Rückblick auf das Seminar von Jan Scholten
Periodensystem und Pflanzensystematik |
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„Ich gebe gern schlechte Seminare“, sagte Jan Scholten am Anfang zu seinen gut zweihundert Zuhörern. |
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Natürlich erläuterte Scholten erst noch einmal die Grundlagen seiner Methode: das Verständnis des Periodensystems und das Konzept der Serien und Stadien. |
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Die Methode ist an sich schlicht und schön - in der Praxis kann die Anwendung jedoch knifflig sein, wie die Diskussion der Videofälle zeigte. Unter den Teilnehmern gab es nämlich häufig recht verschiedene Ansichten. Jan Scholten erklärte seine Wahl stets einleuchtend und man konnte seinen Gedankengängen leicht folgen - aber ob man selber darauf gekommen wäre?? Auch Scholten braucht im Übrigen manchmal zehn Jahre und noch mehr Mittel, um am Ende das Richtige zu finden - Irren ist eben menschlich und kommt bei den besten Homöopathen vor. |
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Jan Scholten hatte am ersten Tag über das Periodensystem gesprochen und anhand von Video Fällen einige Lanthanidensalze vorgestellt, am zweiten Tag erläuterte er seine Ideen zum Pflanzenreich. Die Pflanzensystematik Scholtens ist jung und noch nicht in Büchern veröffentlicht. Für die meisten Teilnehmer waren die Ideen also „unerhört“ und die Arzneimittel neu - wer kennt schon die Essenz von Glockenblume, Gemeinem Schneeball und Chrysantheme? |
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Scholten geht von der botanischen Einteilung der Pflanzen in Familien aus und ordnet diese Familien in einem „taxonomischen Baum“ entsprechend ihrem Entwicklungsgrad. Für die einzelnen Familien findet er Themen heraus - ähnlich wie für die Serien des Periodensystems. Im Seminar erläuterte er die Themen der Araliaceae, Campanulaceae, Caprifoliaceae und Compositae. Die Mitglieder dieser vier Familien gelten als hoch differenziert, stehen also in der Krone des „taxonomischen Baumes“. Und tatsächlich finden wir Aspekte der ebenfalls komplexen Lanthanide wieder: Autonomie, Freiheit, Kontrolle und Sensibilität! |
Die Idee der Stadien kann auch im Pflanzenreich angewandt werden, um die Stellung einer Pflanze innerhalb der Familie zu bestimmen. (Die Entscheidung für ein Stadium folgt dabei der Kenntnis, die man aus geheilten Fällen und auch aus Prüfungen zieht.) Scholten ist als bedeutender Theoretiker bekannt, aber er zögert nicht, Theorien auch zu verwerfen, wenn sie in der Praxis nichts taugen - und seien sie noch so anerkannt. Dies wurde im Seminar mehrmals deutlich, z.B. als es um das Thema „Potenzen“ ging: Warum er fast immer eine C1000 gebe in monatlicher Wiederholung, wollte jemand wissen. Scholten erwiderte spontan: „Warum nicht? Es klappt doch wunderbar!“ Chuzpe und Humor dieser Art trugen viel zu der fröhlichen Stimmung des Wochenendes bei. |
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..................................................................................................................... Autorin: Dörte Müller. Weiter Eindrücke vom Kongress |
Jan Scholten Seminar 2010
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Spektrum der Homöopathie, die Hefte
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