Narayana Verlag
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Carole aus Deutschland
Sehr gutes Angebot an Produkten.
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Alles perfekt, vielen Dank!Narayana Verlag

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Carole aus Deutschland
Sehr gutes Angebot an Produkten.Brachyglottis repens |
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von Martin van de Meer | |
Eine 76-jährige Frau kommt zur Konsultation wegen Zystitis. Ich habe sie vor zwanzig Jahren zwei Jahre lang behandelt. Damals hatte sie Sinusitis, Trigeminus, Brachialneuralgie und Darm-Probleme und litt außerdem unter nervöser Unruhe. Sie nimmt Medikamente für ihren Darm, sonst bekommt sie Durchfall. Sie hört schlecht. Ihre Blasenbeschwerden fingen an, als sie vierzehn war, und quälen sie seither. Vor zwei Jahren hatte sie sieben Mal nacheinander Zystitiden, die mit Antibiotika behandelt wurden. Nach Überweisung an einen Urologen und einen Gynäkologen bekam sie eine Hormonbehandlung, die ihr zehn Monate lang half. Die Blasenbeschwerden gingen mit menstruationsähnlichen Schmerzen in der Leistengegend einher. Beim Röntgen wurde ein Fleck auf einer Niere entdeckt. Einmal verspürte sie einen schrecklichen Schmerz und hatte Blut im Urin; es wurden aber keine Bakterien gefunden. Im letzten Monat kehrte der Blasenschmerz zurück und Antibiotika halfen nicht. „Es ist ein stechender Schmerz, als ob ein Messer darin steckte. Ich muss beim Urinieren die Zähne zusammenbeißen. Der Schmerz wird schlimmer gegen Ende des Urinierens. In den ersten Tagen habe ich immer leichtes Fieber und enorm gesteigerten Harndrang.“ Sie ist freundlich und gesprächig, beim Reden kommen ihr alte Erinnerungen hoch und sie bezieht mich ein wie einen „alten Freund“. Sie erzählt mir, als sei das eine Neuigkeit, dass ihr Mann vor 14 Jahren gestorben ist. Es hatte Schwierigkeiten zwischen ihnen gegeben, sie hatte Dinge entdeckt, die eine Kluft zwischen ihnen entstehen ließen, die nicht mehr zu überbrücken war. Sie will nicht darüber reden, sie fühlt sich gekränkt, betrogen und angewidert. Seit einem Jahr hat sie einen neuen Partner. Es geht ihr gut, sie ist total verliebt und glücklich in ihrem Körper. Sie sagt begeistert: „Es macht so viel Freude, wir haben so viel Spaß miteinander, wir haben eine tolle Zeit zusammen, und wir beide lieben gutes Essen.“ Es ist klar, dass in diesem Augenblick die Freude im Mittelpunkt ihres Lebens steht. Doch die Blasenbeschwerden bleiben die gleichen. Sie nimmt ein Schlafmittel (Zopiclon). Nach einem Sturz vor drei Jahren blieb eine gewisse Ängstlichkeit zurück. Zeitweise wagte sie kaum noch, auf die Straße zu gehen und nun hat sie Schlafschwierigkeiten. „Ich habe ein komisches Gefühl, ich denke ständig: ‚Was wäre, wenn ich nicht mehr aufwache?’ Und dann liege ich stundenlang wach, drehe und wende mich hin und her.” Träume? „Ich habe immer schöne Träume, es kommt etwas von „oben“ durch in meinen Träumen, ich bin spirituell verbunden. Letztes Jahr habe ich gar nicht geträumt, die Engel hatten Ferien! Ich habe eine gute Verbindung mit „oben“! Als sie allein lebte, machte sie eine Wallfahrt, weil sie sich so niedergeschlagen fühlte. Ihr Lieblingsheiliger war ein Kämpfer, sehr direkt, ohne Zögern. Ein Traum war der Anlass zu dieser Wallfahrt gewesen. Als sie betend auf den Knien lag, hörte sie eine Stimme, die zu ihr sagte: „Du wirst die Reise deiner Träume machen!“ Sie fühlte sich damals in einer ausweglosen Situation und das gab ihr eine Menge Kraft. Ein anderer Traum: „Ich bin in einer Stadt mit Mietshäusern und alles wird vom Wasser überflutet. Die Wohnungen stürzen ein, aber ich bin noch da.“ Die Blasenprobleme begannen kurz nach dem Krieg, als sie 14 Jahre alt war. Die Beziehung zu ihrer Mutter war schrecklich: „Wirklich schlimm“, sagt sie, und tritt dabei gegen den Stuhl. „Wir bekamen keine Wärme. Sie war eifersüchtig auf mich. Während des Krieges zogen wir um. Von Limburg, wo es schön und gemütlich war, an einen sehr calvinistischen Ort, denn mein Vater war Prediger. Wir kamen von der Fröhlichkeit in die Strenge. Mein Vater musste für einige Jahre ins Gefängnis, aber er hat uns in dieser Zeit trotz seiner Abwesenheit beeinflusst und erzogen. Gleichzeitig verlor ich den Kontakt zu meiner Mutter. Ich hatte zu kämpfen, ich bin immer eine Kämpferin gewesen, ich gehe meinen Weg, ich kümmere mich selbst um alles. Die anderen fanden das in Ordnung. Zu Hause war es überhaupt nicht schön, so suchte ich woanders Trost. In der Schule war ich ungezogen. Ich erlaubte mir Dinge, die sonst niemand zu tun wagte.“
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„Ich habe immer das Gefühl, dass mein Vater mir nahe ist. Er pflegte zu mir zu sagen, dass er stolz auf mich sei.“ (Sie sagt dies in Verbindung mit dem Thema „Engel“). Sie ist spontan und naiv. Für sie ist es kein Problem, mit dem Strom zu schwimmen, Spaß zu haben und ihr Leben zu genießen. |
Sie ist eine große, starke, vitale Frau, spontan, freundlich, heiter und lebhaft. Sie wirkt wie eine Primadonna, strahlend vor Freude, wenn sie von all den schönen Dingen, die sie tut, und von ihrem neuen Partner erzählt. Sie verbreitet um sich eine Aura der Heiterkeit, ist sehr ausdrucksstark und möchte, dass man ihr zuhört. Als sie von ihrem Vater spricht, wird sie ruhiger, mehr geerdet. Sie ist eindeutig eine Person, die das Leben gern genießt, und sie hat ein Auge fürs Detail. Sie hat große Erwartungen an die Homöopathie und freut sich, dass ich mich an sie erinnere. In der Beratung übernimmt sie die Initiative, lässt sich aber auch steuern. Sie ist kontrolliert, stabil, hält fest, ist ängstlich und genießerisch zugleich. Eine Hellseherin empfahl ihr, zu einem Homöopathen zu gehen. Analyse:Sie hat die meiste Zeit ihres Lebens mit Blasenproblemen zu tun gehabt. Es begann in ihrer Jugend, darin liegt vermutlich der Schlüssel zu den Beschwerden der letzten beiden Jahre. Die heutige Situation ist nicht das Problem, denn jetzt ist sie glücklich, hat Spaß und Gemeinsamkeit. Die Hormonersatztherapie hat ihr für eine Weile geholfen, aber hormonelles Ungleichgewicht scheint nicht ihr Hauptproblem zu sein. Sie sagt, dass sie schon immer viel allein machen musste, was ein Hinweis auf die Lanthanide sein könnte. Für sie ist es jedoch eher eine Frage der Suche nach ihren eigenen Lösungen oder Möglichkeiten, das Leben zu genießen, um der strengen, verarmten Familien-Atmosphäre zu entfliehen, mit dem Strom zu schwimmen und Freude am Leben zu haben (DD: Fabaceae, Stickstoffverbindungen. Die Erfahrung der Bedrohung durch Wesen und eine bestimmte Atmosphäre: Cactaceae, Funghi). Lanthanide sind eher indiziert, wenn jemand das Gefühl hat „alles allein machen zu müssen“, was Unabhängigkeit und Verantwortung angeht, und nicht, wenn jemand gern „mit dem Strom schwimmt“. In ihrer Jugend hatte sie wechselweise mit den Themen ‚Gruppenkontakt’ (Labiaceae), ‚neue Kultur’ (Magnolien), ‚familiäre Bindungen fallen weg’ (Malven) zu tun, aber sie scheinen nicht die wichtigsten oder nachhaltigsten Themen in ihrem Leben zu sein. Auffällig ist das Gefühl, dass sie nicht unterstützt wurde und dass sie eine liebevolle Atmosphäre vermisst hat. Die Abwesenheit des Vaters und im emotionalen Sinn auch die ihrer Mutter könnten ein Hinweis auf ein Muriaticum (Pflege, Schutz) oder ein Rosenmittel (Roscaceae/Liebe) sein. Der Vater spielte jedoch weiterhin eine wichtige Rolle für sie, sogar aus der Entfernung, in einer Zeit, als sie noch nicht unabhängig von familiären Bindungen war (Compositae, Carbon-Serie). In der Pubertät und später in ihrer Ehe gab es viel Ärger, dem sie rational zu begegnen versuchte. Diese Kombination könnte auf ein Mittel aus der Familie der Malpighien (Malpigiales) hinweisen; in solchen Fällen hat das Nervensystem eine Menge mit der Verarbeitung und Unterdrückung der Wut zu tun. Ihre strahlende Heiterkeit und ihre Ausstrahlung machen jedoch den Eindruck, dass sie ihre Gefühle nicht unterdrückt. Spiritualität als Ausgleich könnte auf ein Liliengewächs (Liliales) hindeuten, bei denen auch der Beckenbereich im Zentrum der Probleme steht. Die Themen ‚verletzt werden’ und ‚posttraumatischer Stress’ könnten uns zu einem Aspergales-Mittel führen; diese Themen spielen zwar eine gewisse Rolle in ihrem Leben, sind aber weder von zentraler Bedeutung, noch haben sie den nötigen Gegenpol. Es ist auch nicht klar, ob sie in dieser Zeit seelische oder körperliche Beschwerden entwickelte; doch auf jeden Fall verdeutlicht die Situation ihre Sensibilität. Ihre Visionen haben eine positive Wirkung auf sie und sie bekommt viel Hilfe von ihrem Vater, der in ihrem Leben eine Heldenrolle spielt. Sie nimmt seit vielen Jahren Reiki-Behandlungen, woraus sie ebenfalls viel Unterstützung erhält. Themen: Infektanfälligkeit, Suche nach Unterstützung und Anerkennung: Asteracaeen (Composites). In der obigen Darstellung sind die Beschwerden selbst zweitrangig gegenüber der Analyse als Ganzes. Mithilfe der Themen, der Causa und der Stadien kann die Analyse zu Verordnungen mit eindrucksvollen Ergebnissen führen. Bestätigungen: In ihrem Leben hat sie viele „Schläge“ hinnehmen müssen, was zur Thematik der Asteraceae passt. Nach einem traumatischen Niedergang stagnierte sie drei Jahre lang in einem völlig verängstigten Zustand, was recht auffällig ist. Empfindliche Reaktion auf ein Trauma ist ein Thema der Asteraceae. Wir haben bei anderen Brachyglottis-Fällen beobachtet, dass es zu Menschen passt, die Genießer sind, die große Freude am Leben haben und sich nicht zu eng an Regeln halten. Sie lieben es, in fröhlicher Gesellschaft zu sein und haben viel Ausstrahlung. Harnwegsinfekte und Darmbeschwerden sowie Allergien treten häufig auf. Verordnung : Brachyglottis repens MK(1), Einmalgabe. Follow-up nach einem Monat: Sie erzählt noch mehr über ihren Vater, über das Arbeitslager, in dem er als Kriegsgefangener gewesen war und über ihre Erinnerungen, ohne emotional zu sehr involviert zu sein. „Ich bin innerlich ruhiger geworden, es ist ein wunderbares Gefühl. Es ist so viel geschehen, ich kann gar nicht mehr nachvollziehen, wie ich früher gewesen bin.“ (Die Veränderung ist so groß, dass sie jetzt Schwierigkeiten hat, sich die frühere Situation vorzustellen und die Gefühle, die damit einhergingen.) Nachts wacht sie immer noch mit Angst und Engegefühlen in der Brust auf, jedoch ohne Gedanken oder Bilder, als sei sie aufgeschreckt. Dies passiert regelmäßig. Wenn sie ihre Schlaftabletten vergisst, liegt sie lange wach. In den letzten Jahren hört sie oft etwas wie einen Wecker oder ein Telefon klingeln, was sie „Wesenheiten“ oder „Reisende“ nennt, in ihrer Jugend erlebte sie dies als Engelserscheinungen. Seit sie mit dem neuen Partner zusammen ist, hat sie keine Erscheinungen mehr. Follow-up nach drei Monaten: Nach dieser Episode verbesserte sich ihr Befinden und sie hörte mit ihrer Allergie-Diät auf. Die einzige verbliebene Beschwerde ist die wunde Zunge: Die Zunge ist dick und empfindlich. Der Stuhlgang ist gut, sie braucht keine Medikamente mehr. Zweimal hat sie bemerkt, dass sie Sediment im Urin hatte. Reflexion: Die Kenntnis der Gruppeneigenschaften und das Denken in „Themen“; die Stadien des Periodensystems definieren zu können – das alles zusammen genommen bietet großartige Möglichkeiten. So wird bald vieles, was uns heute noch als Begrenzung bei dokumentierten Fällen und in Bezug auf unser Wissen erscheint, keine Einschränkung mehr für die Verordnung bedeuten. Die Einsichten in die Medizin und ihre Anwendungsmöglichkeiten sind gestiegen. Die Erfahrung lehrt uns, dass bei manchen Beschwerden oder Blockaden mehrere Mittel eingesetzt werden können, um eine Reaktion oder eine Verbesserung zu erreichen. Die Analyse ist entscheidend für die Bandbreite der Mittelwirkung und für die endgültige Wahl des verschreibenden Arztes. Abhängig von der Reaktion auf das Mittel legt man fest, ob das Mittel zufrieden stellend gewirkt hat oder ob ein besseres Mittel gesucht werden sollte. Meiner persönlichen Meinung nach sollten wir die „außergewöhnlich guten“ Reaktionen wie oben und die Erfahrungen mit diesen Fällen als Basis für unser Wissen über die Homöopathie und ihre Möglichkeiten zugrunde legen. Mehr über die Systematik des Pflanzenreiches in der Homöopathie: Pflanzen-Systeme: Asteraceae (Composites) Charakteristika nach Jan Scholten:
Familie der Eupatoriaceae:
Brachyglottis repens: Toxikologie: Energieverlust in den Beinen und im unteren Rücken, Gewichtsverlust, Urin (?) Vater Thema: enge Verbindung mit dem Vater, Vaterfunktion, symbolisch: Normen und Werte. Was ist gut? Schutzfunktion und Moral, Ziele und Werte. (DD Liliaceae, Spinnen, Gold-Serie). Vergnügen, Profit (DD Fabaceae, Allium sativum, Quercus und vermutlich noch weitere Fagaceae) Geist- und Gemütssymptome: Materia Medica (Allen): Reizbarkeit, Unruhe nachts, redet im Schlaf. |
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(1) C 1000 Korsakoff | |
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Kategorien: Fälle Stichwörter: Vaterfigur, Blasenentzündung, Sinusitis, Verdauungsprobleme, Trigeminus und Brachialneuralgie, Unruhe Mittel: Brachyglottis repanda bzw. Brachyglottis repens |
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