielle Eigenschaften besitzt [3].

Für die eigenständige Anwendung zu Hause hat sich DMSO in der unterstützenden Behandlung folgender Beschwerden bewährt:

Akute (Sport-)Verletzungen wie Prellungen, Stauchungen, Zerrungen oder Schwellungen Blutergüsse oder Durchblutungsstörungen Arthrose, Arthritis und rheumatische Erkrankungen Akute Schmerzzustände und Allergien, aber auch beim Muskelkater nach dem Training Akute und chronische Entzündungszustände

Muskeln und Gelenke

Dass DMSO Entzündungen und Schmerzen im Bereich der Muskeln und Gelenke lindern kann, ist nachgewiesen [4]. DMSO sorgt unter anderem dafür, dass am Ort einer Schwellung Wasser entzogen wird, womit sich der Druck auf das Gewebe und die Entzündung vermindert. Mit dem abnehmenden Druck werden auch die Schmerzen weniger.
Außerdem kann DMSO die beteiligten Nerven vorübergehend „stilllegen“, damit erst gar kein Schmerzsignal an das Gehirn gesendet wird. Dieser Effekt hält jedoch nur so lange an, bis der Körper das DMSO vollständig abgebaut hat.

Bei akuten Verletzungen wie Prellungen, Stauchungen, Blutergüssen oder anderen Schmerzzuständen ist DMSO sehr beliebt, da es eine schnelle und einfache Hilfe bieten kann, Schmerzen zu lindern und die Heilung zu unterstützen.

Zwei Personen im Gras auf dem Boden, eine hält das Knie der anderen Person.

Abbildung 2: Zu den Anwendungsbereichen von DMSO gehören Prellungen, Stauchungen und Blutergüsse nach Sportverletzungen

 

Arthrose, Arthritis und rheumatische Erkrankungen

In Deutschland leiden rund 45 % aller Menschen über 45 Jahren unter Beschwerden oder degenerativen chronischen Erkrankungen der Gelenke [5,6]. Ein Lebensstil mit langem Sitzen, zu wenig Bewegung und einer unausgewogenen Ernährung sind hier häufig die Auslöser.

Vor allem bei chronischen Beschwerden der Gelenke sind Betroffene oft auf Schmerzmittel angewiesen. Neben den gängigen schmerzstillenden Medikamenten, die oft Nebenwirkungen haben und Magenbeschwerden verursachen können, gibt es für Betroffene nur eine begrenzte Auswahl an anderen Therapiemöglichkeiten. DMSO kann sich hier als Alternative anbieten, um Schmerzen zu lindern und Entzündungsprozesse zu unterbinden.

Allergien

Neben der schmerzlindernden, entzündungshemmenden und gefäßerweiternden Wirkung kann DMSO auch bei allergischen Reaktionen auf der Haut helfen. Es lindert den Juckreiz, wirkt abschwellend und antiallergisch.

Studien haben gezeigt, dass DMSO die Freisetzung von Histamin aus Mastzellen hemmen kann, die Hauptquelle für Histamin im Körper. Mastzellen spielen eine wichtige Rolle bei allergischen Reaktionen und Entzündungsprozessen, da sie Histamin und andere Entzündungsmediatoren freisetzen, wenn sie stimuliert werden. [7]

DMSO – hervorragend auch in der äußerlichen Anwendung

Bei Gelenkbeschwerden oder Schmerzen wird DMSO vorrangig äußerlich angewendet und als Salbe oder Gel auf die betroffenen Stellen aufgetragen.

Es dringt leicht durch die Haut und fördert die Aufnahme anderer Substanzen, weshalb es oft in Kombination mit anderen Medikamenten verwendet wird, um deren Wirksamkeit zu steigern. DMSO kann die Heilung von Gewebe fördern, Schwellungen reduzieren und Schmerzen lindern.

Bei der äußerlichen Anwendung wird DMSO schnell und effizient durch die Haut absorbiert. Es dringt durch die Zellmembranen und gelangt in den Blutkreislauf. Einmal im Blutkreislauf, wird DMSO durch den Körper transportiert und erreicht verschiedene Organe und Gewebe, einschließlich der Leber, wo der Hauptteil des Metabolismus stattfindet.

In der Leber wird DMSO durch enzymatische Prozesse oxidiert und zu MSM abgebaut. Nach der Umwandlung in MSM wird es als stabile und biologisch aktive Form im Körper verteilt und seine positiven Effekte entfalten, einschließlich entzündungshemmender und schmerzlindernder Wirkungen. Schließlich wird MSM über den Urin ausgeschieden, wobei es durch die Nieren gefiltert wird.

Dieser Prozess der Umwandlung von DMSO zu MSM ermöglicht es, die therapeutischen Vorteile beider Substanzen zu nutzen. Während DMSO schnell durch die Haut absorbiert wird und initiale Wirkungen zeigt, sorgt die Umwandlung zu MSM für eine verlängerte und stabile Wirkung im Körper.

Achten Sie bei der äußerlichen Einreibung unbedingt darauf, die Stelle vorher gründlich zu reinigen, da auch schädliche Substanzen unter der Einwirkung von DMSO in den Körper gelangen können.

Darreichungsformen

DMSO wird in der Regel in Verdünnung angewendet. Der Verdünnungsgrad für medizinische Zwecke hängt von der spezifischen Anwendung und den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab. Es gibt jedoch einige allgemeine Richtlinien für die Verdünnung von DMSO:

Verdünnung mit Wasser: Für viele medizinische Anwendungen wird DMSO oft mit destilliertem Wasser verdünnt. Das Verhältnis von DMSO zu Wasser kann je nach Bedarf variieren, aber typischerweise wird eine Konzentration von etwa 70 % DMSO und 30 % Wasser verwendet. Dieses Verhältnis kann jedoch angepasst werden, um die gewünschte Konzentration für die spezifische Anwendung zu erreichen.

Verdünnung mit anderen Lösungsmitteln: Neben Wasser kann DMSO auch mit anderen geeigneten Lösungsmitteln wie Ethanol oder Isopropanol verdünnt werden, je nach den Anforderungen der Anwendung und der Verträglichkeit des Patienten.

Individuelle Anpassung: Die genaue Verdünnung von DMSO kann von Fall zu Fall variieren und sollte von einem Arzt oder Fachmann festgelegt werden, der die spezifische Situation des Patienten berücksichtigt. Dies kann die Art der Erkrankung, die zu behandelnde Körperregion und andere individuelle Faktoren umfassen.

Glas Wasser, in die Kamera gehalten

Abbildung 3: Bitte verdünnen! DMSO wirkt am besten, wenn es mit Wasser oder anderen Lösungsmitteln kombiniert wird.

 

Im Bereich der Augen sollte eine sterile Lösung von maximal 3 % gewählt werden, diese kann direkt als Augentropfen auf die Augen gegeben werden.

Für die Anwendung im Bereich der Körperöffnungen wie Nase, Mund und Ohren empfiehlt sich eine etwas stärkere Lösung von ca. 15 %. Die Lösung kann einfach in den entsprechenden Körperbereich getropft werden.

Tipps zur Anwendung

Folgende Regeln sollten generell beachtet werden, um eine sichere Anwendung und Lagerung zu gewährleisten:

  • DMSO vor hitze- und lichtgeschützt lagern
  • Achten Sie darauf, dass DMSO nicht mit Oberflächen oder Kunststoff in Berührung kommt, da es diese eventuell beschädigen kann
  • Achten Sie auf die richtige Dosierung für die jeweilige Körperstelle
  • Vor der äußerlichen Anwendung sollte die Haut gereinigt werden, um das volle Wirkspektrum zu gewährleisten

Generell sollte pures DMSO (99,9 %) in pharmazeutischer Qualität immer verdünnt werden, da es bei sehr hohen Konzentrationen zu Schädigungen der Haut, der Schleimhäute oder des Magen-Darm-Trakts kommen kann.

Die Höhe des DMSO-Gehalts und die verwendete Menge sollten sich nach der zu behandelnden Körperregion richten.

Beim Auftragen auf die Haut empfiehlt es sich, das Produkt in die Haut einzumassieren, um die Wirkung zu beschleunigen. Wenn DMSO-haltige Produkte zur Behandlung von akuten Schmerzen verwendet werden sollen, ist es wichtig, eine wirksame Konzentration von bis zu 50 Prozent DMSO zu wählen. So kann die volle Wirksamkeit des Mittels garantiert werden.

Wichtig ist, dass DMSO bei offenen Wunden oder Verbrennungen ausschließlich nach ärztlicher Rücksprache angewendet wird! Dies gilt auch für die Nutzung von DMSO-haltigen Produkten im Bereich der Augen.

Wenn Sie das Thema DMSO vertiefen möchten und sie einen praktischen Ratgeber für den Alltag suchen, werden Sie hier fündig.

Braunglas mit Tropfer, Nahaufnahme, durchsichtige Flüssigkeit

Abbildung 4: DMSO ist eine farb- und geruchlose Flüssigkeit mit einer hohen Löslichkeit.

Worauf Sie beim Kauf von DMSO achten sollten

DMSO ist in vielen verschiedenen Formen erhältlich – als Creme, Salbe, Spray oder in Form einer flüssigen Lösung, wie das DMSO von Unimedica. Es wird nach den Vorgaben des europäischen Arzneibuches produziert und besitzt eine pharmazeutische Reinheit von 99,9 Prozent.

Beim Kauf sollte vor allem auf Pharmaqualität und Verpackungen aus Braunglas geachtet werden. So wird sichergestellt, dass der Inhalt kontrolliert und auf Verunreinigungen geprüft wurde.

Am besten werden reine DMSO-Lösungen im Kühlschrank gelagert. Sollte das DMSO während der Lagerung dickflüssig werden, kann dies durch vorsichtiges Erwärmen rückgängig gemacht werden.

Sollte sich trotz optimaler Lagerung durch die Zersetzung ein übelriechender Geruch entwickeln, muss von einer weiteren Verwendung abgesehen werden.

DMSO in Industrie und Forschung

Aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften und vielseitigen Anwendbarkeit wird DMSO in der Industrie sehr häufig eingesetzt. Es dient als Lösungsmittel in verschiedenen Bereichen, darunter in der organischen Synthese, der Polymerchemie und der Elektronikindustrie.
In der wissenschaftlichen Forschung spielt DMSO eine wichtige Rolle als Lösungsmittel und Reagenz. Es wird häufig in der Molekularbiologie, Biochemie und anderen Bereichen der Biowissenschaften eingesetzt, wo es die Auftrennung und Analyse von Biomolekülen ermöglicht. Außerdem können biologische Proben mithilfe von Dimethylsulfoxid bei sehr niedrigen Temperaturen gelagert werden.

Mögliche Risiken bei der Anwendung von DMSO

Generell sind die Nebenwirkungen von richtig dosiertem DMSO überschaubar. Obwohl DMSO eine Vielzahl von Vorteilen bietet, sind auch potenzielle Risiken zu beachten.

Wird Dimethylsulfoxid in zu hoher Konzentration auf die Haut aufgetragen, kann es zu Reizungen wie Brennen, Jucken, Rötungen und anderen unerwünschten Nebenwirkungen kommen.

Ein weiteres potenzielles Risiko ist die Erhöhung der Hautdurchlässigkeit, was das Risiko von Toxizität durch andere Substanzen erhöhen könnte, die mit DMSO kombiniert werden. Es ist daher wichtig, DMSO unter Anleitung eines qualifizierten Therapeuten zu verwenden.

Die orale Einnahme von DMSO kann unter anderem Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslösen. Die äußerliche Anwendung ist in den meisten Fällen vorzuziehen. DMSO kann in manchen Fällen eine Freisetzung von Histamin bewirken, die mit allergieähnlichen Beschwerden einhergehen kann. Symptome wie Hautrötungen, Jucken, Trockenheit der Haut, Ausschlag, Kopfschmerzen und Schwindel können in seltenen Fällen auftreten. In schweren, aber sehr seltenen Fällen, kann es zu Atemnot kommen. Die beobachteten Nebenwirkungen waren zum größten Teil vorübergehend und abhängig von der eingenommenen Dosis. [8]

Wenden Sie DMSO also vorsichtig und in hoher Verdünnung an, wenn Sie Allergiker sind oder generell empfindlich auf Medikamente reagieren. Die Einnahme sollte hier in Absprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker erfolgen.

Fazit

DMSO ist eine vielseitige chemische Verbindung mit einer breiten Palette von Anwendungsmöglichkeiten. Seine einzigartigen chemischen Eigenschaften machen es zu einem wertvollen Mittel für verschiedene gesundheitliche Beschwerden.

Vor allem bei Sportverletzungen und Gelenkbeschwerden kann DMSO als zusätzliche Option zu etablierten Medikamenten und therapeutischen Interventionen zum Einsatz kommen, um die Symptome zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen.

Vor allem bei chronischen Krankheiten sollten Sie nicht alles auf ein Mittel setzen, sondern ein ganzheitliches Konzept anstreben, welches mehrere Maßnahmen kombiniert.


Quellen

[1]: Effect of DMSO on the Mechanical and Structural Properties of Model and Biological Membranes - ScienceDirect

[2]: New insights of dimethyl sulphoxide effects (DMSO) on experimental in vivo models of nociception and inflammation - ScienceDirect

[3]  In vitro antimicrobial activity of dimethylsulfoxide (asm.org)

[4] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31987604/ https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0171298519303729?via%3Dihub

[5] https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/arthrose

[6] https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/FactSheets/JoHM_03_2017_Praevalenz_Gelenkschmerzen.pdf?__blob=publicationFile

[7] Dimethyl sulfoxide inhibits histamine release induced by various chemicals - PubMed [nih.gov]
[8]: https://f1000research.com/articles/7-1746/v2

Fotos: Unsplash: Tim Schmidbauer, Getty Images, engin akyurt; Shutterstock: miwa-in-oz

DMSO – Das müssen Sie über die Natursubstanz wissen

Von Timo Harbecke

Dimethylsulfoxid, kurz DMSO, ist eine chemische Verbindung mit einer breiten Palette von Anwendungen in Bereichen wie Medizin, Industrie und Forschung.
Da DMSO die Wundheilung beschleunigen, Schmerzen lindern und Entzündungen vermindern soll, hat es in den letzten Jahren vermehrt als alternatives Heilmittel auf sich aufmerksam gemacht.
In diesem Artikel geben wir Ihnen einen umfassenden Überblick über DMSO, seine Eigenschaften, Anwendungen und potenziellen Risiken.

Was ist DMSO?

Dimethylsulfoxid (abgekürzt DMSO) ist eine organische Verbindung, die aus den Elementen Schwefel, Sauerstoff und Kohlenstoff besteht.

Diese Schwefelverbindung kommt natürlicherweise in der Luft, im Boden und im Wasser vor und wird außerdem aus Lignin, einem Nebenprodukt der Zellstoffherstellung, gewonnen. Lignin ist ein natürlicher Bestandteil von Holzfaser. Während der industriellen Verarbeitung von Holz muss das Lignin oft entfernt oder aufgespalten werden und steht dann zur Herstellung von DMSO zur Verfügung.

Hierfür wird Lignin von den anderen Holzbestandteilen getrennt und einer oxidativen Spaltung unterzogen, bei der chemische Reagenzien wie Sauerstoff, Wasserstoffperoxid oder andere Oxidationsmittel verwendet werden. Dies führt zur Bildung von verschiedenen Zwischenprodukten, darunter auch DMSO.

Gestapelte Baumstämme

Abbildung 1: DMSO wird aus natürlichem Lignin gewonnen, einem Nebenprodukt der Holzverarbeitung

 

Nach der Oxidation wird das erzeugte Gemisch gereinigt und unerwünschte Bestandteile entfernt. Dies kann durch Destillation, Extraktion oder andere Verfahren erfolgen, um reines DMSO zu erhalten. Das gewonnene DMSO wird dann oft weiterverarbeitet, um höhere Reinheitsgrade zu erreichen, die den Anforderungen verschiedener Anwendungsbereiche entsprechen. Hier kommen Kristallisation, Destillation oder andere Verfahren zum Einsatz.

DMSO ist bei Raumtemperatur eine farb- und geruchlose Flüssigkeit mit einer hohen Löslichkeit in Wasser und zahlreichen anderen organischen Lösungsmitteln.

Entdeckung eines vielseitigen Naturstoffs

Dimethylsulfoxid (DMSO) wurde erstmals im Jahr 1866 von dem russischen Wissenschaftler Alexander Michailowitsch Sabirow synthetisiert.

Die medizinischen Anwendungen wurden aber erst in den 1960er und 1970er Jahren von dem amerikanischen Chemiker Stanley W. Jacob intensiv erforscht, er gilt als „Vater des DMSO“. Seitdem hat DMSO viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, insbesondere wegen seiner einzigartigen chemischen Eigenschaften.

Wie wirkt DMSO?

Die genauen Wirkmechanismen von DMSO sind noch nicht vollständig verstanden. Fest steht jedoch, dass es die Zellmembran direkt beeinflussen kann und deren Durchlässigkeit erhöht.

Es gibt Hinweise darauf, dass DMSO mit den Lipiden der Zellmembran interagiert und dadurch einen penetrationsfördernden Effekt erzielt. Zudem verbessert es die Aufnahme anderer Wirkstoffe in das Gewebe. [1]

DMSO hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann die Freisetzung von Entzündungsmediatoren wie Prostaglandinen reduzieren. Indem es die Entzündungsreaktion in der Nähe von Zellmembranen verringert, kann DMSO indirekt auch die Zellmembranintegrität beeinflussen. [2]

Es ist wichtig, anzumerken, dass die Wirkung von DMSO auf Zellmembranen von verschiedenen Faktoren abhängt, einschließlich der Konzentration des DMSO-Produktes, der Zellen, auf die es wirken soll, und der Umgebung, in der es angewendet wird.

DMSO wird zu MSM abgebaut

Dimethylsulfoxid (DMSO) wird im Körper zu Methylsulfonylmethan (MSM) abgebaut, einer weiteren organischen Schwefelverbindung, die für ihre entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften bekannt ist. Dieser Abbauprozess erfolgt in mehreren Schritten und spielt eine wichtige Rolle in der Biotransformation von DMSO.

Nach der äußerlichen Anwendung oder Einnahme gelangt DMSO in den Blutkreislauf. DMSO ist hoch permeabel und kann schnell durch die Zellmembranen diffundieren.

Im Körper wird DMSO anschließend durch enzymatische Prozesse oxidiert. Dabei wird ein Sauerstoffatom hinzugefügt, um DMSO in MSM umzuwandeln. Dieser Prozess wird hauptsächlich in der Leber durchgeführt, dem zentralen Organ für den Stoffwechsel und die Entgiftung.

Sowohl DMSO als auch das gebildete MSM werden schließlich über den Urin ausgeschieden. MSM wird dabei als eine stabile und biologisch aktive Form von organischem Schwefel angesehen, die im Körper eine Vielzahl von positiven Effekten ausüben kann.

Der Abbau von DMSO zu MSM trägt dazu bei, die positiven Wirkungen von DMSO zu verstärken und zu verlängern. MSM wird häufig als Nahrungsergänzungsmittel verwendet, um Gelenkgesundheit zu fördern, Entzündungen zu reduzieren und die Hautgesundheit zu verbessern.

Insgesamt ist der Abbau von DMSO zu MSM ein wichtiger biochemischer Prozess, der die therapeutischen Eigenschaften dieser Substanzen miteinander verbindet und ihre Anwendung in der Medizin und alternativen Heilmethoden unterstützt.

DMSO in der medizinischen Anwendung

In der Schulmedizin ist DMSO bereits lange als Heilmittel bekannt und ist sowohl für die äußerliche, als auch für die innerliche Anwendung geeignet. In der Regel ist DMSO in Form von Salben, Cremes, Sprays oder einer flüssigen Lösung erhältlich.

Aufgrund seiner besonderen Eigenschaften, die Haut zu durchdringen, wird es zur Behandlung von entzündlichen Zuständen und Schmerzen eingesetzt. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass DMSO neben einer entzündungshemmenden und analgetischen Wirkung auch antimikrobielle Eigenschaften besitzt [3].

Für die eigenständige Anwendung zu Hause hat sich DMSO in der unterstützenden Behandlung folgender Beschwerden bewährt:

Akute (Sport-)Verletzungen wie Prellungen, Stauchungen, Zerrungen oder Schwellungen Blutergüsse oder Durchblutungsstörungen Arthrose, Arthritis und rheumatische Erkrankungen Akute Schmerzzustände und Allergien, aber auch beim Muskelkater nach dem Training Akute und chronische Entzündungszustände

Muskeln und Gelenke

Dass DMSO Entzündungen und Schmerzen im Bereich der Muskeln und Gelenke lindern kann, ist nachgewiesen [4]. DMSO sorgt unter anderem dafür, dass am Ort einer Schwellung Wasser entzogen wird, womit sich der Druck auf das Gewebe und die Entzündung vermindert. Mit dem abnehmenden Druck werden auch die Schmerzen weniger.
Außerdem kann DMSO die beteiligten Nerven vorübergehend „stilllegen“, damit erst gar kein Schmerzsignal an das Gehirn gesendet wird. Dieser Effekt hält jedoch nur so lange an, bis der Körper das DMSO vollständig abgebaut hat.

Bei akuten Verletzungen wie Prellungen, Stauchungen, Blutergüssen oder anderen Schmerzzuständen ist DMSO sehr beliebt, da es eine schnelle und einfache Hilfe bieten kann, Schmerzen zu lindern und die Heilung zu unterstützen.

Zwei Personen im Gras auf dem Boden, eine hält das Knie der anderen Person.

Abbildung 2: Zu den Anwendungsbereichen von DMSO gehören Prellungen, Stauchungen und Blutergüsse nach Sportverletzungen

 

Arthrose, Arthritis und rheumatische Erkrankungen

In Deutschland leiden rund 45 % aller Menschen über 45 Jahren unter Beschwerden oder degenerativen chronischen Erkrankungen der Gelenke [5,6]. Ein Lebensstil mit langem Sitzen, zu wenig Bewegung und einer unausgewogenen Ernährung sind hier häufig die Auslöser.

Vor allem bei chronischen Beschwerden der Gelenke sind Betroffene oft auf Schmerzmittel angewiesen. Neben den gängigen schmerzstillenden Medikamenten, die oft Nebenwirkungen haben und Magenbeschwerden verursachen können, gibt es für Betroffene nur eine begrenzte Auswahl an anderen Therapiemöglichkeiten. DMSO kann sich hier als Alternative anbieten, um Schmerzen zu lindern und Entzündungsprozesse zu unterbinden.

Allergien

Neben der schmerzlindernden, entzündungshemmenden und gefäßerweiternden Wirkung kann DMSO auch bei allergischen Reaktionen auf der Haut helfen. Es lindert den Juckreiz, wirkt abschwellend und antiallergisch.

Studien haben gezeigt, dass DMSO die Freisetzung von Histamin aus Mastzellen hemmen kann, die Hauptquelle für Histamin im Körper. Mastzellen spielen eine wichtige Rolle bei allergischen Reaktionen und Entzündungsprozessen, da sie Histamin und andere Entzündungsmediatoren freisetzen, wenn sie stimuliert werden. [7]

DMSO – hervorragend auch in der äußerlichen Anwendung

Bei Gelenkbeschwerden oder Schmerzen wird DMSO vorrangig äußerlich angewendet und als Salbe oder Gel auf die betroffenen Stellen aufgetragen.

Es dringt leicht durch die Haut und fördert die Aufnahme anderer Substanzen, weshalb es oft in Kombination mit anderen Medikamenten verwendet wird, um deren Wirksamkeit zu steigern. DMSO kann die Heilung von Gewebe fördern, Schwellungen reduzieren und Schmerzen lindern.

Bei der äußerlichen Anwendung wird DMSO schnell und effizient durch die Haut absorbiert. Es dringt durch die Zellmembranen und gelangt in den Blutkreislauf. Einmal im Blutkreislauf, wird DMSO durch den Körper transportiert und erreicht verschiedene Organe und Gewebe, einschließlich der Leber, wo der Hauptteil des Metabolismus stattfindet.

In der Leber wird DMSO durch enzymatische Prozesse oxidiert und zu MSM abgebaut. Nach der Umwandlung in MSM wird es als stabile und biologisch aktive Form im Körper verteilt und seine positiven Effekte entfalten, einschließlich entzündungshemmender und schmerzlindernder Wirkungen. Schließlich wird MSM über den Urin ausgeschieden, wobei es durch die Nieren gefiltert wird.

Dieser Prozess der Umwandlung von DMSO zu MSM ermöglicht es, die therapeutischen Vorteile beider Substanzen zu nutzen. Während DMSO schnell durch die Haut absorbiert wird und initiale Wirkungen zeigt, sorgt die Umwandlung zu MSM für eine verlängerte und stabile Wirkung im Körper.

Achten Sie bei der äußerlichen Einreibung unbedingt darauf, die Stelle vorher gründlich zu reinigen, da auch schädliche Substanzen unter der Einwirkung von DMSO in den Körper gelangen können.

Darreichungsformen

DMSO wird in der Regel in Verdünnung angewendet. Der Verdünnungsgrad für medizinische Zwecke hängt von der spezifischen Anwendung und den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab. Es gibt jedoch einige allgemeine Richtlinien für die Verdünnung von DMSO:

Verdünnung mit Wasser: Für viele medizinische Anwendungen wird DMSO oft mit destilliertem Wasser verdünnt. Das Verhältnis von DMSO zu Wasser kann je nach Bedarf variieren, aber typischerweise wird eine Konzentration von etwa 70 % DMSO und 30 % Wasser verwendet. Dieses Verhältnis kann jedoch angepasst werden, um die gewünschte Konzentration für die spezifische Anwendung zu erreichen.

Verdünnung mit anderen Lösungsmitteln: Neben Wasser kann DMSO auch mit anderen geeigneten Lösungsmitteln wie Ethanol oder Isopropanol verdünnt werden, je nach den Anforderungen der Anwendung und der Verträglichkeit des Patienten.

Individuelle Anpassung: Die genaue Verdünnung von DMSO kann von Fall zu Fall variieren und sollte von einem Arzt oder Fachmann festgelegt werden, der die spezifische Situation des Patienten berücksichtigt. Dies kann die Art der Erkrankung, die zu behandelnde Körperregion und andere individuelle Faktoren umfassen.

Glas Wasser, in die Kamera gehalten

Abbildung 3: Bitte verdünnen! DMSO wirkt am besten, wenn es mit Wasser oder anderen Lösungsmitteln kombiniert wird.

 

Im Bereich der Augen sollte eine sterile Lösung von maximal 3 % gewählt werden, diese kann direkt als Augentropfen auf die Augen gegeben werden.

Für die Anwendung im Bereich der Körperöffnungen wie Nase, Mund und Ohren empfiehlt sich eine etwas stärkere Lösung von ca. 15 %. Die Lösung kann einfach in den entsprechenden Körperbereich getropft werden.

Tipps zur Anwendung

Folgende Regeln sollten generell beachtet werden, um eine sichere Anwendung und Lagerung zu gewährleisten:

  • DMSO vor hitze- und lichtgeschützt lagern
  • Achten Sie darauf, dass DMSO nicht mit Oberflächen oder Kunststoff in Berührung kommt, da es diese eventuell beschädigen kann
  • Achten Sie auf die richtige Dosierung für die jeweilige Körperstelle
  • Vor der äußerlichen Anwendung sollte die Haut gereinigt werden, um das volle Wirkspektrum zu gewährleisten

Generell sollte pures DMSO (99,9 %) in pharmazeutischer Qualität immer verdünnt werden, da es bei sehr hohen Konzentrationen zu Schädigungen der Haut, der Schleimhäute oder des Magen-Darm-Trakts kommen kann.

Die Höhe des DMSO-Gehalts und die verwendete Menge sollten sich nach der zu behandelnden Körperregion richten.

Beim Auftragen auf die Haut empfiehlt es sich, das Produkt in die Haut einzumassieren, um die Wirkung zu beschleunigen. Wenn DMSO-haltige Produkte zur Behandlung von akuten Schmerzen verwendet werden sollen, ist es wichtig, eine wirksame Konzentration von bis zu 50 Prozent DMSO zu wählen. So kann die volle Wirksamkeit des Mittels garantiert werden.

Wichtig ist, dass DMSO bei offenen Wunden oder Verbrennungen ausschließlich nach ärztlicher Rücksprache angewendet wird! Dies gilt auch für die Nutzung von DMSO-haltigen Produkten im Bereich der Augen.

Wenn Sie das Thema DMSO vertiefen möchten und sie einen praktischen Ratgeber für den Alltag suchen, werden Sie hier fündig.

Braunglas mit Tropfer, Nahaufnahme, durchsichtige Flüssigkeit

Abbildung 4: DMSO ist eine farb- und geruchlose Flüssigkeit mit einer hohen Löslichkeit.

Worauf Sie beim Kauf von DMSO achten sollten

DMSO ist in vielen verschiedenen Formen erhältlich – als Creme, Salbe, Spray oder in Form einer flüssigen Lösung, wie das DMSO von Unimedica. Es wird nach den Vorgaben des europäischen Arzneibuches produziert und besitzt eine pharmazeutische Reinheit von 99,9 Prozent.

Beim Kauf sollte vor allem auf Pharmaqualität und Verpackungen aus Braunglas geachtet werden. So wird sichergestellt, dass der Inhalt kontrolliert und auf Verunreinigungen geprüft wurde.

Am besten werden reine DMSO-Lösungen im Kühlschrank gelagert. Sollte das DMSO während der Lagerung dickflüssig werden, kann dies durch vorsichtiges Erwärmen rückgängig gemacht werden.

Sollte sich trotz optimaler Lagerung durch die Zersetzung ein übelriechender Geruch entwickeln, muss von einer weiteren Verwendung abgesehen werden.

DMSO in Industrie und Forschung

Aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften und vielseitigen Anwendbarkeit wird DMSO in der Industrie sehr häufig eingesetzt. Es dient als Lösungsmittel in verschiedenen Bereichen, darunter in der organischen Synthese, der Polymerchemie und der Elektronikindustrie.
In der wissenschaftlichen Forschung spielt DMSO eine wichtige Rolle als Lösungsmittel und Reagenz. Es wird häufig in der Molekularbiologie, Biochemie und anderen Bereichen der Biowissenschaften eingesetzt, wo es die Auftrennung und Analyse von Biomolekülen ermöglicht. Außerdem können biologische Proben mithilfe von Dimethylsulfoxid bei sehr niedrigen Temperaturen gelagert werden.

Mögliche Risiken bei der Anwendung von DMSO

Generell sind die Nebenwirkungen von richtig dosiertem DMSO überschaubar. Obwohl DMSO eine Vielzahl von Vorteilen bietet, sind auch potenzielle Risiken zu beachten.

Wird Dimethylsulfoxid in zu hoher Konzentration auf die Haut aufgetragen, kann es zu Reizungen wie Brennen, Jucken, Rötungen und anderen unerwünschten Nebenwirkungen kommen.

Ein weiteres potenzielles Risiko ist die Erhöhung der Hautdurchlässigkeit, was das Risiko von Toxizität durch andere Substanzen erhöhen könnte, die mit DMSO kombiniert werden. Es ist daher wichtig, DMSO unter Anleitung eines qualifizierten Therapeuten zu verwenden.

Die orale Einnahme von DMSO kann unter anderem Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslösen. Die äußerliche Anwendung ist in den meisten Fällen vorzuziehen. DMSO kann in manchen Fällen eine Freisetzung von Histamin bewirken, die mit allergieähnlichen Beschwerden einhergehen kann. Symptome wie Hautrötungen, Jucken, Trockenheit der Haut, Ausschlag, Kopfschmerzen und Schwindel können in seltenen Fällen auftreten. In schweren, aber sehr seltenen Fällen, kann es zu Atemnot kommen. Die beobachteten Nebenwirkungen waren zum größten Teil vorübergehend und abhängig von der eingenommenen Dosis. [8]

Wenden Sie DMSO also vorsichtig und in hoher Verdünnung an, wenn Sie Allergiker sind oder generell empfindlich auf Medikamente reagieren. Die Einnahme sollte hier in Absprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker erfolgen.

Fazit

DMSO ist eine vielseitige chemische Verbindung mit einer breiten Palette von Anwendungsmöglichkeiten. Seine einzigartigen chemischen Eigenschaften machen es zu einem wertvollen Mittel für verschiedene gesundheitliche Beschwerden.

Vor allem bei Sportverletzungen und Gelenkbeschwerden kann DMSO als zusätzliche Option zu etablierten Medikamenten und therapeutischen Interventionen zum Einsatz kommen, um die Symptome zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen.

Vor allem bei chronischen Krankheiten sollten Sie nicht alles auf ein Mittel setzen, sondern ein ganzheitliches Konzept anstreben, welches mehrere Maßnahmen kombiniert.


Quellen

[1]: Effect of DMSO on the Mechanical and Structural Properties of Model and Biological Membranes - ScienceDirect

[2]: New insights of dimethyl sulphoxide effects (DMSO) on experimental in vivo models of nociception and inflammation - ScienceDirect

[3]  In vitro antimicrobial activity of dimethylsulfoxide (asm.org)

[4] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31987604/ https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0171298519303729?via%3Dihub

[5] https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/arthrose

[6] https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/FactSheets/JoHM_03_2017_Praevalenz_Gelenkschmerzen.pdf?__blob=publicationFile

[7] Dimethyl sulfoxide inhibits histamine release induced by various chemicals - PubMed [nih.gov]
[8]: https://f1000research.com/articles/7-1746/v2

Fotos: Unsplash: Tim Schmidbauer, Getty Images, engin akyurt; Shutterstock: miwa-in-oz



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Christa Täger

vor 5 Monaten
Unbedingt lesenswert,und zeigt immer wieder -das die großen Pharma Unternehmen uns mit CHEMIE zudröhnen.....auf diese Werbung bin ich auch Jahrzehnte reingefallen. Aber irgendwann fing ich mit Allergien an....und immer wieder beim nächsten medikament auch....Da hat es "klick" gemacht! Nur noch Natur Präparate !! weiterlesen ...
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