Abspieldauer (ca.) 4 Std. 20 Min.
4 CDs in dekorativer Buchformatbox
Der Herausgeber schreibt:
Traumata wirken primär im Unbewussten und manifestieren sich hauptsächlich im Physischen, wo sie sich ganz unmittelbar ausdrücken, z. B. in Form von Panikattacken und starken vegetativen Reaktionen. Rein kognitive (verbale) Therapieverfahren sind deshalb meist kontraindiziert, weil sie nicht auf der adäquaten Ebene ansetzen und dadurch sogar die Gefahr einer Retraumatisierung besteht. Dank neuerer Erkenntnisse über das vegetative Nervensystem und dank vieler Erfahrungen aus Therapien können traumatische Prozesse heute besser verstanden und behandelt werden.
Der auf Traumabehandlung spezialisierte Arzt Hans-Lothar Michels verbindet die Homöopathie erfolgreich mit der körperpsychotherapeutischen Methodik von Renggli (Basel) und der Biosynthese(R) nach Boadella. Diese Verfahren ergänzen und befruchten sich gegenseitig: Wenn die homöopathische Behandlung stockt, kann eine körpertherapeutische Intervention weiterführen. Empfindungen, Körperhaltungen, Bewegungsmuster und innere Bilder des Patienten dienen Michels als unmittelbare Symptome bei der Auffindung der passenden homöopathischen Arznei. Umgekehrt wirkt im psychotherapeutischen Prozess die homöopathische Arznei oftmals wie ein Schlüssel zu einer neuen Tür.
Die gute Vereinbarkeit dieser Therapieformen verweist auf Ähnlichkeiten, die sich bereits im Gedankengut ihrer geistigen Urväter - Samuel Hahnemann und Wilhelm Reich - wiederfinden. Sie beobachteten gleichermaßen, dass eine unblockierte, ungehemmte Lebenskraft Grundvoraussetzung für geistige, psychische und körperliche Gesundheit ist. Reich nannte diese frei fließende, alles durchflutende Energie "Orgon", Hahnemann "Dynamis".
Im vorliegenden Seminar geht Lothar Michels ausführlich auf die theoretischen wie praktischen Implikationen einer homöopathischen Traumatherapie ein. Schwerpunkt sind die frühesten und prägendsten Traumata des Lebens - jene, die während Schwangerschaft und Geburt eintraten: Bei Schreibabys und Dreimonatskoliken liegen nach Michels Erfahrung meist solche Traumata meist zugrunde. Die vorgestellten Fälle zeigen, wie das Trauma (z. B. Autounfall während der Schwangerschaft, Fruchtwasseruntersuchung) weiterwirkt und oftmals zu auffälligen, inadäquaten Verhaltensweisen führt.
Michels Darstellung der wichtigsten Trauma-Arzneien bringt sowohl die posttraumatischen Zustände selbst als auch ihre neurophysiologischen Hintergründe auf den Punkt: Aconit, Opium, Lac humanum, Lac caninum, Hyoscyamus und Stramonium werden hier ausführlich besprochen.
Eine Einführung in die vielversprechende Allianz zweier bewährter Therapiemethoden. Die Behandlung früherer Traumata ist bei vielen Störungen geradezu essenziell - vom Säugling bis zum Erwachsenen.
CD 1 (77:45)
1. Meditationsübung / Schlimme Erfahrungen (06:55)
2. Therapeutischer Werdegang (09:31)
3. Was ist ein Trauma? / Hirnstrukturen / Posttraumatische Störung (11:39)
4. Symptome: Hilflosigkeit, Unsicherheit, Schuldgefühle, Zorn (08:06)
5. Dissoziation, Taubheitsgefühl / Schreibabys (07:51)
6. Drogeninduzierte Re-Traumatisierung (09:40)
7. Hirnphysiologie / Automatisiertes Verhalten (10:37)
8. Somatic experiencing, Ressourcen, Polyvagal-Theorie (07:31)
9. Praktische Klientenführung (05:52)
CD 2 (61:05)
1. Körperliche und emotionale Ebene / Aconit / Rubriken (08:17)
2. Vegetatives System / Traumatische Bindung (08:42)
3. Opium / de Quincey, Cocteau, Baudelaire / Symbolik (11:36)
4. Opium :andere Seite / Sympathische, parasympathische Reaktionen (10:56)
5. Otto Rank, Wilhelm und Eva Reich / Babymassage / Frank Lake / Frederic Leboyer (12:26)
6. Stanislav Grof: Verschachtelte Traumen / William Emerson: Holotropes Atmen / Massentraumata (09:06)
CD 3 (50:43)
1. Der Befruchtungsvorgang (05:44)
2. Fall 1: Amniozentese / Repertorisation / Stramonium (11:25)
3. Reaktionsweisen: Angst, Angriff, Erstarrung (08:46)
4. DD Hyoscyamus / zentrale Symptome / Fragen (09:01)
5. Zum Kaiserschnitt / Fragen (09:23)
6. Fall 2: Rückenschmerzen am Schwangerschaftsende / Homöopathie und Körperarbeit (06:21)
CD 4 (69:32)
1. Körperarbeit: Einsatzmöglichkeit (08:14)
2. Vergleich: Stillbilder / John Bowlby: Bindungstheorie (09:28)
3. Pseudo-Unabhängigkeit / Zuwendung, Nährung (06:16)
4. Oxytocin / Bindungsstörungen / Mutterverlust (05:31)
5. Lac humanum: Geborgenheit, Frühgeburt, Misshandlung (08:03)
6. Genug ist nicht genug (07:15)
7. Inkarnation / Unerwünschte Kinder (06:21)
8. Lac-h. bei Erwachsenen / Chronische Krankheiten (06:02)
9. Lac caninum: Rottweiler / Grenzverlust, Minderwertigkeit (06:11)
10. Unentschlossen, wo ist mein Platz? / Weitere Arzneien (06:06)
DZVhÄ LV Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland e. V., Ökohaus Frankfurt/Main, 10. November 2012